Hirschau (Bericht von Josef Birner) Der neue Ortsgruppenvorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) bleibt weiterhin Josef Birner. Mit einem einstimmigen Vertrauensbeweis wählten ihn die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung im großen Saal des Josefshauses in Hirschau unter strenger Einhaltung der Corona Vorgaben erneut wieder.
Vor der Wahl machte der Vorsitzende aber eindeutig klar, dass er sich zum letzten Mal für weitere 4 Jahre für dieses Amt zur Verfügung stelle, dass er nun bereits seit dem Jahr 2000 als 1. Vorsitzender ausübe. Es werde Zeit, dass Jüngere übernehmen würden, so Birner.
Als Stellvertreter an seiner Seite fungiert erneut Josef Finster, der bei 2 Enthaltungen im Amt bestätigt wurde. Wenig Veränderungen gab es bei den weiteren Vorstandsmitgliedern. Nachdem ein Großteil der Kassenverwaltung inzwischen beim Bezirk angesiedelt sei, musste die Versammlung vorab entscheiden, ob ein eigener Ortsgruppenkassier bestellt werden sollte. Nachdem dies die Versammlung auch weiterhin für sinnvoll erachtete, wurde der bisherige Kassier Josef Biller erneut vorgeschlagen und einstimmig im Amt bestätigt. Ebenso ohne Gegenstimme wurden Schriftführerin Petra Stoiber, Bildungsobmann Hubert Zeitler und als neue Beisitzer Laura Beierl, Peter Lang und Brandon Williams in die Vorstandschaft gewählt, dazu wurden die bisherigen Beisitzer Brigitte Hanft, Jürgen Blaschke, Wolfgang Bosser, Alfred Hausmann und Karl-Heinz Schwandner erneut einstimmig bestätigt. Für die Kassenprüfung sind Hans Götz, Robert Meyer und Johann Scherer verantwortlich.
In seinem vorangegangenen Rechenschaftsbericht erläuterte Vorsitzender Josef Birner die Aktivitäten der Ortsgruppe Hirschau seit der letzten Jahreshauptversammlung. Normalerweise sei man an rund 50 verschiedenen öffentlichen Terminen pro Jahr im Einsatz. Die Beschränkungen der Corona Pandemie hätten jedoch rund die Hälfte der sonst üblichen Veranstaltungen verhindert. So habe weder eine Wochenendschulung für die Mitglieder, noch eine öffentliche Maikundgebung stattfinden können. Das Familienfest, Ausflugsfahrten und die Jubilarehrung mussten aufgrund der Corona Einschränkungen ebenfalls abgesagt werden. Dies galt auch teilweise für persönliche Gratulationen bei runden Geburtstagen oder der Teilnahme an Trauerfeiern. Wo immer es möglich gewesen sei, habe man trotzdem versucht unter Einhaltung der Vorgaben sich öffentlich zu zeigen.
Birner bedankte sich bei allen neugewählten Vorstandsmitgliedern für die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Ein besonderer Dank galt den beiden ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Norbert Augustin und Rainer Sandner für ihre jahrelange Mitarbeit in der Ortsgruppe.
Kassier Josef Biller berichtete von einem erfreulichen Kassenbestand. Aufgrund der abgesagten Veranstaltungen hätten sich bei gleichbleibenden Einnahmen jedoch die Ausgaben um ca. 6000 Euro reduziert, dies habe sich natürlich positiv auf die Kassenlage ausgewirkt.
IG BCE Gewerkschaftssekretär Michael Amann informierte über die aktuellen Herausforderungen der Gewerkschaftsarbeit. Viele Betriebsräte hätten in den letzten Monaten gewerkschaftliche Unterstützung benötigt bei der Umsetzung von Kurzarbeiterregelungen, manche leider auch bei der Gestaltung von Sozialplänen. Nachdem das Jahr 2019 das bisher erfolgreichste Jahr bei der Mitgliederwerbung für den Bezirk Nordostbayern gewesen sei, kämpfe man derzeit an allen Ecken und Enden um den Erhalt der Arbeitsplätze. Der weltweite Lockdown habe bei vielen Branchen zu Absatzeinbußen geführt. Egal ob Papierhersteller, Glas- oder die keramische Industrie, etliche seien betroffen. Besonders gebeutelt werde aktuell die heimische Porzellanindustrie. Dies würden vermutlich auch die Kaolinbetriebe als Rohstofflieferanten spüren, so Amann. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung im Kaolinbecken seien jedenfalls die Verhandlungen abgebrochen worden. Obwohl die Gewerkschaft lediglich eine Forderung mit einer moderaten realen Einkommenssteigerung aufgestellt hatte, waren die bisherigen Angebote der Arbeitgeberseite inakzeptabel. Eine Erhöhung von z.B. lediglich 0,7 Prozent mit 2 Leermonaten bei einer Laufzeit von 20 Monaten sei in keinster Weise angemessen gewesen, so der Gewerkschaftssekretär. Da 2 weitere Angebote der Arbeitgeber sich nicht deutlich erhöht hätten und zudem eine Arbeitsplatzgarantie bzw. tarifliche Beschäftigungssicherung ebenfalls von den Betrieben abgelehnt wurde, habe man die Verhandlungen abgebrochen, so Amann.
Bei den bisherigen Arbeitgeberangeboten werde in keinster Weise die solidarische Leistung der Beschäftigten während der Kurzarbeit oder bei Arbeiten unter Coronabedingungen mit Schutzmasken, Schichttrennung und Separierung gewürdigt, kritisierten die Tarifkomissionsmitglieder. Die Teuerungsrate werde nicht bei den jetzigen Werten bleiben unterstrichen die anwesenden Betriebsräte. So gelte bereits ab Januar die beschlossen CO2 Besteuerung. Dies bedeute eine Erhöhung bei den Benzinpreisen von ca. 7 Cent pro Liter. Der Mehrwertsteuersatz werde auf das alte Niveau erhöht, dadurch würden die Verbraucherpreise anziehen. Dies würde sich im Geldbeutel der Beschäftigten auswirken. Gute Arbeit müsse auch anständig bezahlt werden, so die Meinung der Anwesenden. Die Arbeitgeberseite müsse sich deutlicher Bewegen und der Gewerkschaftsforderung entgegenkommen, sonst sei der betriebliche Friede gefährdet.
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