Hirschau/Schnaittenbach (Bericht von Günther Amann) „Die Bilanz des Jahres 2018 kann sich sehen lassen. 70 000 km mit dem Rettungswagen, 30 000 km mit dem Notarztfahrzeug, 3000 Einsätze insgesamt, davon entfallen 924 auf den Notarzt, für das aktuelle Jahr sind die Einsätze vergleichbar“, diese Zahlen unterbreitete Leiter Rüdiger Schnappauf den SPD-Stadträten aus Hirschau und Schnaittenbach bei einem Besuch der Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes in Hirschau. Damit unterstrich er eindrucksvoll die Bedeutung des Notarztstandortes für das Kaolinbecken.
Den Standort gebe es seit 1. Januar 2017, zusätzlich zum üblichen Rettungsdienst habe sich das BRK für 10 Jahre verpflichtet, das Notarztfahrzeug und den Fahrer zu stellen, informierte Rüdiger Schnappauf die Stadträte weiter. Das Hirschauer BRK sei mittlerweile Arbeitgeber für 15 hauptberufliche Kräfte und 2 Auszubildende. Zusätzlich unterstützten 10 bis 15 ehrenamtliche Helfer in ihrer Freizeit die Arbeit. Schnappauf betonte die „familiäre Atmosphäre“ am Standort, die das ehrenamtliche Engagement begünstige.
Die Organisation der notärztlichen Einsätze hingegen sei Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) informierte Notfallmediziner Christian Birner aus Hirschau. „Ich mache den Dienstplan, in den sich die Kollegen dann eintragen können“, erläuterte Dr. Moritz Männer die Ausführungen, der als Obmann der KVB für die Einteilung der Dienste zuständig zeichnet. Dies sei überwiegend freiwillig und zusätzlich zur üblichen ärztlichen Arbeit. Mittlerweile seien die Kliniken in Amberg und Sulzbach jedoch verpflichtet ein entsprechendes Kontingent an Notarztstunden zu stellen. Bei Engpässen gebe es auch Einsätze von 72 Stunden am Stück. Übergriffe und Tätlichkeiten auf das Rettungspersonal gebe es bislang nicht, beantwortete Christian Birner eine entsprechende Frage von Stadtrat Günther Amann.
„Wir organisieren auch noch den Einsatz der Retter vor Ort, erläuterte Johannes Sellmeyer einen weiteren Aufgabenbereich des BRK. Diese kämen zum Einsatz, wenn der nächste Rettungswagen weiter als 8 km entfernt sei. In 95 Prozent der Fälle seien die HVO´s zuerst am Einsatzort und könnten den nachfolgenden Rettungskräften wertvolle Hinweise zur Einschätzung der Situation und zur benötigten medizinischen Gerätschaft liefern. Sechs ehrenamtliche Kräfte würden jährlich ca. 140 Einsätze begleiten.
Abschließend hatte Rüdiger Schnappauf noch „Wünsche an die Politik“. Die Ehrenamtlichkeit solle noch mehr gefördert und unterstützt werden. Der frühere Zivildienst sei hilfreich gewesen. Sein Anliegen, Notfalleinsätze haftungsrechtlich besser zu schützen, versprach MdL a.D. Reinhold Strobl an seine ehemaligen Landtagskollegen weiterzuleiten. 2. Bürgermeister Josef Birner sicherte auf kommunaler Ebene jede erdenkliche Unterstützung für die oft lebensrettenden Tätigkeiten des BRK´s zu. Zusammen mit SPD-Kreisvorsitzendem Uwe Bergmann bedankte er sich mit einem Päckchen Kaffee „zum Wachbleiben in langen Nachtstunden“ für die höchst aufschlussreichen Informationen.
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