Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Seit 2014 ging es alle Jahre am 11.11. rund im Sitzungssaal des Rathauses. Dann stürmten die Kinder- und Jugendgarde den Sitzungssaal und legten flotte Tänze auf das Parkett. Das Kinder-Prinzenpaar knöpfte Bürgermeister Hermann Falk den Rathausschlüssel ab und forderte von ihm die Herausgabe der (allerdings leeren) Stadtkasse.
Ausgerechnet heuer, im Jahr der Gründung der Narrhalla, musste wegen der Corona-Pandemie auf diese Zeremonie verzichtet werden. Dabei hatten sich Präsidentin Regina Merkl, Vizepräsidentin Michaela Meier und der Elferrat für den 11.11.2020 besonders viel vorgenommen. Gleich drei Garden sollten um 11.11 Uhr im Sitzungssaal einmarschieren und mit ihnen erstmals neben dem Kinder- ein Erwachsenen-Prinzenpaar. Ganz und gar auf eine offizielle Eröffnung des Faschings wollte Regina Merkl jedoch nicht verzichten und dem Rathaus-Chef einen Überraschungsbesuch abstatten.
Unter dem Allerweltsnamen „Meier“, zugleich der Familienname der Vizepräsidentin Michaela, ließ sie im Vorzimmer von Bürgermeister Hermann Falk einen Besuchstermin reservieren. Das Stadtoberhaupt roch allerdings den Braten. Im Bewusstsein, weder Rathausschlüssel noch Stadtkasse abliefern zu müssen, hieß er das Präsidentinnenduo schmunzelnd im Sitzungssaal willkommen. Die Narrhalla-Chefinnen trugen es mit Fassung und überreichtem ihm eine sehr edel gestaltete Narrenkappe, wie sie sonst nur die Elferratmitglieder tragen. Aufsetzen musste sich diese der Bürgermeister freilich selber und Küsschen gab es für ihn auch nicht.
Hermann Falk versicherte, dass er die Kappe mit Stolz tragen werde. In der Tat schmückte sie noch am selben Abend bei der anstehenden Stadtratssitzung sein Haupt. Für das Engagement von Regina Merkl und Michaela Meier sparte Falk nicht mit Lob und Anerkennung. Er sei stolz auf die Narrhalla und beeindruckt von der Begeisterung aller Beteiligten. Die Garde habe sich mit ihren Aktivitäten innerhalb kurzer Zeit zu einem kulturellen Highlight der Stadt entwickelt. Dass die ersten Gehversuche unter dem Dach des Musikzugs erfolgt seien, sei der richtige Weg gewesen. „Nun kann die Narrhalla selber laufen!“ Auf seine Unterstützung könne die Garde immer zählen. Er selbst, so Falk, sei dankbar, Teil dieser Narrhalla zu sein.
Umgekehrt versicherte Regina Merkl, dass die Narrhalla stolz darauf sei, dass der Bürgermeister Mitglied des Vereins sei. Man sei ihm dankbar für die in den zurückliegenden Jahren gewährte Unterstützung. Natürlich habe man sich die Faschingssaison 2020/2021 anders vorgestellt. „Aber Jammern hilft jetzt auch nicht weiter!“ Man müsse zwar auf Faschingsball, Familiennachmittag und Kinderfaschingszug verzichten, habe aber schon eine Reihe von Ideen, wie man im Fasching trotzdem aktiv werde, ohne dabei die Corona-Vorschriften zu missachten. „Verraten wird aber noch nichts!“
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