Hirschau (Bericht von Werner Schulz) „Wir müssen wieder lernen, das Positive zu sehen!“, lautete Bürgermeister Hermann Falks Schlussappell beim 35. CSU-Dreikönigsfrühschoppen. In seiner Rede hatte er aufgezeigt, dass Hirschau davon jede Menge zu bieten hat.
Ortsvorsitzende Birgit Birner hatte die Veranstaltung mit einem Ausflug in die Landespolitik eröffnet. Der Einzug der AfD in den Landtag sei für sie schlimmer als der Verlust der absoluten CSU-Mehrheit. Mit dem Hinweis auf die Vorkommnisse in Amberg übte sie Kritik an der medialen und politischen Aufarbeitung von Straftaten, die von Ausländern begangen werden. Notwendig sei Integration und konsequentes Handeln statt Polarisieren. Wie später Bürgermeister Falk lobte sie das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen, Hilfsdiensten und Kirchengemeinden. Ein Extra-Danke galt denen, die Verständnis dafür aufbringen, dass sie wegen der Generalsanierung der Schule in andere Quartiere ausweichen müssen.
„Hirschau – ein Stück Heimat“ hatte Falk seine Rede überschrieben, wobei er Heimat als ein vielschichtiges Gefühl definierte. „Heimat ist da, wo ich mich wohlfühle.“ Stadtrat und Bürgermeister hätten die Grundlagen dafür zu schaffen. In Hirschau sei dies in vielen Bereichen gelungen. Einheimische wie Gäste lobten die gelungene Sanierung der Innenstadt, der Freizeitpark Monte Kaolino sei eine echte Touristenattraktion. Bei der Kinderbetreuung sei man mit den vier Kindergärten und der offenen Ganztagsschule hervorragend aufgestellt. Die Generalsanierung der Schule sei sehr wichtig für die Entwicklung des Schulstandortes. Mit dem Seniorenwohn- und Pflegeheim, der solitären Tagespflege, dem betreuten Wohnen, der Altentagesstätte und den Sozialstationen nehme man in Sachen Seniorenbetreuung eine Vorreiterrolle ein. Hirschau sei Notarzt- und Rettungsdienststandort mit BRK-Bereitschaft, Wasserwacht, Helfern vor Ort und den Feuerwehren. Das fertig erschlossene Gewerbegebiet Am Bachranken ermögliche die Neuansiedlung von Betrieben und stärke die mittelständische Wirtschaft. Im Neubaugebiet Sonnenstraße konnten junge Leute Eigenheime errichten. Ein weiteres Neubaugebiet sei geplant. Schritt für Schritt müssten Straßenzüge erneuert werden. Auf den Wegen im Friedhof könne man sich nach der Pflasterung barrierefrei bewegen. Im Kernwegenetzausbau und dem Wegebau schreite man voran. Beim Breitbandausbau sei man im Förderprogramm. Einiges sei bereits ausgebaut, in anderen Teilen warte man auf die Umsetzung. Sehr viel sei im Bereich Energie geschehen. Als Beispiele nannte Falk den Ausbau des Fernwärmenetzes, die Umrüstung der Straßenlampen auf LED-Technik und die beiden im Einsatz befindlichen Elektroautos. Im Photovoltaikbereich sei man ohnehin Vorreiter. Davon zeugten die Dächer des Schulhauses, der Turnhalle, des Wasser- und Klärwerks und vieler Privathäuser. Es gebe weiteres Potenzial, das aktuell genutzt werden sollte, da der Neubau von Photovoltaikanlagen wieder rentabel sei. Das Ziel, bis 2020 energieautark zu sein, werde man nicht schaffen. Auf dem Umweltsektor leiste die ökologische Flurbereinigung mit der Renaturierung des Ehenbaches einen wichtigen Beitrag. Um Insekten und Bienen Lebensraum zu geben, habe an Streuobstwiesen angelegt. Man sei dabei Blumenwiesen anzusäen. Oft verkannt werde der große Beitrag der Landwirte zum Erhalt einer gesunden Natur. Auch in den Ortsteilen sei viel geschaffen worden. In Steiningloh stehe das Gemeinschaftshaus, die Kapelle werde saniert. Beim Hochwasserschutz und dem Ausbau des Radwegenetzes in diesem Bereich sei man vorangekommen. In Burgstall werde ein Gemeinschaftshaus gebaut, Weiher bekomme ein solches mitsamt Feuerwehrhaus. Die Feuerwehr Krondorf-Burgstall werde mit einem neuen Feuerwehrauto ausgestattet, in Ober- und Untersteinbach beginne der Wasserleitungs- und Kanalbau. Die letzten Wochen hätten gezeigt, dass die Wasserleitungen im Stadtkern alt und marode sind und erneuert werden müssen. Die Stadt liefere bestes Trinkwasser zum Preis von 1,62 Euro pro 1 000 Liter frei Haus. Bei einer Besichtigung des Wasser- und des Klärwerks könnte die Bevölkerung erkennen, was alles dahintersteckt, damit sauberes Wasser aus dem Hahn kommt und das Abwasser selbstverständlich abläuft. All die Projekte zeigten, dass viel getan werde für Hirschaus Infrastruktur. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten werde man weiter investieren. Auf dem Feld der Gemeinwohlökonomie müsse man Systemweichen stellen in den Bereichen Menschenwürde, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung. Nur so bleibe Hirschau enkeltauglich. Das kollegiale, sachbezogene Klima im Stadtrat trage dazu bei, dass die Stadt vorankommt. Einen wichtigen Beitrag dazu leiste aber auch das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen. Dies gelte es immer zu unterstützen. „Ohne Ehrenamt stirbt eine Stadt.“
Auch Stadtratsfraktions-Chef Dr. Hans-Jürgen Schönberger sah im konstruktiven Miteinander die Basis für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben, angefangen von der Verbesserung der Kinderspielplatz-Ausstattungen und der Rathaussanierung mit den Außentoiletten bis zur Wiederbelebung des Josefshauses. Es könne nur förderlich sein, wenn alle politischen Kräfte zusammenwirken. „Wir können uns nur selbst ein Bein stellen, wenn wir das Miteinander zum Wohl unserer Bürger aufgeben.“ Wie gewohnt schloss die Veranstaltung mit der Bayern- und Deutschlandhymne, begleitet vom Musikzug der Stadt Hirschau.
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