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Nachricht vom 11.02.2019 Senioren

Senioren über Augenerkrankungen im Alter aufgeklärt

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, eine das Sehen bedrohende Krankheit zu erleiden. Welche das sind, wie sie therapiert oder durch Prophylaxe verhindert können – darĂĽber klärte Dr. Lisa Bedernik im Pfarrheim auf.

Kommen in der Regel ca. zwanzig Besucher zum allwöchentlichen Seniorentreff, gab es beim Vortrag „Augenerkrankungen im Alter“ ein volles Haus. Das ehrenamtliche Seniorentreff-Mitarbeiterinnenteam und die Caritas-Sozialstation hatten gemeinsam eingeladen.

Die Referentin, Dr. Lisa Bedernik von der Augenpraxisklinik Amberg, erwies sich als Glücksgriff. Die Fachärztin für Augenheilkunde verstand es bestens, ihrem Publikum die Thematik gleichermaßen interessant wie allgemeinverständlich zu vermitteln. Darüber hinaus klärte sie über finanzielle Hilfen auf, die sehbehinderte bzw. blinde Menschen in Anspruch nehmen können.

Keine Sorgen brauche man sich wegen der Altersweitsichtigkeit zu machen. Ursache sei die abnehmende Akkommodationsfähigkeit des Auges. Ab dem Alter von ca. 45 Jahren brauche ein Normalsichtiger eine Nahbrille, deren Stärke abhängig vom Leseabstand ist.

Ernsthafte Erkrankungen, die zum Erblinden führen können, seien der Graue Star (Katarakt), der Grüne Star (Glaukom) und die altersbedingte Makuladegeneration (AMD).

Der Graue Star bezeichne eine Trübung der Augenlinse. Man sehe dann „wie durch eine schmutzige Fensterscheibe“. Therapiert werden könne der Graue Star nur durch eine Operation. In Deutschland werden jährlich zwischen 600 000 und 700 000 Kataraktoperationen durchgeführt.

Damit sie die Katarakt-OP der am häufigsten durchgeführte chirurgische Eingriff, der zum Großteil ambulant durchgeführt wird. Per PowerPoint erläuterte Dr. Bedernik den OP-Ablauf. Der Grüne Star sei in den Industriestaaten die zweithäufigste Ursache für die Erblindung. In Deutschland leiden ca. 800 000 bis 1 000 000 Menschen an einem Glaukom.

Wichtigster Risikofaktor sei ein individuell erhöhter intraokulärer Druck (IOD) und eine damit einhergehende Minderversorgung der Sehnerven mit Sauerstoff und Nährstoffen. Da die Erkrankung lange Zeit keine Beschwerden verursacht, habe die regelmäßige Glaukomvorsorge ab dem 40. Lebensjahr einen hohen Stellenwert.

Bei 90 Prozent der Fälle lasse sich der erhöhte IOD durch die Applikation augendrucksenkender Augentropfen therapiere. Bei den anderen 10 Prozent sei eine operative Drucksenkung notwendig. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sei die Hauptursache schwerer Sehbehinderung bei Menschen über 60 Jahren in der westlichen Welt.

Dabei gehen Sehzellen in der Netzhautmitte, die scharfes und farbiges Sehen vermitteln, zugrunde. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen Rauchen und Belastung der Augen durch UV-Strahlung sowie eine genetische Prädisposition. 80 Prozent der Betroffenen leiden an einer trockenen, 20 Prozent an einer feuchten AMD.



Abschließend erläuterte die Referentin die Modalitäten für die Beantragung des Bayerischen Blindengelds. Gewährt wird es – unabhängig vom Einkommen - blinden bzw. hochgradig sehbehinderten Menschen. Es wird auf andere Sozialleistungen nicht angerechnet.

Voll besetzt war das Pfarrheim beim Vortrag „Augenerkrankungen im Alter“, zu dem das Seniorentreffteam und die Caritas-Sozialstation eingeladen hatten. Dr. Lisa Bedernik (Mitte), Fachärztin für Augenheilkunde, verstand es bestens, die Thematik allgemeinverständlich zu vermitteln. Dafür dankten ihr mit kleinen Präsenten Hildegard Kohl (l.) und Bärbel Birner (r.). - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Voll besetzt war das Pfarrheim beim Vortrag „Augenerkrankungen im Alter“, zu dem das Seniorentreffteam und die Caritas-Sozialstation eingeladen hatten. Dr. Lisa Bedernik (Mitte), Fachärztin für Augenheilkunde, verstand es bestens, die Thematik allgemeinverständlich zu vermitteln. Dafür dankten ihr mit kleinen Präsenten Hildegard Kohl (l.) und Bärbel Birner (r.).

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