Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Es ist ein Kunstwerk, was derzeit unter den geschickten HĂ€nden des 82-jĂ€hrigen Schreinermeisters Josef Hauer entsteht. Als 33sigster historischer Dachstuhlnachbau entsteht in seiner ehemaligen Schreinerei in Parkstein ein Nachbau des Dachstuhls des Hirschauer Rathauses, der im Jahr 1490 gefertigt wurde und in seiner Art einmalig in der Oberpfalz ist. Gefertigt wird das Holzmodell wie das Original, verbunden nur mit HolznĂ€geln und Zapfenverbindungen wie es im 15. Jahrhundert auch geschah. 1.BĂŒrgermeister Hermann Falk lieĂ es sich nicht nehmen sich das Modell, das derzeit zusammengebaut wird, anzusehen. Falk zeigte sich begeistert von dem Kunstwerk, ab Sommer soll das Modell im Hirschauer Rathaus prĂ€sentiert werden.
1490 war Haltbarkeit eine wichtige Eigenschaft ĂŒber 500 Jahre hat das Teil schon gehalten, heute werden HĂ€user manchmal schon nach 50 Jahren abgerissen, bemerkte Josef Hauer mit einem Augenzwinkern. Hauer ist etwa ein halbes Jahr mit dem Modell beschĂ€ftigt, tĂ€glich um die acht Stunden. FĂŒr ihn ist das nicht nur âHobbyâ er ist begeistert von seinem Handwerksberuf und möchte zeigen, was frĂŒher fĂŒr Kunstwerke ohne Computer mit relativ einfachen Werkzeugen und Fachwissen und viel Geduld hergestellt wurden. Der Dachstuhl des Hirschauer Rathauses misst im Original 28,5 Meter LĂ€nge und 14,5 Meter Breite, das Modell etwa zwei mal einen Meter. Alle Teile sind nummeriert. 5278 Meter Kantholz, insgesamt 178 Kubikmeter Kanthölzer sind im Original verbaut.
Josef Hauer betrieb von 1960 bis 2005 eine eigene Schreinerei, verpachtete die dann zehn Jahre und hat sich seit 2016 der Passion Dachstuhlmodellbau verschrieben. Das Rathaus Weiden, der Salzstadel Regensburg, der Liebfrauendom MĂŒnchen, der auĂergewöhnliche Dachstuhl der Basilika St.Martin Amberg finden sich ebenso unter seinen Werken, wie der Ă€lteste Dachstuhl Tschechiens der auf der Franziskanerkirche in Eger sitzt.
Nachdem inzwischen UniversitĂ€ten, Baufachleute und Professoren bei Hauer öfter vorbei schauen, ĂŒbernimmt die Info und ErlĂ€uterung der Projekte meist Karl MĂŒller aus Kohlberg als pensionierter Fachlehrer an der Amberg ebenfalls ein erfahrener Fachmann im Schreinerhandwerk.
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