Bei Lebendigem Adventskalender 800 Euro für Frauenhaus gesammelt

Hirschau/Weiden (Bericht von Werner Schulz)  Er ist einzigartig in der Region – der Hirschauer Lebendige Adventskalender. Zum 18. Mal wurde an 23 Dezemberabenden in der Innenstadt ein Schaufenster-Adventstürchen geöffnet. Mit dabei war täglich eine Spendenbox. Ihr Inhalt – 800 Euro – ging heuer an das Frauenhaus der Diakonie in Weiden.

Obwohl der Regen dieses Mal ein fast ständiger Begleiter der allabendlichen Veranstaltungen war, konnten der Heimat- und Trachtenvereinsvorstand Michael Meier und sein Helferteam sowie der Gewerbeverbandsvorsitzende Alfred Härtl ein positives Fazit ziehen. Die Besucher ließen sich kaum abhalten, beim Fensterlöffnen dabei zu sein und das Rahmenprogramm zu genießen. Allerdings fiel der sonst danach übliche gemütliche Plausch bei Glühwein und Bratwürstln in der Regel etwas kürzer aus. Mit rund 150 Fensterlgängern sei der Abschlussabend am 23. Dezember trotz strömenden Regens sehr gut besucht gewesen. Da die gewohnte Aufführung der „Herbergssuche“ im Schlosshof wegen der Baumaßnahmen nicht stattfinden konnte, habe man zu einem Innenstadtspaziergang vorbei an den Adventfensterln eingeladen, vorneweg Julius Lottner und Stadtheimatpfleger Sepp Strobl in ihren Nachtwächteruniformen. Letzterer habe unterwegs jede Menge Interessantes über Ereignisse der Stadtgeschichte berichtet. Zum stimmungsvollen Ausklang habe man am Marktplatz unter dem beleuchteten Christbaum – begleitet von einem Bläserquartett – Weihnachtslieder angestimmt. Härtl wie Meier betonten, dass man den Geschäftsleuten und allen, die die Abende gestaltet haben, zu Dank verpflichtet sei. Alle hätten dies kostenlos getan. Dank hätten auch die Trachtenvereinsmitglieder verdient, die im Einsatz waren, ebenso die Feuerwehrleute für das Regeln des Verkehrs.

Um den Erlös zu überreichen, stattete eine Delegation der Veranstalter dem Frauenhaus einen Besuch ab. Den Gewerbeverband vertrat der Vorsitzende Alfred Härtl, die Trachtler Vorstand Michael Meier, Silke, Martina und Emil Dolles sowie Alfred Naber. Empfangen wurden die Hirschauer von Sozialpädagogin Astrid Baierl, Sie nutzte ihre Dankesworte, um den Gästen ihre Einrichtung vorzustellen, die im Januar 1996 eröffnet wurde. Seither habe man ca. 2 500 Frauen und Kinder aufgenommen. Die Frauen hätten nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch psychische Erniedrigung erfahren. Dieses Problem sei zu lange verharmlost worden. Das Frauenhaus biete den Frauen vorübergehenden Schutz. Es sei aber nicht nur Zufluchtstätte für eine kurze Zeit. Hier werden neue Perspektiven angestoßen und Traumata angegangen.

Wichtig sei das gerade auch für Kinder, die oft genauso an der emotionalen Grausamkeit leiden wie ihre Mütter. Im Frauenhaus kümmerten sich zwei Mitarbeiterinnen um die Frauen, eine Mitarbeiterin um die Kinder und Jugendlichen. Hinzu kämen ehrenamtliche Helferinnen.