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Nachricht vom 29.06.2019 Kirchen

Pfarrgemeinde feiert Patrozinium der Vierzehnnothelferkirche

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Sie steht auf einer Anhöhe östlich der Kreisstraße AS 18 nach Ehenfeld an der Westseite des Friedhofs – die Vierzehnnothelferkirche. Morgen, am Festtag Mariä Heimsuchung, feiert die Pfarrgemeinde ihr Patrozinium mit einem Festgottesdienst.

Unter den Sakralbauten der Stadt gilt das spätgotische Kirchlein als wahres Kleinod. Diese Bewertung verdankt sie vor allem ihrem Hochaltar, den Fachleute als Meisterwerk der Akanthus-Schnitzerei einstufen. Die Anfänge der Kirche reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, als in Hirschau die Pest wütete. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1522. Seine heutige Gestalt dürfte das Gotteshaus Ende des 17. Jahrhunderts erhalten haben. Vor der Reformationszeit bis ins 18. Jahrhundert war es eine vielbesuchte Wallfahrtskirche, zu der - wie die Chroniken ausweisen - an ihrem Patrozinium die Pilger in Scharen strömten. Die letzte Quelle dafür stammt aus dem Jahr 1792. Bis 1970 sind noch die Ehenfelder und Schnaittenbacher mit ihren Bittgängen zu den 14 Nothelfern gepilgert.

Die Jahrhunderte währende Bedeutung als Wallfahrtskirche belegen die Zeilen, die der Stifter des Altars Johann Jakob Weinzierl an den Altarschöpfer, den Amberger Bildhauer Johann Hirschl ,1711 geschrieben hat: "Weillen darinnen ein alter und schlechter Altar dazumal sich befand und gleichwohl sonderliche Devotion von den Leuten zu ermelten Heiligen (d.h. den 14 Nothelfern) getragen wird, inmassen jährlich am Fest Unser Frauen Heimsuchung darinnen vollkommener Ablaß zu gewinnen, verschiedene Herren Geistliche proceßionaliter dahin kommen und gemeininglich zu 1200 bis 1300 Communikanten gezählt werden." Der Kirchenturm wurde 1884 erbaut.

Glanzstück der Inneneinrichtung ist der von Hirschl geschaffene Hochaltar mit dem Akanthusschnitzwerk aus dem Jahr 1710. Im Rankenwerk, das - einer Ikonostase vergleichbar - die gesamte Ostwand einnimmt, sind 18 Figuren: Die 14 Nothelfer in zwei Siebenergruppen, zusätzlich Maria als Patronin sowie die Heiligen Florian, Rochus und Sebastian.

Da bis heute der 1972 gestohlene hl. Eustachius nicht wieder aufgetaucht ist, genauso wie die damals entwendeten Engelköpfe mit Blattwerken an den Türen und die an der Kanzel angebrachten Evangelisten sowie der lehrende Heiland, mussten die Figuren neu gestaltet werden. Die ursprünglich leeren Nischen im Altarraum wurden in Folge der vom damaligen Stadtpfarrer Edwin Völkl initiierten Renovierung 1984 mit dem hl. Franz von Assisi und 1988 mit den Figuren der Mutter Theresia von Jesu Gerhardinger und der hl. Elisabeth, gestiftet vom Frauenbund, aufgefüllt.

Auch die Anfang des 18. Jahrhunderts entstandene Emporenbrüstung mit den originalen Ölbildern der zwölf Apostel, Christus als Salvator sowie Maria und Paulus ist von besonderem Wert. Ein Schmuckstück ist die noch im Original erhaltene, 1764 von Johann Conrad Funtsch aus Amberg erbaute Orgel, die zu den bedeutendsten historischen Werken in der Oberpfalz zählt. Leider sind nur mehr sechs der zehn Register original erhalten. Der Prospekt - also der optische Aufbau der Pfeifen - zeigt die typische Funtsch-Handschrift: Einen überhöhten Mittelturm und abfallende Seitenfelder, die nach innen geschwungen sind. Solche Orgelwerke gibt es nur noch wenig.

Der Festgottesdienst, zu dem alle Pfarrangehörigen eingeladen sind, beginnt morgen um 19 Uhr. Die Messbesucher werden es beim Knien etwas bequemer als in früheren Jahren. Dank der Spendenbereitschaft der Kolpingfamilie sind die Kniebänke seit letztem Jahr gepolstert.

Noch vor der Amberger Mariahilfbergkirche war die Vierzehnnothelferkirche bis ins 18. Jahrhundert eine viel besuchte Wallfahrtskirche, insbesondere an ihrem Patroziniumstag Mariä Heimsuchung (2. Juli). Die Pfarrgemeinde feiert diesen morgen mit einem Festgottesdienst in dem Kirchlein. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Noch vor der Amberger Mariahilfbergkirche war die Vierzehnnothelferkirche bis ins 18. Jahrhundert eine viel besuchte Wallfahrtskirche, insbesondere an ihrem Patroziniumstag Mariä Heimsuchung (2. Juli). Die Pfarrgemeinde feiert diesen morgen mit einem Festgottesdienst in dem Kirchlein.

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Foto: Werner Schulz
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