Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Der Heilige Martin ist ein leuchtendes Vorbild für praktizierte Nächstenliebe und die Bereitschaft zum Teilen. Seinem Beispiel eiferten die Kinder, Erzieherinnen und Eltern des St. Wolfgang-Kindergartens am letztjährigen Martinstag nach. Bei der Feier in der Stadtpfarrkirche brachten die Kinder ihre Martinstütchen zum Altar. Den Inhalt – nämlich 150 Euro - konnte diese Woche Tina Kiener, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Karolina e.V.“, in Empfang nehmen.
Zusammen mit ihrem Mann Ralf und fünf Freunden hat Tina Kiener 2016 den „Verein zur Unterstützung misshandelter Kinder“ gegründet, der zwischenzeitlich 38 Mitglieder zählt. Bei der Spendenübergabe wartete sie mit erschreckenden Zahlen auf. Demnach werden in Deutschland jährlich 240 000 Kinder körperlich schwer misshandelt und laut Statistik 40 Kinder pro Tag sexuell missbraucht. Pro Woche sterben drei Kinder an den Folgen von häuslicher Gewalt. „Da geht es nicht um einen kleinen Klaps, sondern um Misshandlungen mit dem Bügeleisen, mit kochendem Wasser. Das kann man sich kaum vorstellen." Sie verwies auf den Fall der kleinen Karolina im Landkreis Neu-Ulm, die nach wochenlanger Folter im Alter von drei Jahren gestorben ist. Nach diesem Mädchen ist der Verein benannt.
Tina Kiener gab zu bedenken: "Aus jedem misshandelten Kind, das nicht gerettet wird, wird ein kaputter Erwachsener." Ziel des Vereins sei es deshalb, mit Hilfen möglichst früh anzusetzen. Man kümmere sich um die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern, auch um Schutz vor Ausgrenzung und vor Gewalt jeder Art.
Im Kindergarten St. Wolfgang, so die Elternbeiratsvorsitzende Eva Ries, sei man durch eine bei einem Kinderarzt in Weiden beschäftigte Mutter auf den Verein aufmerksam gemacht worden. Sie hatte einen Karolina-Flyer mitgebracht. In Absprache mit KiTa-Leiterin Uta-Maria Kriegler und dem Erzieherinnen-Team habe sich der Elternbeirat unter den verschiedenen Vorschlägen für „Karolina e.V.“ als Spendenempfänger entschieden.
Tina Kiener bedankte sich mit herzlichen Worten für die Finanzspritze. Sie ließ es sich nicht nehmen, sich im Kindergarten umzuschauen und sich über Anzahl und Größe der Gruppen zu informieren.
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