Hirschau (Bericht von Günther Amann) „Der 100. Geburtstag ist ein Feiertag nicht nur für die SPD, sondern auch für die Stadt Hirschau. Denn ohne die Bereitschaft sich in einer Partei zu engagieren, würde Demokratie nicht funktionieren“, dies betonte MdB Marianne Schieder bei der Jubiläumsfeier des Hirschauer SPD-Ortsvereins. Dazu und auch um langjährige Mitglieder zu ehren, konnte Vorsitzender Günther Amann zahlreiche Gäste im Schloßtreff begrüßen.
Bereits am Nachmittag hatte eine Delegation des Ortsvereins mit Vorsitzendem Günther Amann, 2. Bürgermeister Josef Birner und MdL a.D. Reinhold Strobl Blumen auf den Gräbern verdienter Parteimitglieder niedergelegt. „In dankbarer Erinnerung“, stand auf den Schmuckbändern zu lesen.
Kreisvorsitzender Uwe Bergmann gratulierte in einem Grußwort der Hirschauer SPD zu ihrem stolzen Jubiläum. Im Laufe ihrer Geschichte sei die SPD stets ein Garant für soziale Gerechtigkeit gewesen und könne auch in der aktuellen großen Koalition beachtliche Erfolge aufweisen.
„Die Hirschauer SPD ist stolz auf ihre Gründerväter“, betonte Vorsitzender Günther Amann in einem hiostorischen Rückblick auf die 100jährige Geschichte des Ortsvereins. So hätten Mathias Amann, Hans Bauer, Johann Brunner, Heinrich Fink, Michael Fleischmann, Leonhard und Xaver Groth, Andreas Harvolk, Andreas Kummer, Josef Luber, Josef Rösch. Vincenz Schreiner, Josef Schwinger und Georg Wild den Ortsverein im Juni 1919 in der Gaststätte „Noglschmied“ aus der Taufe gehoben. Unterstützt durch zahlreiche Arbeitervereine, wie dem Arbeiter- Turn- und Sportverein und dem Radfahrverein „Solidarität“, erzielte die SPD bei Wahlen früh beachtliche Erfolge. Entschlossen hätte die Hirschauer SPD mit Versammlungen und Kundgebungen gegen den Aufstieg des Nationalsozialismus gekämpft. Rund 40 Sozialdemokraten und Gewerkschaftler seien dafür im KZ Dachau in „Schutzhaft“ genommen worden. Selbst nach dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 hätte sich in Hirschau noch Widerstand geregt. Nach schrecklichen Greueltaten und Kriegsverbrechen hätten die Alliierten im Frühjahr 1945 den Nationalsozialismus liquidiert.
Die SPD-Bürgermeister Mathias Amann und Georg Lederer hätten unter schwierigen Bedingungen die Weichen für ein modernes Hirschau gestellt.
Als Überraschungsgast ergänzte Sonja Höcherl aus Amberg die Lebensgeschichte ihres Großvaters Franz Birner, der für die SPD von 1948 bis 1956 das Amt des 2. Bürgermeisters in Hirschau inne hatte.
Die jüngere Geschichte präsentierten Vorsitzender Günther Amann und 2. Bürgermeister Josef Birner mit Text und Bilddokumenten in Form einer Talkrunde. Zu den besonderen Schmankerln gehörten dabei das Manuskript der Rede des SPD-Bürgermeisterkandidaten Luitpold Meier aus dem Jahr 1978, sowie Einladungen, Protokolle und Presseberichte aus den 70iger Jahren bis zur Jahrtausendwende.
In ihrer Festrede erinnerte MdB Marianne Schieder daran, dass der Freistaat Bayern von einem Sozialdemokraten ausgerufen worden sei. Am 8. November 1918 habe Kurt Eisner das Ende der Monarchie verkündet. Im März 1933 habe die SPD als einzige Partei gegen die Ermächtigung Adolf Hitlers gestimmt. „Auch heute ist es wieder an uns, dass Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, meinte MdB Schieder. „Ein Patriot liebt die Seinen, ein Nationalist hasst die anderen“, zitierte die Abgeordnete den verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau.
Im anschließenden Festakt ehrte die Hirschauer SPD langjährige, verdiente Mitglieder mit Urkunden, Ehrennadeln und kleinen Präsenten.
10 Jahre gehören Christian Birner, Elisabeth Böller-Kielhorn, Claudia Bosser und Wilfried Lassmann zu den Sozialdemokraten, 20 Jahre Georg Gebhardt und Günter Widmann. Die Ehrennadel für 25 Jahre erhielten 2. Bürgermeister Josef Birner, Andrea Hausmann, Markus Meißner, Albert Kraus und Franz Schlosser. Für 30 Jahre wurden Wolfgang Bosser, Maria Rösch und Ingrid Schlosser ausgezeichnet, für 40 Jahre Brigitte Stein. 45 Jahre hielten Vorsitzender Günther Amann, Karl-Heinz Gebhardt, Alfred Hausmann und Rudolf Wild der SPD die Treue. Als herausragend bezeichnete Marianne Schieder die 50jährige Mitgliedschaft von Hans Lingl. Mit einem Blumenstrauß und der Ehrennadel der Bundes-SPD bedankte sich Günther Amann für 60 Jahre Parteizugehörigkeit bei der „großen Dame der Hirschauer Sozialdemokratie“ Marianne Braun.
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.