Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Seit Februar steht fest: Am 1. September tritt Pfarrer Johann Hofmann seinen Dienst als Hirschauer Stadtpfarrer an. Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt werden können: Am ersten September-Sonntag wird traditionell Kirchweih gefeiert.
Die Hirschauer Kirwa ist eines der Kirchweihfeste in der Region, deren Termin einen geschichtlichen Bezug zur Weihe ihres Gotteshauses hat. Man kennt den Weihetag der Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt”. Mitte des 19. Jahrhunderts war das bis dahin bestehende Langhaus für die Pfarrgemeinde zu klein geworden, zudem ließ der schadhafte Dachstuhl den Umbau des Langhauses ratsam erscheinen. Deshalb wurde das Langhaus im Jahr 1848 unter Stadtpfarrer Johann Baptist Kotz umgebaut und im neugotischen Stil umgestaltet. Nach 22 Wochen Bauzeit wurde die Kirche am Sonntag vor „Mariä Geburt“, dem ersten Sonntag im September, wieder feierlich eingeweiht. Heuer trifft die Kirwa somit auf Sonntag, den 1. September, dem Tag des Amtsantritts von Pfarrer Hofmann.
In den letzten Jahrzehnten hat die Hirschauer Kirwa ein Auf und Ab erlebt. Neun Jahre lang erlebte das Fest dank des Engagements des Heimat- und Trachtenvereins und der TUS/WE-Fußballer von 2000 bis 2008 eine wahre Glanzzeit. Drei Tage lang wurde auf dem Ex-WE-Sportplatz gefeiert, was das Zeug hielt. Bierzelt, Schausteller, Kirwapaare, Baumaustanzen – alles war geboten.
Nach dem Rückzug der beiden Vereine beschränkten sich die Kirwafeierlichkeiten 2009 auf einen Festgottesdienst am Sonntag und einem anschließenden Frühschoppen im Pfarrheim, ausgerichtet vom Pfarrgemeinderat und vom Musikzug. 2013 fanden beide im Festspielverein einen Verbündeten. Dieser hauchte der Kirwa neues Leben ein. Sie wird seither wieder zwei Tage lang gefeiert. Heuer nun ist der Festspielverein alleiniger Ausrichter. Hatte man letztes Jahr wegen der Baumaßnahmen auf dem Festspielgelände auf einen Kirwabaum verzichten müssen, wird dieses Mal wieder einer aufgestellt.
Die Zeremonie beginnt am Samstag, 31. August, um 17 Uhr im Schlosshof unter der bewährten Regie von Altbürgermeister Hans Drexler. Danach herrscht Festbetrieb. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Als besonderes Schmankerl wird (an beiden Tagen) eine „z’rupfte Sau in der Semmel“ angeboten.
Ab 19 Uhr sorgt die Gruppe „Jedsmal anerschd“ für Stimmungs- und Unterhaltungsmusik.
Der Sonntag wird mit einem Kirchenzug eröffnet. Die Vereine stellen sich um 8.45 Uhr vor der Mälzerei auf. Er wird vom Musikzug angeführt, der auch die musikalische Gestaltung des um 9 Uhr in der Stadtpfarrkirche beginnenden Festgottesdienstes übernimmt, den Pfarrer Johann Hofmann zelebrieren wird. Danach geht es unter den Klängen des Musikzugs im Festzug zum Weißwurst-Frühschoppen zurück zum Schlosshof. Für den musikalischen Rahmen ist weiter der Musikzug zuständig. Am Nachmittag herrscht ab 14 Uhr Festbetrieb bei Kaffee, Kuchen und Köichln. Um 14.30 Uhr erfreut der Heimat- und Trachtenverein die Besucher mit Tanzeinlagen.
Erstmals seit 2008 steht um 15 Uhr wieder das Austanzen des Kirwabaums auf dem Programm. Darauf bereitet sich eine noch geheim gehaltene „Händvoll z’sammag’würfelte Kirwapaare“ vor. Danach spielt ab 16 Uhr spielt die Hirschauer Wirtshausmusi auf. Damit man auch für Schlechtwetter gerüstet ist, wird ein beheizbares Zelt aufgestellt.
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