Amberg-Sulzbach (Bericht von Werner Schulz) Die Corona-Pandemie stellt die Musikkapellen nicht nur vor Probleme bei der Probenarbeit und Nachwuchswerbung. Die Absage der geplanten Konzerte und Feste beschert ihnen erhebliche, schwer verkraftbare finanzielle Einbußen.
Ausführlich erörtert wurden die mannigfaltigen Schwierigkeiten bei der virtuellen Sitzung, zu der der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds Werner Stein eingeladen hatte. Die Vorsitzenden von 11 der 18 im NBMB-Kreisverband organisierten Kapellen nahmen daran teil und nutzten ausgiebig die Gelegenheit zur Diskussion der aktuellen Situation. Fast unisono mussten sie berichten, dass neben der Jahreshauptversammlungen auch die geplanten Bockbierfeste, Frühjahrs- und Osterkonzerte, Sommer- und Marktfeste ausfallen mussten bzw. in absehbarer Zeit nicht stattfinden können und abgesagt werden müssen. Ausfallen müssen auch die beiden Kreismusikfeste. Sie sollten am Wochenende 13./14. Juni in Auerbach und vom 3. bis 5. Juli in Gebenbach stattfinden. Sie sollen 2021 nachgeholt werden. Ersatztermine eventuell noch in diesem Jahr für die ausgefallenen Konzerte der einzelnen Kapellen zu finden, ist sehr schwer, da noch unklar ist, wann eventuelle Lockerungen dies möglich machen und wann der Probenbetrieb wieder aufgenommen werden kann.
„Ohne Orchesterproben keine Konzerte!“ Die Absagen der Veranstaltungen bedeuteten für die Kapellen erhebliche finanzielle Einbußen. Die fehlenden Einnahmen waren im Vereinsetat eingeplant und sind nicht so leicht zu verkraften. Einige Vereine hoffen, ihre traditionellen Advents- bzw. Weihnachtskonzerte durchführen und damit der Bevölkerung wieder ein Stück Normalität zurückgeben zu können.
Einfallsreichtum, das zeigte der Meinungs- und Erfahrungsaustausch, beweisen die Musikvereine in Sachen Ausbildung. Sie wird mittels der verschiedensten „Online-Kanäle“ vom Telefon bis zu Video-Chats aufrechterhalten. Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen die Nachwuchswerbung. Wegen der Ausgangsbeschränkungen sei sie derzeit so gut wie nicht möglich.
Neben der allgemeinen Probenarbeit stellt die Ausbildung ein großes Problem dar. Es ist noch nicht absehbar, wann diese wieder in bewährter Art und Weise durchgeführt werden kann. Für Verwirrung sorgte die derzeit gültige Regelung, dass ein „Musiklehrer als Soloselbständiger“ in den Privaträumen der Schüler unter Einhaltung der Hygienevorschriften unterrichten darf, da seine Tätigkeit als Dienstleistung eingestuft wird. Den Ausbildern der Musikvereine sei dies aber nicht erlaubt.
Der Corona-Pandemie ist es auch geschuldet, dass die für April vorgesehene Leistungsprüfung D1 auf den Herbst verschoben werden muss. Nicht weniger als 250 Prüflinge hatten sich dafür angemeldet. Die für diesen Zeitraum geplante D2 Prüfung wird dementsprechend auf das Frühjahr 2021 verschoben. Nach Aussage von Werner Stein sei der Bezirksverband derzeit bei der Terminplanung. Die D3-Prüfung (Gold), die in Sulzbach-Rosenberg durchgeführt wird, soll wie geplant im November 2020 stattfinden.
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