Hirschau (Bericht von Werner Schulz) „Keiner ist zu klein, um Helfer zu sein!“ Dies gilt zumindest für all die Kinder, die einen „Trau-Dich-Kurs“ des Roten Kreuzes mitgemacht haben wie die zwölf Vorschulkinder des Marien-Kindergartens.
Einen ganzen Vormittag lang übten die Mädchen und Jungen mit Feuereifer das Helfersein. KiTa-Leiterin Christa Bauer hatte dafür mit Robert Sedlmeier vom BRK Amberg-Sulzbach einen ausgewiesenen Fachmann ins Haus geholt. Er verstand es ausgezeichnet, die Kinder mit seinen durch eine PowerPoint-Präsentation illustrierten Erklärungen und vor allem den vielen praktischen Übungen zu fesseln. Nachdem man gründlich nachgedacht hatte, wie man Verletzungen vermeidet, war über weite Strecken „Learning by Doing“ angesagt.
Goldrichtig lag der BRK-Mann gleich mit der Bildergeschichte von den Bären „Faxi und Flori“, bei der Flori beim Ballspielen stürzt und sich verletzt. Schon ging es an die erste Übung, das richtige Anbringen eines Heftpflasters. Jedes Kind bekam mit einem Lippenstift eine Wunde auf die Hand gemalt. Konzentriert befolgten die Kleinen die Anweisung, aus Hygienegründen auf keinen Fall die Wundabdeckung mit den Fingern anzufassen. „Gar nicht so einfach“, meinte so mancher Knirps. Das galt erst recht, wenn wegen einer größeren Verletzung ein Verband angelegt werden musste. Dank fachmännischer Hilfe gelang dies sehr bald.
Schnelles Handeln, nämlich Kühlen, ist nötig bei den äußerst schmerzhaften Verbrennungen und Verbrühungen. Drei Stichwörter prägten sich die Kinder als Handlungsanweisung ein, falls jemand Nasenbluten bekommt – etwas, was im Kindergarten durchaus öfter mal vorkommt: Tröste - fragen, was passiert ist – Erwachsenen holen!
Die gleiche Regel gilt es anzuwenden bei einem Bienen- oder Wespenstich. Im Rollenspiel ganz intensiv geübt wurden die richtige Reaktion beim Auffinden eines Bewusstlosen, die stabile Seitenlage und das Absetzen eines Notrufs. Jedes Kind kannte die Notrufnummer 112 und konnte sie mit Zahlenkärtchen richtig nachlegen. Richtig lebendig wurde es im Bewegungsraum, als die Kinder ihre mitgebrachten Kuscheltiere holen und an ihnen das Verbandanlegen ausprobieren durften.
Strahlende Gesichter gab es rundum bei den Kindern, als sie ihren „Trau-Dich-Ausweis“ überreicht bekamen. BRK-Mann Sedlmeier und KiTa-Chefin Christa Bauer gratulierten herzlich dazu. Mit dem „Trau-Dich-Kurs“, so Robert Sedlmeier, wolle man den Kindern nicht nur vermitteln, wie man hilft, sondern ihnen auch die Angst und Hemmungen davor nehmen. Ziel sei es außerdem, die Kinder für Gefahren zu sensibilisieren, damit es am besten gar nicht zu einem Unfall kommt.
Erste Hilfe stand während des Vormittags nicht nur bei den Vorschulkindern auf dem Programm. Den anderen Kindern brachte das pädagogische KiTa-Personal das Thema im Gruppenraum näher.
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