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Nachricht vom 30.09.2024 Wirtschaft

Rekordbesuch beim „Tag der offenen Biogasanlage“ in Kricklhof

Krickelhof (Bericht von Werner Schulz)  Als die Betreiber der Biogasanlage Weiher-Kricklhof am 17. Juni 2012 zum „Tag der offenen Tür“ einluden, wuchs sich dieser mit über 1 000 Besuchern zu einem kleinen Volksfest aus. Das gleiche Bild bot das Anlagenareal am letzten Sonntag.

Damals war die am Vortag erfolgte Einweihung der Anlage der Anlass für den „Tag der offenen Tür“, dieses Mal waren es die Bayerischen Energietage. Diese hatte das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in der Woche vom 21. bis 29. September unter das Motto „Energiewende.Hier.Jetzt.“ gestellt. Gut die Hälfte der Besucher machte zwischen 10 und 16 Uhr von dem Angebot Gebrauch, sich von einem der Betreiberlandwirte bei einer Führung durch den Betrieb detailliert über die Geschichte, Funktionsweise und Leistungen der Biogasanlage zu informieren.

Die Anlage speist die von ihr erzeugten ca. zwei Millionen kWh Wärme in das Fernwärmenetz der Stadt Hirschau ein. Damit werden der Freizeitpark Monte Kaolino mit Freibad, Campingplatz und Gastronomie, außerdem der Sportpark, die Firmen H-Tronic und A+V und SIC versorgt. Damit können jährlich ca. 200 000 Liter Heizöl eingespart werden. An Strom speist die Anlage im Jahr ziemlich genau 3 600 000 kw/h in das Netz ein. Damit könnten ca.

1 000 Haushalte versorgt werden. Der Strom wird mittlerweile voll flexibel erzeugt und kann durch den Stromabnehmer zwischen 0 und 770 kw gesteuert werden. Die WK Energie GmbH spart im Jahr über 1 700 Tonnen CO2, die durch die Erzeugung der gleichen Menge an Strom und Wärme aus fossilen Energieträgern entstanden wäre. Das für die Erzeugung eingesetzte Substrat kommt zu 90 Prozent aus einem Umkreis von zwei Kilometern um die Anlage. Das entstehende Gärsubstrat wird wieder auf diese Flächen als Dünger eingesetzt. Der Fachverband Biogas hatte die Anlage im Juni 2020 als „Anlage des Monats“ ausgezeichnet.

Zu den Besuchern zählten auch die Landtagsabgeordneten Dr. Harald Schwartz, Bernhard Heinisch, Gebenbachs Bürgermeister Peter Dotzler und Christian Leuchtweis, der stellvertretende Geschäftsführer des „Centralen Agrar- Rohstoff- Marketing- und Entwicklungsnetzwerks (C.A.R.M.E.N)". Ein Schwerpunktthema, das die Geschäftsführer Werner Wendl und Laurenz Beck beim Rundgang ansprachen, war die aktuell geltende Regelung beim Auslaufen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) nach 20 Jahren. Für viele Anlagen würde dies das Aus bedeuten, obwohl Biogas bislang die einzige Möglichkeit ist, Strom nach Bedarf flexibel zu erzeugen. Um nach 20 Jahren noch wirtschaftlich arbeiten zu können, müsse die Vergütung für die Flexibilisierung noch erhöht werden. Außerdem brauche die Betreibergesellschaft auch für die Wärme von den Abnehmern eine entsprechende Vergütung je eingespeistem kw, um die geringe Grundvergütung auszugleichen. Rund 50 Kinder beteiligte sich am Biogas-Quiz. Den Hauptpreis, eine Jahres-Familienkarte für das Freibad am Monte Kaolino gewann die Familie Amann aus Urspring. Als weitere Preise gab es Gutschein für die Monte-Sommerrodelbahn.

Gut frequentiert war auch der Infostand des Vereins „Rehkitzrettung Amberg-Sulzbach e.V.“.

Selina Kunisch, Martina Kaa und Tim Kunisch demonstrierten mehrfach den Einsatz ihrer mit einer Wärmebildkamera ausgestatteten Drohne, mit der sie Wiesen vor deren Mahd nach Rehkitzen absuchen und die Tiere so vor einer Verletzung, Verstümmelung oder vor dem Tod bewahren. Das Absuchen der Wiesen nach Rehkitzen oder anderen Wildtierjungen sei im Tierschutzgesetz festgeschrieben. In der Saison 2024 habe man ca. 250 Einsätze gehabt, bei denen die Landwirte und Jäger jeweils vor Ort dabei waren. Für die nächste Saison, so Selina Kunisch, wünsche man sich, dass Landwirte, Jäger und Jagdpächter noch öfter den Verein oder gewerbliche Drohnenpiloten kontaktieren, um Tierleid zu vermeiden. Die Betreiber der Biogasanlage haben zwischenzeitlich selbst eine entsprechende Drohne angeschafft.

Parallel zu der Veranstaltung gab es anlässlich des 25-Jährigen der Schlepperfreunde Weiher auf dem gegenüberliegenden Grundstück eine Bulldog-Oldtimerausstellung. Die ca. 70 fein herausgeputzten Traktoren fanden zahlreiche Bewunderer. Mit ihren Piloten am Steuer machten sich die Oldtimer schließlich auf eine große Rundfahrt.

Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des „Volksfestes“ leistete die Freiwillige Feuerwehr Weiher mit Bratwürstln und Steaks vom Grill sowie die Frauen aus Weiher und Kricklhof mit Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und Torten.

Die beiden Gesellschafter der WK-Energie GmbH (von links) Werner Wendl und Laurenz Beck erläuterten mit MdL Dr. Harald Schwartz, Gebenbachs Bürgermeister Peter Dotzler, MdL Bernhard Heinisch und dem stellvertretenden C.A.R.M.E.N.-Geschäftsführer Christian Leuchtweis nicht nur die Daten der Anlage, sondern auch mögliche Probleme für die Anlage nach dem Auslaufen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG). - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Die beiden Gesellschafter der WK-Energie GmbH (von links) Werner Wendl und Laurenz Beck erläuterten mit MdL Dr. Harald Schwartz, Gebenbachs Bürgermeister Peter Dotzler, MdL Bernhard Heinisch und dem stellvertretenden C.A.R.M.E.N.-Geschäftsführer Christian Leuchtweis nicht nur die Daten der Anlage, sondern auch mögliche Probleme für die Anlage nach dem Auslaufen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG).

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Foto: Werner Schulz
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