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Nachricht vom 08.11.2019 Politik

Vorsicht im Internet: Erst denken, dann klicken

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Spannender als mancher Krimi war der Vortrag von Polizeihauptkommissar Joachim Iwanek zum Thema „Internetkriminalität Cybercrime“, zu dem die CSU Frauen-Union in den Schlosskeller eingeladen hatte.

Der Ermittlungs- und Präventionsbeamt der Polizeiinspektion Auerbach unterstrich gleich eingangs, dass im Phänomenbereich Cybercrime – wie in kaum einem anderen Deliktsbereich – eine kontinuierlich steigende Kriminalitätsentwicklung zu verzeichnen sei. Laut einer 2017 veröffentlichten Studie des Digitalverbandes BITKOM ist jeder zweite deutsche Internetnutzer in den der Studie vorangegangenen 12 Monaten Opfer von Cybercrime geworden. In jedem zweiten Fall von Cybercrime ist demnach ein finanzieller Schaden entstanden.

Bei der Computer-, Handy- und Smartphonenutzung sollte man den Grundsatz walten lassen: „Erst denken, dann klicken!“ Aufgrund der großen Breite der Delikte gab der Referent zu bedenken, dass man „nie mehr etwas los wird, was weggeschickt ist“. Iwanek riet eindringlich zur Vorsicht bei der Kontaktaufnahme mit fremden Personen im Internet: „Man weiß nie, wer beim Chatten das Gegenüber ist.“ Daher sollte man ein gesundes Misstrauen an den Tag legen, die den eigenen Namen und private Daten verraten, die Ortung ausschalten und keine Fotos posten. Besonders gelte dies für Nacktfotos. Vor allem Jugendliche seien auf diesem Deliktfeld gefährdet. Sie fielen nicht selten auf diverse Tricks herein und ließen sich dazu verleiten. In diesem Zusammenhang ging der Referent auch auf die Problematik der Kinder- und Jugendpornografie und ihre Verbreitung im Internet ein. Eindringlich wies Iwanek darauf hin, dass Cyberkriminelle versuchen, beispielsweise durch "Phishing", Zugriff auf persönliche Daten zu erhalten, um sie hinterher gewinnbringend zu verkaufen oder zur Begehung weiterer Straftaten einzusetzen. Unter "Phishing" verstehe man alle Versuche, z. B. durch gefälschte Websites, E-Mails oder Kurznachrichten an persönliche Daten eines Internet-Benutzers zu gelangen und somit einen Identitätsdiebstahl zu begehen. Vorsicht sei beim Online Banking geboten. Besonders riskant sei es, sich TAN-Nummern auf das Handy schicken zu lassen. Wesentlich sicherer und daher zu empfehlen sei die Nutzung eines TAN-Generators.

Cybermobbing, Beleidigungen, Bedrohungen, illegale Tauschbörsen, „Abzockseiten“ sowie Verstöße gegen das Urheberrecht und Verletzungen der Privatsphäre gehörten zu den häufigsten Delikten, die im Zusammenhang mit der Nutzung des Internets vorkommen. Grundsätzlich riet der Polizeibeamte dringend dazu, bei kriminellen Vorfällen oder Problemen möglichst rasch die Polizei einzuschalten. Nur wenn schnell gehandelt werde, könne oft größerer Schaden durch eine Weiterverbreitung vermieden werden.

Die FU-Ortsvorsitzende Michaela Meier danke PHK Iwanek mit einem kleinen Präsent für seine hochinteressanten und lehrreichen Ausführungen, an die sich eine lebhafte Diskussion anschloss.

Spannender als mancher Krimi war der Vortrag von Polizeihauptkommissar Joachim Iwanek (stehend) zum Thema „Internetkriminalität Cybercrime“, zu dem die CSU Frauen-Union in den Schlosskeller eingeladen hatte. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Spannender als mancher Krimi war der Vortrag von Polizeihauptkommissar Joachim Iwanek (stehend) zum Thema „Internetkriminalität Cybercrime“, zu dem die CSU Frauen-Union in den Schlosskeller eingeladen hatte.

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Foto: Werner Schulz
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