Schnaittenbach (Bericht von Werner Schulz) Im „Normalfall“ kann bei den Bewohnern des Seniorenzentrums Evergreen keine Langeweile aufkommen. Denn im „Normallfall“ treffen sie sich z.B. im Foyer bzw. Wintergarten des Hauses zu Männer-bzw. Frauenstammtischen, lauschen dort Konzerten der Saitenzupfer, genießen die Schlagerstunden mit Harald Schertl oder stimmen bei Wunschkonzerten mit German Adam in ihre Lieblingsmelodien ein – aber eben nur im „Normalfall“. Die Corona-Pandemie sorgt zum Leidwesen der Heimbewohner seit Wochen dafür, dass sie auf diese seit Jahren lieb gewonnenen Unterhaltungsangebote verzichten müssen!
„Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen“, meinte vor rund 850 Jahren der heilige Franz von Assisi. Diesen Satz machte sich Sifa Heldmann, im Evergreen für die Gestaltung des Betreuungsprogramms der Bewohner*innen zuständig, in diesen Tagen zu eigen. Sie wandte sich an einen Schnaittenbacher, der bekannt ist dafür, dass er mit Musik und Gesang anderen gerne Freude macht – Erwin Meier vom Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten! Tags darauf packte er seine Ziehharmonika samt Verstärker ein und bezog Position vor dem Heimeingang. Von Sifa Heldmann auf den Musikantenbesuch vorbereitet, hatte dort schon eine im Erdgeschoss des Hauses wohnende Bewohnergruppe erwartungsfroh Platz genommen.
Die Senior*innen hießen Erwin Meier mit großem Hallo willkommen. Der griff dann gleich in die Vollen, wohl wissend um die Lieblingsmelodien seines Publikums. Kaum hatte er das Lied von der „Schönen Oberpfälzerin“ erklingen lassen, fand sich spontan an den Fenstern des Heimes im ersten und zweiten Stock weiteres Publikum ein. Das stimmte genauso freudig in altbekannte Stücke wie „Es war im Böhmerwald“, „Lustig ist das Zigeunerleben“ oder „Mir san von Woid dahoam“ mit ein wie das Seniorenquintett vor der Tür. Eine dreiviertel Stunde lang waren dank Erwin Meier Musik, Gesang und gute Laune Trumpf – und die Corona-Monotonie ein Stück weit vergessen.
Nicht nur Sifa Heldmann dankte schließlich mit herzlichen Worten für die gelungene willkommene Abwechslung. Sie durfte den anhaltenden Beifall der Senior*innen ruhig so deuten, dass sich „ihre Schützlinge“ auf eine Wiederholung einer solchen Aktion sehr freuen würde.
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