Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Musikalisch besinnlich begleitet von den Stauber Moidln und Rita Putz traf sich der Hirschauer Stadtrat zu seiner Abschlusssitzung im Restaurant Högers. Dabei waren auch die Ortssprecher, die Beauftragten für Inklusion, Senioren, Jugendliche, Heimatpflege, die Altbürgermeister Helmut Rösch und Hans Drexler mit Partnern und Partnerinn und Mitarbeiter der Verwaltung. Als häufigster Zuhörer öffentlicher Sitzungen wurde Erwin Zach mit einem Geschenk ausgezeichnet.
Zu Beginn gedachte man der heuer verstorbenen ehemals langjährigen Stadträte Hans Stamminger und Dr. Klaus Schwinger. In seiner Bilanz führte erster Bürgermeister Hermann Falk für 2019 ins gesamt 39 öffentliche und nichtöffentliche Stadtrats- und Ausschusssitzungen an, in denen 349 Beschlüsse gefasst wurden. 56 Stunden und 44 Minuten saßen die Räte heuer zusammen. Zum 30.Juni 2019 zählte die Hirschau 5632 Einwohner, wobei 241 Zuzüge 182 Wegzügen gegenüber standen. Bis zum Sitzungstag wurden heuer 42 Geburten und 85 Sterbefälle gezählt, insgesamt ergibt sich so dank der Zuzüge ein leichtes Plus bei der Einwohnerzahl.
„Was dem Einzelnen nicht möglich ist , vermögen Viele“, zitierte Falk Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Es sei der letzte Jahresabschluss der aktuellen Wahlperiode in dieser Formation, man habe in den sechs Jahren viel miteinander erreicht. Insgesamt seien in der Zeit knapp 22,2 Millionen Euro investiert und 4,4 Mio Kredit getilgt worden. Ehrenbürger Klaus Conrad half beim Aufbau des betreuten Wohnens und der Tagespflege mit 2,5 Mio Unterstützung entscheidend mit und auch beim Brunnenbau unterstützt er tatkräftig.
Gemeinsam sei viel erreicht worden und das weil die Stadträte und Fraktionen ungeachtet des politischen Wettbewerbs oder parteipolitischer Taktiken den Gedanken der Gemeinsamkeit und des Miteinanders betonen, sachbezogen und kollegial zusammenarbeiten. Er wie auch die Fraktionsvorsitzenden dankten der Verwaltung, den Ortssprechern als Bindeglieder zu den Ortsteilen, den für spezielle Themen Beauftragten und der Verwaltung für gute, faire und loyale Zusammenarbeit.
Dr. Hans-Jürgen Schönberger Fraktionsvorsitzender der CSU hoffte, dass Bedrohungen, Beschimpfungen in sozialen Medien am liebsten anonym in Hirschau nicht stattfinden mögen. Sachliche, faire politische Auseinandersetzung, das Ringen um bestmögliche Lösungen gehörten zur demokratischen politischen Streitkultur. Wenn für das Jahr 2020 eine Eintrübung der Konjunktur mit Rickgang der städtischen Einnahmen prognostiziert werde, so gelte es dennoch Visionen für die Zukunft zu entwickeln und diese schrittweise, soweit finanziell machbar, umzusetzen. „Warum sind wir nicht stolz auf das Erreichte, Unzufriedenheit über nicht Erreichtes wird viel lauter geäußert“,merkte Schönberger an. Respekt gelte es allen zu zollen, die sich in der Kommune egal in welcher Funktion ehrenamtlich engagierten oder wie die Feuerwehr oder Rettungsdienste rund um die Uhr bereit stünden.
Weihnachten sei Zeit zum Innehalten, Zeit für Dankbarkeit, das stehe im Wiederspruch zu den materiellen Dingen die sonst oft im Vordergrund stünden, begann 2.Bürgermeister Josef Birner für die SPD Fraktion seine Gedanken. Wäre es nicht sinnvoll zu schauen wie vielen Menschen durch die Vielzahl der Beschlüsse geholfen wurde? Wie oft sei man einstimmig gewesen? Wie oft habe man öffentlich dem politischen Gegner Respekt gezollt? Wie groß sei das Wir-Gefühl über Parteigrenzen hinweg. Kommunalwahlen stünden an. Amerikanischen Wahlkampfstil im Sinne eines „negative Compaigning“ also den Konkurrenten schlecht zu machen haben wir alle nicht nötig appellierte Birner. Wie würde das Gremium wohl aussehen, wenn alle Bewerber auf einer Liste stünden. Er schloss mit einem Zitat von Karl Valentin: „Wenn die staade Zeit vorbei ist, wird’s auch wieder ruhiger“. Diesmal wird sich diese Ruhe wohl bis Mitte März, dem Termin der Kommunalwahlen, zumindest für die Kandidaten, gedulden müssen.
Die Freien Wähler bilanzierten mit einem launigen Gstanzl was sehr gut ankam. Hier Teile daraus:
A gsunds neis Joar, so oins wie des alte wor.
Da Brunna is bald fertig gstellt, da Conrad gibt dazu viel Geld
Die Hirschen hom an Schlauch im Mund, speia Wasser alle Stund
Die Hirschen stenga oben auf und passen auf den Marktplatz auf
Sie schau`n a ob die Parkscheim stimma, Parkwächter, die brauch ma nimma.
Die Schul kost uns Millionen, will ebba goar da Tebarz drin wohnen,
D`Fenster reiß ma af wenns stinkt, laiba dafroan wei dastickt.
Eitz im März wenn Wahlen san, manch Junger kandidiert.
Dass Sitzungen oft zu lang san, des song ma besser niad.
Ein gemütlicher Abend mit regem Gedankenaustausch schloss sich an.
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