Weiher (Bericht von Werner Schulz) Wenn in Weiher Kirwa gefeiert wird, dann ist seit 189 Jahren beste Stimmung garantiert. So war es auch heuer! Ob Wetter, Musikgruppen, Tänze der schmucken Kirwapaare, Bewirtung, Gästeandrang – alles passte bestens.
Drei Tage lang war am ersten Juliwochenende der idyllisch gelegene Sportplatz am Fuße des Rotbühl Zentrum des Kirwatrubels. Zum elften Mal hatten die Freiwillige Feuerwehr und die „Weiherer Kirwaleit“ dorthin eingeladen. Vorneweg: Sie können das Brauchtumsfest einmal mehr als vollen Erfolg verbuchen. 28 Meter hoch ragte der Kirwabaum aus dem zwei Meter tiefen von Hand ausgegrabenen Loch in den Himmel. Dass der Riese aus dem Kirchenholz geholt werden konnte, war für Kirchenpfleger Franz Reif wie immer Ehrensache. Die Boum hatten ihn am Samstag am frühen Morgen geholt, die Moidln ihn anschließend geschmückt. Am Samstagnachmittag wurde er auf dem Festplatz in die Senkrechte gehievt.
Dass am Abend gleich Bombenstimmung herrschte, war das Verdienst der „Boazn Briada“. Sie waren dem Publikum vom letztjährigen Kirwamontag noch in allerbester Erinnerung. Wie damals rissen die drei Musikanten die restlos begeisterten Besucher förmlich mit. Dermaßen in Stimmung gebracht, trat so mancher Gast den Heimweg erst weit nach Mitternacht an.
Dass man in Weiher weiß, dass ihre Kirwa ursprünglich ein religiöses Brauchtumsfest ist, bewies der Kirchweihsonntag. Er begann mit einem ausgezeichnet besuchten Gottesdienst in der Dorfkirche Mariä Opferung, zelebriert von Ruhestandspfarrer Konrad Kummer. Trotz durchtanzter und durchzechter Nacht war es für die 14 Kirwaboum und Kirwamoidln Ehrensache, die Messe mitzufeiern.
Zum Mittagessen ließen man sich den Schweinebraten, die Schweinelendchen und die Schnitzel aus der Küche vom Hanauer Sepp schmecken. Reißenden Absatz fanden auch die rund 400 Köichln, die die Kirwamoidln und Weiherer Frauen gebacken hatten.
Kurz nach 15 Uhr marschierten die Kirwapaare - angeführt von den „Allerscheynst’n“ - auf dem von zahlreichen Besuchern gesäumten Sportplatz zum Baumaustanzen ein. Mit ihren Vorführungen bestätigten sie das Urteil ihres Tanzlehrers Dieter Kohl. Originalton des Kreisheimatpflegers: „Mit die Weiherer brauchst gor niat so viel üb’n. Des san einfach sauguate Tänzer!“ Es gab verdienten Applaus für den Schottisch, den Siebenschritt, den Hans bleib daou, die Sternpolka und den Zwiefachen „Hinter meim Vodan sein Stodl“. Mit Spannung erwarteter Abschluss der Tänze war der Kirwawalzer. Er endete mit der Kür von Christine Meiler und Thomas Losch zum neuen Ober-Kirwapaar. Ab dem Spätnachmittag sorgte Alleinunterhalter Manuel Rahm bis in die Abendstunden für Stimmungsmusik.
Am Kirwamontag fanden sich wie jedes Jahr viele Firmen- und Behördenvertreter aus Hirschau und Umgebung zum Mittagessen ein. Rund ging es dann im Dorf beim Kirwabärtreiben. Dieses Mal erwischte es Peter Hanauer. Mit Köichln und Bier ließ er sich doch ziemlich besänftigen. Beendet wurde das Treiben mit dem traditionellen Baden im Dorfweiher, um die schwarze Farbe wieder loszuwerden.
Zum Endspurt spielten dann am Abend „D’Hopfenzupfer“ auf. Kirwa-Schlussakt war wie immer die Verlosung des Kirwabaumes. Er blieb am Ende im Dorf beim Kirwaburschen Markus Hanauer. Der freute sich mindestens genauso über das vom verstorbenen Edi Birner verfasste Buch „Weiherer Dorfgeschichten“, das er zusätzlich gewann.
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