Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Seit dem 13. März ruhte coronabedingt das Vereinsleben der Kolpingfamilie. Sogar das 160. Stiftungsfest musste abgesagt werden. Letztes Wochenende erfolgte der Neustart – in Amberg mit einer Plättenfahrt auf der Vils.
Vorstand Siegfried Schorner hatte den wohl letzten Spätsommertag dafür ausgewählt. Mit ihm machten sich 17 Kolpingbrüder- und schwestern vom Bischof-Bösl-Platz aus auf in die Vilsstadt. An der Schiffbrücke ging man an Bord der den historischen Erzschiffen nachempfundenen Plätte. Von dort ging es vilsabwärts durch die Stadtbrille, dem Amberger Wahrzeichen, zum ehemaligen Landesgartenschaugelände in der Nähe des Drahthammerschlosses, von dort dann wieder zurück zur Schiffbrücke. Während der Fahrt gab es für die Plättenbesatzung jede Menge Informationen über die Vils, Ambergs frühere Lebensader. Sie reichten von der Bedeutung des Flusses für die heimische Wirtschaft als Verkehrsweg zum Transport des Eisenerzes bis zur Wiederherstellung des ursprünglichen Flusslaufes.
Beeindruckt war die Reisegruppe von der Wasserprobe. Von der Plätte aus betrachtet erschien das Vilswasser als sehr dreckig und verschmutzt. Im Glas dagegen sah es klar und sauber aus. Die Erklärung für die optische Täuschung wurde durch die Reiseführerin prompt geliefert. Zurückzuführen ist diese auf den niedrigen Flusspegel. Der Flussboden und der Bewuchs vermitteln dem menschlichen Auge diesen Trugschluss. Der niedrige Pegel ist auch der Grund dafür, dass keine Schifffahrt mehr auf der Vils durchgeführt werden kann. Interessant war es zu hören, dass früher von Amberg nach Regensburg Schiffe mit 23 Metern Länge und 3 Metern Tiefe unterwegs waren. Die Teilnehmer*innen waren rundum begeistert von der einstündigen Fahrt. Sie bestätigte eindrucksvoll das Goethe-Zitat, dass das Gute (oder auch das Schöne) oft so nah liegt.
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