Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Am 30. Juni wurde im Biergarten des Josefshauses das 30. Jura-Gartenfest gefeiert. Es wurde ein voller Erfolg – mit einem Erlös von 2 150 Euro auch in finanzieller Hinsicht. Dieses Fazit zog Organisator Uli Günter bei der Spendenübergabe.
Wie im Vorjahr war Günter zusammen mit dem Fest-Schirmherrn Bürgermeister Hermann Falk und einer Delegation der zwölf Vereine, die bei der Durchführung des Festes mitgeholfen hatten, nach Amberg in die Jura-Werkstätten gekommen. Dort wurden die Hirschauer vom Lebenshilfe-Vorsitzenden Eduard Freisinger, seinem Stellvertreter Bernhard Vahle und Jura-Werkstätten-Geschäftsführer Bernhard Albrecht empfangen.
Wie schon das Fest fand auch die Spendenübergabe erstmals ohne den im April verstorbenen Festgründer Walter Widder statt.
Mit Brunhilde Fehlner gehörte jemand zur Besuchergruppe, der beim ersten Fest schon mit dabei war und es von 2010 bis 2016 verantwortlich organisierte. Sie entsprach gerne der Bitte, auf die Anfänge der Veranstaltung zurückzublenden. Demnach kam Widder 1990 durch die sportlichen und geselligen Kontakte des von ihm geführten Tischtennis-Clubs Kolping zu behinderten Sportlern auf die Idee, im Josefshausgarten ein Fest zu veranstalten, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam feiern. Bei der Premiere hätten acht Vereine zusammengeholfen, der TTC Kolping, der Heimat- und Trachtenverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Katholische Frauenbund, der Kaninchenzuchtverein, der Wanderverein, der Musikzug und die CSU-Frauen-Union. Der Erfolg der Festpremiere habe fast zwangsläufig zur Folge gehabt, dass es 1991 eine Wiederauflage gab. Dann sei die Veranstaltung zum Selbstläufer geworden, zweitweise hätten sich 19 Vereine engagiert.
An Uli Günter war es, den zwölf Vereinen Dank zu sagen, deren Mitglieder sich heuer für die gute Sache engagiert und mit angepackt haben. Die Zusammenarbeit zwischen Anglerverein, CSU-Frauen-Union, Dorfgemeinschaft Ehenfeld, Festspielverein, Gesangverein, der Heimat- und Trachtenverein, IG Bergbau-Chemie-Energie, Kolping-Theatergruppe, Musikzug, TTC Kolping, TuS/WE und Schwimmverein habe bestens geklappt.
Mit dem diesjährigen Erlös erhöhe sich die Gesamtspendensumme auf 65 170 Euro. Mit dem Geld hätten in der Vergangenheit viele Anschaffungen in den Jura-Werkstätten getätigt werden können. Wer hätte dies besser bestätigen können als Lebenshilfe-Chef Freisinger. Er unterstrich den einzigartigen Charakter des Hirschauer Jura-Gartenfestes. Er kenne kein zweites, bei dem seit 30 Jahren Mitglieder mehrerer Vereine zusammenhelfen und Treue zu den Jura-Werkstätten und grundsätzlich zu den Menschen mit Behinderung beweisen. Ihnen bereite der Festbesuch alle Jahre große Freude.
Diese Aussage wurde von Uli Günter, selbst Leiter einer Elektromontagegruppe in den Jura-Werkstätten, untermauert: „Unsere Mitarbeiter fragen mich schon im Oktober nach dem nächsten Festtermin und erklären mir, dass sich schon jetzt wieder auf ihr Fest freuen.“
Großes Lob für ihr soziales Engagement zollte auch Bürgermeister Hermann Falk den freiwilligen Helfern. Das Jura-Fest sei aus dem Veranstaltungskalender der Stadt nicht mehr wegzudenken. Die Übernahme der Schirmherrschaft sei ihm eine Freude und Ehre zugleich. Er sei jedes Mal wieder vom ungezwungenen Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap beeindruckt.
Auf die Hirschauer Gäste wartete danach eine Werkstättenführung, zu der sie Geschäftsführer Albrecht einlud. Nach seinen Worten kommt der diesjährige Festerlös dem Personenkreis der Betreuungs- und Seniorengruppe zugute. Hier werden dringend notwendige Dinge zur Ergänzung der Tagesstruktur angeschafft. Ebenso werde die Spende für die Erweiterung des nachmittäglichen Entlastungsangebots eingesetzt.
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