zurück zur Übersicht

Nachricht vom 14.01.2020 Kultur & Feste

Vom Hirschauer Schlosshof aus „In 80 Tagen um die Welt

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  UnzĂ€hlige Male als Film oder BĂŒhnenstĂŒck verarbeitet, ist Jule Vernes 1873 erschienener Roman „In 80 Tagen um die Welt“ eine der bekanntesten Abenteuergeschichten aller Zeiten. Im Juni prĂ€sentiert sie der Festspielverein als Freilichtspiel im Hirschauer MĂ€lzerei-Theater.

Vor fast 150 Jahren war es sicher eine „verrĂŒckte Idee“, sein Vermögen darauf zu wetten, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. Genau das tat der exzentrische Gentleman Phileas Fogg, die Hauptfigur des Romans. Nicht weniger verrĂŒckt erschien vor knapp einem Jahr dem Festspielvereinsvorsitzenden Hans Drexler die Idee von Roland Fritsch, Ludwig Koller und Evi Fritsch, den Vernes-Bestseller auf der FreilichtbĂŒhne im Schlosshof zu prĂ€sentieren. Beim Kulissenbau fĂŒr das letztjĂ€hrige StĂŒckl „Die Erbschaft“ kamen den beiden Herren der Gedanke, einmal etwas anderes aufzufĂŒhren als ein bayerisches VolksstĂŒck. ZunĂ€chst schwebte ihnen ein Einakter wie z.B. „Das Königlich Bayerische Amtsgericht“ oder auch ein Krimi vor. Den genialen Einfall, so Roland Fritsch, hatte dann seine Frau Evi. „In 80 Tagen um die Welt“ – es muss ja eh alles neu gemacht werden, also warum nicht gleich richtig
?“, meinte sie.

In der Zwischenzeit hat man mit den Vorbereitungen fĂŒr die Umsetzung der „verrĂŒckten Idee“ lĂ€ngst begonnen. FĂŒr die Inszenierung hat man sich fĂŒr die BĂŒhnenfassung von Susanne Heydenreich und Katharina Scholl entschieden. Regie fĂŒhrt Dieter Held. Bei den musikalischen Passagen unterstĂŒtzt ihn Co-Regisseurin Saskia KrĂŒgelstein. 60 Sprechrollen waren zu vergeben, die von 52 Darstellern ĂŒbernommen werden. Zum Ensemble gehören außerdem acht Statisten. Die Hauptrollen sind mit erfahrenen BĂŒhnenhasen besetzt. Christian Gnan schlĂŒpft in die Rolle des eigenwilligen Phileas Fogg, Holger Schwandner in die seines mit allen Wassern gewaschenen Dieners Passepartout, Roland Fritsch in die des ĂŒbereifrigen Scotland-Yard-Detektivs Fix und Meike Birner in die der bildhĂŒbschen indischen Prinzessin Aouda. Mit den Sprechproben soll Anfang MĂ€rz begonnen werden.

In Angriff genommen ist schon seit geraumer Zeit der BĂŒhnenbau. Roland Fritsch, Ludwig Koller und Erhard Ackermann sĂ€gen, zimmern, hĂ€mmern und schrauben in ihrer Freizeit, um die notwendigen BĂŒhnenelemente zu fertigen. Davon wird jede Menge gebraucht, muss doch – bis auf ein paar Grundelemente - das komplette BĂŒhnenbild neu erstellt werden. FĂŒr dessen Gestaltung hat man mit Miriam Dostal aus Hof eine professionelle BĂŒhnenmalerin gewinnen können. Sie bringt viel Erfahrung von großen FreilichtbĂŒhnen wie z.B. der NaturbĂŒhne Trebgast mit. Mit an Bord ist außerdem der junge KĂŒnstler Sebastian HĂŒttner aus Amberg. Mit ihm will der Festspielverein langfristig zusammenarbeiten.

FĂŒr die Vorbereitung der KostĂŒme und Requisiten hat sich ein siebenköpfiges Frauenteam mit Evi Fritsch, Sabine Wopperer, Andrea Dobmeier, Brigitte Gnan, Charlotte Fleischmann, Renate Lederer und Angelika Frank gebildet. Da Foggs abenteuerliche Reise durch viele LĂ€nder fĂŒhrt, wird eine Vielzahl an Requisiten benötigt, um diese typisch darzustellen. Die Reise, so Dieter Held, wird sich in der Mitte der BĂŒhne auf zwei Ebenen abspielen. Die Schauspieler werden dann landestypisch gekleidet sein. FĂŒr die in London spielenden Szenen kann gut auf den vorhandenen reichhaltigen Kleiderfundus zurĂŒckgegriffen, fĂŒr die Handlungen in asiatischen LĂ€nder mĂŒssen KostĂŒme zugekauft, abgeĂ€ndert oder selbst geschneidert werden. FĂŒr diese Arbeiten steht das bewĂ€hrte Schneiderinnenteam Ingrid Dobat und Elisabeth Ernstberger wieder bereit.

Erwin Zach hat bereits alle organisatorischen Vorbereitungen getroffen, dass die Bewirtung der Theaterbesucher mit Speisen und GetrÀnken optimal klappt. Wie im Vorjahr wird eine lange Theke mit Fingerfood aufgebaut. Die Canapés sollen mit Bauernschinken, Lachs und Obatztn belegt und evtl. mit FÀhnchen der einzelnen LÀnder dekoriert werden.

Sieben Vorstellungen des Freilichtspiels „In 80 Tagen um die Welt“ wird es im MĂ€lzerei-Theater in der Zeit von Freitag, 12. Juni, bis Sonntag, 21. Juni, geben. Die fĂŒnf AbendauffĂŒhrungen am 12., 13., 17., 19. und 20. Juni beginnen jeweils um 20 Uhr, die beiden Sonntag-Nachmittagsvorstellungen am 14. und 21. Juni jeweils um 15 Uhr. Die Eintrittskarten kosten fĂŒr Erwachsene 15 Euro, fĂŒr Kinder (bis 14 Jahre) 9 Euro. Zu haben sind sie schon jetzt bei www.okticket.de.

Der Inhalt

Im London um 1880 wird die Bank of England um 55 000 Pfund bestohlen. Im exklusiven Reformclub diskutieren die edlen Herren, beim Kartenspiel, ob der BankrĂ€uber wohl schnell gefasst werde. Die Chance sei gering, meinen die einen, da die Erde groß sei. Ganz anderer Meinung ist der exzentrische Gentleman Phileas Fogg. Um zu beweisen, dass die Erde klein ist, wettet er um 20 000 Pfund, dass es ihm gelingen wird, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. 20 000 Pfund sind die HĂ€lfte seines Vermögens. Die andere HĂ€lfte benötigt Fogg fĂŒr die DurchfĂŒhrung der Weltreise. Falls er die Wette verliert, ist er finanziell ruiniert. In Begleitung seines Dieners Passepartout bricht Fogg sofort auf. Wegen der ĂŒberstĂŒrzten Abreise gerĂ€t er in den Verdacht, der gesuchte BankrĂ€uber zu sein. Fix, ein eifriger Detektiv von Scotland Yard, heftet sich an seine Fersen. Die Wette hĂ€lt Fix fĂŒr ein TĂ€uschungsmanöver. Das Londoner Volk wird vom Wettfieber gepackt und hofft, dass Fogg‘s Reise gelingt. Unterwegs erleben Fogg und Passepartout eine Vielzahl von Abenteuern, ob in Suez, Kalkutta, Bombay, Yokohama, San Franzisco oder New York. Ob Fogg rechtzeitig in seinen Club zurĂŒckkehren und die Wette einlösen kann, wird auch das Freilichtspiel im Hirschauer MĂ€lzerei-Theater zeigen.

Jede Menge an organisatorischen Vorbereitungen ist nötig, damit im Juni die sieben AuffĂŒhrungen des Freilichtspiels „In 80 Tagen um die Welt“ im Hirschauer MĂ€lzerei-Theater ein Erfolg werden. Im Erdgeschoss der alten MĂ€lzerei trafen sich zur Lagebesprechung v. r.: Regisseur Dieter Held, Erwin Zach, Erhard Ackermann, Ludwig Koller und Roland Fritsch. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Jede Menge an organisatorischen Vorbereitungen ist nötig, damit im Juni die sieben AuffĂŒhrungen des Freilichtspiels „In 80 Tagen um die Welt“ im Hirschauer MĂ€lzerei-Theater ein Erfolg werden. Im Erdgeschoss der alten MĂ€lzerei trafen sich zur Lagebesprechung v. r.: Regisseur Dieter Held, Erwin Zach, Erhard Ackermann, Ludwig Koller und Roland Fritsch.

Veröffentlichung

Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!

Hinweis

Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Bilder / Fotos

Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz