Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Genau zehn Tage sind noch hin - dann fällt um 20.30 Uhr auf der Freilichtbühne im Schlosshof der Startschuss zu den 8. Hirschauer Stückl-Festspielen. Auf dem Spielplan steht das Volksstück „Die Erbschaft“ aus der Feder von Katrin Klewitz.
Uraufgeführt wurde das Stück am 22. Juli 2005 bei den 1. Hirschauer Festspielen. Die neun Vorstellungen waren samt und sonders ausverkauft. Damals hatte man mit Yvonne Brosch eine Profi-Regisseurin engagiert. Dieses Mal geben mit Dieter Held und Saskia Krügelstein zwei Eigengewächse ihr Regie-Debut. Sie bringen neuen Esprit, neue Gesichter, neue Szenenbilder und Live-Musik auf die neue Bühne vor der gleichfalls neuen Zuschauertribüne.
Das Publikum erwartet auf jeden Fall eine aufregende Geschichte. Der Inhalt des Stückes, das in der beschaulichen, aber auch ziemlich spießigen nachnapoleonischen und vorindustriellen Zeit spielt, ist gegenüber 2005 gleich geblieben.
Nach Hirschau, wo jeder jeden kennt und alles seinen gemütlichen Gang geht, kommt ein Fremder aus Frankfurt und bringt Unruhe in den Ort. Er erbt dort das Anwesen einer verstorbenen Verwandten. Da er es laut Testament nicht veräußern darf, überlegt er gemeinsam mit Freunden, die er nachkommen lässt, einen Anschluss an die Eisenbahnlinie zu bauen. Seine Tochter, die ihm nachreist und der es in dem Landstädtchen viel besser gefällt als in der Großstadt, verliebt sich Hals über Kopf in den jungen Bauleiter, ganz zum Leidwesen ihres Vaters und des von ihm auserkorenen Wunsch-Schwiegersohnes.
In das Geschehen eingebaut sind Hirschauer Stückln wie der Baumtransport durch das Stadttor, das Stiefelabschneiden, der Transport mit dem Schubkarren, das Älwertritscherlfangen, der Feuerwehreinsatz, das Rathausverschieben und das Lichttragen ins Rathaus.
In den Hauptrollen sind bekannte Gesichter zu sehen. Roland Fritsch spielt wie 2005 den Herrn Buche, Christian Gnan den Dr. Thieme, Johannes Fleischmann den Herrn Winter, Erhard Ackermann den Diener Johann und Holger Schwandner den Sepp. Bühnenerfahren, aber neu in diesen Rollen sind Meike Birner als Annemarie Buche, Ludwig Koller als Bauleiter Sebastian und Kerstin Ackermann als Frau Wilhelm. Sie und alle anderen 60 Darsteller agieren in ihren Biedermeierkostümen auf einer neuen Bühne.
Nicht nur die Schauspieler finden ein neues Ambiente vor, auch die Zuschauer. Sie nehmen auf einer neuen, 414 Besucher fassenden Tribüne Platz. Der Festspielvereinsvorsitzende Altbürgermeister Hans Drexler und sein Helferteam haben mit den beiden Baumaßnahmen eine gigantische Leistung vollbracht.
Außer der Premiere gibt es sieben weitere Vorstellungen. Sie finden am 20. Juli (Samstag), 24. Juli (Mittwoch), 26. Juli (Freitag), 27. Juli (Samstag), 31. Juli (Mittwoch), 2. August (Freitag) und 3. August (Samstag) statt. Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr, Einlass um 18.30 Uhr. Der Schlossvorhof ist ab dieser Zeit, während der Pause und nach Spielende bewirtschaftet.
Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 15 Euro im Hirschauer Rathaus im Tourismusbüro und bei okticket.de. An der Abendkasse (geöffnet ab 18.30 Uhr) kosten sie 17 Euro.
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