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Nachricht vom 15.10.2019 Sonstiges

Absolute Frechheit – Wurzelstöcke in fremdem Wald entsorgt

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Der Wald wird immer wieder als MĂĽllhalde missbraucht – auch in Hirschau. Hermann Knietsch kann seit heuer ein Lied davon singen. Unbekannte missbrauchen sein WaldstĂĽck als Wurzelstock-Deponie.

Ein halbes Tagwerk groß ist das Waldstück in der Nähe des Hochbehälters der Hirschauer Wasserversorgung, das Hermann Knietsch seit 15 Jahren gehört und das er mit Hingabe und Liebe pflegt. Dass er Mitte März dort wieder nach dem Rechten sah, hatte einen guten Grund: Wenige Tage vorher hatte der Sturm „Eberhard“ in den Wäldern der Region Amberg-Sulzbach für umgestürzte Bäume gesorgt.

Gott sei Dank gab es in seinem Wald keine Sturmschäden! Dafür wartete auf ihn eine andere höchst unangenehme Überraschung. Unmittelbar neben einem Waldweg hatten Unbekannte einen Haufen dicker Wurzelstöcke samt Baumstümpfen in das Gehölz geworfen. Sein Ärger darüber war nur zu verständlich.

Noch größer wurde sein Ärger, als er wegen der wilden Ablagerung bei der Stadtverwaltung, beim Landratsamt und bei der Polizei vorsprach. „Der Tenor der Gespräche war, dass Wurzelstöcke doch in den Wald gehören.“ Da sie bei den hiesigen Behörden nicht als Müll gelten, hätten diese auch nichts unternommen. Knietsch: „Ich hatte zumindest erwarten, dass die Behörden in der Zeitung auf die wilde Ablagerung aufmerksam machen!“

Wegen der Größe der Wurzelstöcke kann er diese nicht kostenlos über den Wertstoffhof entsorgen. Er müsste die Kosten für eine ordnungsgemäße Entsorgung tragen. „Dort liegenbleiben können sie auf keinen Fall, da ihr Zerfall einige Jahrzehnte dauert.“ Knietsch weist darauf hin, dass Wurzelstöcke durchaus als Gartenabfälle gelten und das wilde Ablagern von Gartenabfällen in der Natur eine Ordnungswidrigkeit darstellen und mit einer Geldbuße belegt werden.

Zu allem Überdruss musste der Waldbesitzer am 1. Oktober feststellen, dass die illegale Wurzelstockdeponie noch einmal gewaltig Zuwachs bekommen hat. Gleich neben dem ersten fand er einen zweiten Haufen Wurzelstöcke vor. Wie im Frühjahr hatte kurze Zeit vorher ein Sturmtief in der Region massive Schäden angerichtet – in diesem Fall das Sturmtief „Fabienne“. Sein Entsorgungsproblem ist also noch größer geworden.

Knietsch hofft nun, dass er durch eine Presseveröffentlichung Hinweise auf den Übeltäter bekommt. Für Hinweise auf einen oder mehrere Übeltäter wären auch Förster Christoph Lauerer und Erwin Bauer von der Kirchenverwaltung der Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt dankbar. An einer Stelle im Kirchenwald „In der Frühmeß“ werden immer wieder größere Mengen an Gartenabfällen abgelagert – dies obwohl Erwin Bauer dort sogar ein Schild „Schutt abladen verboten“ aufgestellt hat.

Förster Lauerer: „Genauso wie im Fall Knietsch ist der Missbrauch eines fremden Waldes als private Biomülldeponie auch in unserem Fall nicht legal. Das Problem ist das Erwischen der Verursacher.“ Leider habe eine Anzeige gegen Unbekannt ohne begründeten Verdacht wenig Sinn. Umso wichtiger wäre es, wenn man Hinweise aus der Bevölkerung bekäme.

Waldbesitzer Hermann Knietsch ist zu Recht mehr als sauer. Unbekannte benutzen sein Waldstück als Wurzelstockdeponie. Wird der Übeltäter nicht gefunden, bleibt er auf den Entsorgungskosten sitzen. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Waldbesitzer Hermann Knietsch ist zu Recht mehr als sauer. Unbekannte benutzen sein Waldstück als Wurzelstockdeponie. Wird der Übeltäter nicht gefunden, bleibt er auf den Entsorgungskosten sitzen.

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Foto: Werner Schulz
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