Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Die Bevölkerung landesweit für das Thema Demenz zu sensibilisieren, ist das Ziel der ersten Bayerischen Demenzwoche, die derzeit stattfindet. Im Blickpunkt stehen dabei nicht nur die dementiell Erkrankten, sondern in besonderer Weise auch deren pflegende Angehörige. Sie sind Tag für Tag in besonderer Weise gefordert, nicht selten überfordert. In allen Phasen der Erkrankung stehen sie vor unerwarteten Situationen und ungeahnten Problemen, die viele Fragen aufwerfen. Um wirklich helfen zu können, brauchen sie selber Hilfe.
Die Lehrerin für Pflegeberufe Hildegard Kohl nimmt sich seit vielen Jahren mit großem Engagement und Fachwissen dieses Personenkreises an. Sie ist in der Fort- und Weiterbildung, besonders auf dem Sektor der Pflege und Betreuung, tätig und hat reichlich persönliche und berufliche Erfahrung mit demenziell Erkrankten. Mit ihr als Referentin bietet die Caritas-Sozialstation in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK Amberg/Sulzbach-Rosenberg, dem Kolpingwerk-Bildungswerk, der AOVE und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter dem Motto „Hilfe beim Helfen“ ab dem 18. November im Unterrichtssaal des Stationsgebäudes (Marienstraße 2) wieder eine 16 Stunden umfassende Schulungsreihe an, verteilt auf fünf Veranstaltungen.
Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, 18. November, um 13 Uhr in der Sozialstation statt, die weiteren Treffen werden bei der Eröffnung festgelegt. Die Schulungsreihe ist in acht Module unterteilt: Modul 1: Wissenswertes über Demenz, Modul 2: Demenz verstehen, Modul 3: Informationen zu Recht, Modul 4: Den Alltag leben, Modul 5: Pflegeversicherung und Entlastungsangebote, Modul 6: Herausfordernde Situationen der Pflege, Modul 7: Entlastung für Angehörige, Modul 8: Schwerpunktthema und Abschluss. Neben der Wissensvermittlung spielt der Austausch in der Angehörigengruppe eine wichtige Rolle. Erfahrungen, Tipps und Erlebnisse anderer können sehr hilfreich sein in der Bewältigung des Alltags mit einem nahen Verwandten, der an Demenz erkrankt ist. Drei speziell für die Schulungsreihe produzierte kurze Videos greifen alltagsnahe Situationen auf: die Vorbereitung des Abendessens, die Begegnung mit Bekannten oder wenn die Geldbörse verschwunden ist und es plötzlich heißt „Du hast mein Geld gestohlen“.
Die Kursteilnahme ist kostenfrei. Sie ist auch empfehlenswert für Personen, in deren Nachbarschaft ein an Demenz Erkrankter lebt oder zu dessen Bekanntenkreis ein dementiell Erkrankter gehört. Anmeldungen nimmt ab heute die Hirschauer Caritas-Sozialstation (Tel. 09622/2245) entgegen.
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