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Nachricht vom 08.09.2020 Sonstiges

Historischer Rathausdachstuhl als Modell ausgestellt

Hirschau/Parkstein (Bericht von Gerhard Fleischmann)  Es ist ein Kunstwerk, was von Januar bis April dieses Jahres unter den geschickten Händen des 82-jährigen Zimmerermeisters Josef Hauer entstand. Als 33. von 34 historischer Dachstuhlnachbauten fertigte er in seiner ehemaligen Zimmerei in Parkstein einen Nachbau des historischen Dachstuhls des Hirschauer Rathauses, der dem Jahr 1490 entstammt und in seiner Art einmalig in der Oberpfalz ist.



Originalgetreu besteht das Werk aus 961 Einzelteilen, verbunden nur mit Holznägeln 2039 an der Zahl und 4000 Zapfenverbindungen wie es im 15. Jahrhundert üblich war. 1.Bürgermeister Hermann Falk ließ es sich nicht nehmen sich das fertige Modell, in Anwesenheit Hauers seiner Frau Maria und des Organisator im Hintergrund Karl Müller einem pensionierter Fachlehrer der Amberg, ebenfalls ein erfahrener Fachmann im Zimmererhandwerk, im Rathaus zu präsentieren. Die Idee zum Projekt hatte Josef Kohl aus Massenricht. Falk zeigte sich begeistert vom Kunstwerk, das ab sofort im Treppenaufgang des Hirschauer Rathauses öffentlich anzusehen ist.

1490 war Haltbarkeit eine wichtige Eigenschaft über 500 Jahre hat das Original schon gehalten, heute werden Häuser manchmal schon nach 50 Jahren abgerissen, bemerkte Josef Hauer mit einem Augenzwinkern. Hauer war etwa drei Monate mit dem Modell beschäftigt, täglich um die acht Stunden. Für ihn sei das nicht „Hobby“, es sei eine Passion der Bevölkerung den Zimmererberuf und die Kunstfertigkeit früherer Zeiten nahe zu bringen. Er sei begeistert von seinem Handwerksberuf er zeigt eindrucksvoll, welche Kunstwerke früher ohne Computer mit relativ einfachen Werkzeugen, enormem Fachwissen und viel Geduld geschaffen wurden. Der Dachstuhl des Hirschauer Rathauses misst im Original 28,5 Meter Länge und 14,5 Meter Breite, das Modell etwa zwei mal einen Meter. Alle Teile sind nummeriert. 5278 Meter Kantholz, insgesamt 178 Kubikmeter Kanthölzer sind im Original verbaut.

Josef Hauer betrieb von 1960 bis 2005 eine eigene Zimmereiei, verpachtete die dann zehn Jahre und hat sich seit 2016 der Passion Dachstuhlmodellbau verschrieben. Das Rathaus Weiden, der Salzstadel Regensburg, der Liebfrauendom München, der außergewöhnliche Dachstuhl der Basilika St.Martin Amberg oder des Regensburger Salzstadels finden sich ebenso unter seinen Werken, wie der älteste Dachstuhl Tschechiens der auf der Franziskanerkirche in Eger sitzt. 22 seiner Modelle werden wohl heuer noch nach Eger umsiedeln und dort im Rahmen eines bayerisch-böhmischen Projektes zusammen zu sehen sein.

Inzwischen schauen Professoren mit ihren Studenten, oder Baufachleute öfter bei Hauer vorbei. Er sei der Handwerker, die Info und Erläuterung der Projekte übernehme meist Karl Müller, zeigt sich Hauer fast zu bescheiden. Hauer möchte an seiner Passion nichts verdienen, so konnten sich Manfred Reiß vom Heimatverein Parkstein und Josef Donhauser, Vorsitzender des Vereins der Zimmerer und Schreiner Amberg über Spenden freuen zu denen die anwesenden drei Hirschauer Bürgermeister Hermann Falk, Bärbel Birner und Hermann Gebhard privat zusammen gelegt hatten. Donhauser trug Hauer zudem die Ehrenmitgliedschaft im Verein an, was der positiv aufnahm.

Bild: Von links  Hinter dieser Eingangstür des Hirschauer Rathauses steht das Dachstuhlmodell ab sofort. Karl Müller, er betreut die Projekte, Manfred Reiß, Vorsitzender des Heimatvereins Parkstein, Maria Hauer ihr Mann Zimmerermeister Josef Hauer; rechts neben dem Modell Josef Donhauser, Vorsitzender des Vereins der Zimmerer und Schreiner Amberg, 3. Bürgermeister Hermann Gebhard, 2. Bürgermeisterin Bärbel Birner, Erster Bürgermeister Hermann Falk - Foto von Gerhard FleischmannFoto: Gerhard Fleischmann
Bild: Von links Hinter dieser Eingangstür des Hirschauer Rathauses steht das Dachstuhlmodell ab sofort. Karl Müller, er betreut die Projekte, Manfred Reiß, Vorsitzender des Heimatvereins Parkstein, Maria Hauer ihr Mann Zimmerermeister Josef Hauer; rechts neben dem Modell Josef Donhauser, Vorsitzender des Vereins der Zimmerer und Schreiner Amberg, 3. Bürgermeister Hermann Gebhard, 2. Bürgermeisterin Bärbel Birner, Erster Bürgermeister Hermann Falk

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Foto: Gerhard Fleischmann