Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Die Obstbäume im Garten des Marienkindergartens haben heuer reichlich Früchte getragen. Wie man aus der Apfelernte 161 Liter Saft gewinnt, erfuhren die Kinder beim Besuch im Obstverwertungsstadel des Obst- und Gartenbauvereins.
Für die Leiterin Christa Bauer, ihr Team und ihre Krippen- und Kindergartenkinder gilt die Devise, dass man sich von der Corona-Pandemie die Laune nicht vermiesen lässt und man unter dem Jahresthema „Trotz Abstand…so eng, wie noch nie“ sehr viele pädagogische Projekte durchführen, wie z.B. die Apfelsaftaktion. Unabdingbar war dabei das Einhalten des Rahmen-Hygieneplans Corona des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Die Apfelsaftaktion drängte sich heuer förmlich auf, konnte man doch von den Obstbäumen in der Außenanlage des Kindergartens große Mengen ernten. Mit den selbstgeernteten Birnen wurden gemeinsam in den Gruppen Birnenkuchen gebacken. Die Äpfel sollten anders verwendet, nämlich zu Saft verarbeitet werden. Fleißige Eltern übernahmen das Waschen der Flaschen, das Ernten und Wiegen der Äpfel sowie deren Transport zur Obstverwertung in der Wolfgang-Droßbach Straße. Die Kinder hatten einen weiten Weg von der Josefstraße bis zum Obstverwertungsstadel zurückzulegen, dies noch dazu bei schlechtem Wetter. Die Kleinsten wurden von den Pädagoginnen mit dem Buggy geschoben.
Am Ziel wurden sie alle von Roland Maier, dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins empfangen. Mit ihm erwartete das Apfelsaft-Abfüllteam mit Irmgard Sellmeyer, Maria Maier und Irene Schwinger die neugierigen Gäste. Dann lauschten die aufmerksam den Ausführungen von Roland Maier. Gleichermaßen geduldig wie kindgemäß erklärte er das Prozedere, wie aus den Äpfeln Saft gemacht wird – beginnend mit der Anlieferung der Äpfel über das Wiegen bis hin zum Transport auf dem Förderband, das die Äpfel zum Waschen, Zerkleinern und schließlich zur Presse befördert. Alle durften einen Blick in die großen mit Saft gefüllten Kessel werfen. Im Abfüllraum erklärte Roland Maier das Abfüllen des Saftes und zeigte die Filter, die am Ende für den klaren Saft sorgen. Dieser werde zum Teil in Beutel gefüllt, der Marien-Kindergarten-Apfelsaft allerdings in Flaschen. Diese, so Maier, müssten zuerst mit einer Flaschenspindel erhitzt werden, damit sie bei kalten Außentemperaturn beim Einfüllen des heißen Saftes nicht platzen. KiTa-Leiterin Christa Bauer bedankte sich beim Obst- und Gartenbauvereinsteam mit einer selbstbedruckten, mit Schokolade gefüllten Apfeltasche für den informativ, interessant und abwechslungsreich gestalteten Besuch.
Wegen der Hygienevorschriften konnten die Kinder „ihren Apfelsaft“ nicht vor Ort kosten, sondern erst bei ihrer anschließenden Brotzeit im Kindergarten. Bei den Tischgesprächen der Kinder stellte sich heraus, dass sich einige von ihnen gar nicht vorstellen konnten, dass man Apfelsaft auch zu Hause selbst herstellen kann und dieser sogar gesünder ist als viele gekaufte Säfte, die sehr viel Zucker und andere Zutaten enthalten. Für Christa Bauer und ihre Kolleginnen war dies ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, dass Kinder den Gedanken der Nachhaltigkeit und der Nutzung natürlicher Ressourcen verinnerlichen.
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