Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Die Primus Energie GmbH informierte in der letzten Stadtratssitzung ausführlich über die
Errichtung einer Freiflächenfotovoltaikanlage am Kricklhof im Umfeld der vorhandenen
Biogasanlage. Auf zwei landwirtschaftlichen Grundstücken könnte die Anlage auf 13,7 ha
Fläche entstehen. Die Fläche ist fast so groß wie der Moosweiher mit 14,9 ha. Das Projekt
hat ein Investitionsvolumen von 10 Millionen Euro. Einspeisepunkt für die erzeugte Energie
wäre das Umspannwerk in der Wolfgang-Droßbach-Straße, dem Sportpark gegenüber.
Geschäftsleiter Jürgen Meyer-Menz und Projektleiter Manfred Striegl stellten Unternehmen
und Projekt vor.
Primus Energie sei ein erfahrener Projektentwickler mit Schwerpunkt Photovoltaik und
Windenergie. Die geplante Anlage verbessere die Ökobilanz und den Landschaftsschutz.
Die Gesamtleistung von 14 MWp umfasse zwei Bauabschnitte und könnte, wenn der
Genehmigungsprozess schnell laufe bereits 2021 in Betrieb gehen. Die erzeugte Energie
spiegele den jährlichen Energieverbrauch von etwa 4300 Familienhaushalten wieder. Der
Energieertrag sei etwa 20 Mal so hoch als wenn auf der selben Fläche Mais für eine
Biogasanlage angebaut werden würde, wobei Biogas den Vorteil habe auch nachts Stom
zu liefern, während die Fotovoltaik auf Sonne angewiesen sei. Die CO 2 Einsparung
betrage etwa 31224 Tonnen.
Im Vorfeld sei ein Bauleit- und Bebauungsplan aufzustellen mit Behörden- und
Bürgerbeteiligung. Die Fläche bleibe während der Betriebszeit frei von Pestiziden und
Düngemitteln, der Versiegelungsgrad liege unter einem Prozent.
2020 werde Bayern noch zu 30% mit Atomstrom versorgt, 2022 sollen die letzten
Atomkraftwerke abgeschaltet werden, diese Lücke sei zu füllen. In Hirschau würden derzeit
etwa 25% der benötigten Energie im Ortsbereich erzeugt, dieser Anteil würde deutlich
ansteigen.
Die Investition von 10 Mio Euro könne entweder von größeren Inverstoren kommen aber
auch eine örtliche Genossenschaft, die sich dann gründen müsste sei als Teilhaber oder
Träger möglich. Die Rendite liege derzeit um die 3 Prozent. Interessant sei die Anlage auch
für große Stromabnehmer vor Ort, die direkt und damit günstiger Strom beziehen könnten
als aus dem Netz, Interessent gebe es bereits.
SPD-Fraktionssprecher Josef Birner sah das Projekt positiv. Es dürften in den Modulen
keine giftigen Materialien verbaut sein, zudem sei die Begrünung und der Blendschutz
zeitnah sicher zu stellen, was zugesagt wurde.
Aufgabe der Stadt sei es die Bauleitplanung anzugehen, die Kosten dafür liegen beim
Projektanten erläuterten die Vertreter von PRIMUS. Auf Nachfrage von Günther Amann
ging Manfred Striegl davon aus, dass wenn Baurecht vorliege, die
Umsetzungswahrscheinlichkeit bei über 95% liege. Fraktionen und Verwaltung werden wie
von Johanna Erras Dorfner vorgeschlagen jetzt in die Meinungsbildung gehen.
Die Neuwahl der Kommandanten der Feuerwehr Ehenfeld musste aufgrund der Corona-
Pandemie ausfallen. Da derzeit kein Zeitpunkt für eine Dienstversammlung sicher
anberaumt werden kann wurden die bisherigen Kommandanten Alfons Falk und Christian
Lenk Stellvertreter bis zu baldmöglichen Neuwahl für die Ämter bestellt.
In den städtischen Kindergärten wurde im Rahmen einer Umfrage die Erweiterung der
Öffnungszeiten gewünscht. Die Verwaltung schlägt von die Öffnungszeit ab September um
eine Stunde auf 15.30 Uhr zu verlängern. Neue Öffnungszeit wäre dann 7.00 -15.30 Uhr.
Die Räte befürworteten den Vorschlag. Josef Birner regte an vorab abzufragen wie viele
Eltern letztlich die längere Zeit in Anspruch nehmen würden. Eine gewisse Auslastung
müsse gegeben sein, waren alle einig.
Die Bauzäune am Marktplatz störten Rudolf Wild. Bürgermeister Falk erläuterte, dass diese
für die beginnende Pflastersanierung gebraucht würden. Wolfgang Bosser regte an auch an
der Ostseite des Infopoints einen Plexiglaswindschutz bei den Bänken anzubringen, zudem
Tropfe es an einer Stelle durch das Dach.
Peter Leitsoni fragte nach ob sich der Preis für den Fernwärmebezug ändere, da ja in den
Verträgen der Ölpreis als Bezug angegeben sei und der gesunken wäre. Wolfgang Bosser
erwartete dann ein höheres Defizit. Der Bürgermeister stellte fest dass nach den
bestehenden Verträgen gearbeitet würde und derzeit Berechnungen liefen.
Günther Amann fragte nach wann die geplanten Ladesäulen für E-Autos in der Stadtmitte
kommen würden. Bauamtsleiter Martin Beck erwiderte das Projekt sei in Arbeit.
Josef Birner waren marode Ruhebänke im Stadtgebiet aufgefallen. Er regte an, dass
Bürger schadhafte Bänke bei der Stadtverwaltung melden sollten. Vielleicht finden sich
Freiwillige oder die Bankpaten die Sanierung mit zu übernehmen. Hans-Jürgen
Schönberger sah diese Notwendigkeit ebenfalls. In Ehenfeld übernehme das die
Dorfgemeinschaft ergänzte Manuel Falk.
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