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Nachricht vom 07.12.2020 Vereine

Corona brachte Leben des Festspielvereins zum Erliegen

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Jede Menge vorgenommen hatte sich der Festspielverein 2020, angefangen von der Fortsetzung der Bautätigkeiten bis hin zur Aufführung des Stückes „In 80 Tagen um die Welt“. Die Corona-Pandemie brachte das Vereinsleben fast zum Erliegen.

Aber eben nur fast! Wie der Vorsitzende Altbürgermeister Hans Drexler rückblickend feststellt, herrschte trotz aller Probleme und Widrigkeiten kein totaler Stillstand. Zwei Vorstandssitzungen zur Vergabe von Aufträgen, die Filmaufnahmen zu „Der letzte Amtsarzt“, das Treffen zum Kirwaseidl und das Öffnen der Steingutausstellung ab Juli waren kleine Lebenszeichen. Aktuell, so Drexler, zählt der Verein 95 Mitglieder. Deren digitale Erfassung habe Christian Gnan nahezu erledigt. Positives gab es in Sachen Steingutmuseum zu berichten. Aus der Erbschaft von Michael Popp hat man 866 Unikate mit einem geschätzten Wert von 18 000 Euro erhalten. Hinzu sind 130 Teile mit einem Schätzwert von ca. 1 000 Euro aus der Sammlung von Josef Fertsch gekommen. Der gesamte Steingutbestand beziffere sich dadurch auf 2 650 Stück. Das Lager des Vereins beherberge zudem 518 Bücher mit einem Nominalwert von ca. 8 000 Euro. Für das künftige Museum habe man aus dem Nachlass von Michael Popp 300 alte Postkarten mit Hirschauer Motiven erhalten. Dem Betreuer der Ausstellung, Lothar Fischer, sagte Drexler einen Extra-Dank. Für das Jahr 2022 kündigte er eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit Pfarrer Klaus Haußmann und Carlo Helbig mit Figuren aus der Carstens-Zeit (1918 bis 1936) an.

Die Gesamtkosten für den Bau der Bühne, die schon 2018 fertiggestellt wurde, beziffern sich laut Hans Drexler auf 27 403 Euro. In der Summe sind die Kosten für die mobilen Bühnenteile in Höhe von 10 374 Euro enthalten, nicht aber die Eigenleistung von 356 Stunden. Beim Projekt Kulissenlager ist der vom Festspielverein genutzte Bereich so gut wie fertig. Derzeit wird noch an dem Bereich gearbeitet, der künftig vom Heimat- und Trachtenverein genutzt wird. Ziel sei es, das Kulissenlager bis zum Jahresende fertig zu stellen, allerdings ohne den Dachstuhl. „Die Zimmerer haben zurzeit keine freien Kapazitäten.“ Für die Baumaßnahmen Bühne und Kulissenlager habe man vom Kulturfonds Bayern bei einem Fördersatz von 25 % einen Zuschuss in Höhe von 9 800 Euro erhalten.



Erfreuliches hat der Vorsitzende zum Thema Tribünenbau zu vermelden. Die ursprünglich auf 149 607 Euro veranschlagten Kosten konnten auf 147 347 Euro gesenkt werden – dies, obwohl ein Mehraufwand für die Ausführung der Beleuchtungstürme, das Behinderten-WC, die Durchfahrtshöhe zwischen Stadel und Tribüne und die Betondecke über der Kasse notwendig wurde. In der Summe nicht enthalten ist die erbrachte Eigenleistung von 2 199 Stunden mit einem Wertansatz von 24 905 Euro. Der Musikzug und die Trachtler mussten sich mit jeweils 9 220 Euro an den Kosten beteiligen. Beide Vereine erhielten aber aus den Fördermitteln des LEADER-Programms Fördergelder in Höhe von jeweils 3 200 Euro. Insgesamt wurde der Tribünenbau über die LAG Regionalentwicklung Amberg-Sulzbach bei einem LEADER-Fördersatz von 40 % mit 46 532 Euro bezuschusst. Nüchtern betrachtet Drexler die Kassenlage. „Wir haben 2020 null Einnahmen aus dem normalen Betrieb.“ Durch die Vorsteuerrückerstattung, den LEADER-Zuschuss und ein Zuschuss der Stadt Hirschau in Höhe von 5 984 Euro sei fürs Erste der aktuelle Weiterbau gesichert. In der Reihe der Zuschussgeber, so Drexler, dürfe die Förderstiftung der Sparkasse Amberg-Sulzbach und ihr Zuschuss in Höhe von 2 300 Euro nicht unerwähnt bleiben, ebenso die allgemeine, 10-prozentige Förderung durch die Stadt.

Die „Null-Einnahmen“ wurden durch die Corona-Pandemie und den dadurch bedingten Ausfall des Festspiels „In 80 Tagen um die Welt“ verursacht. Die für heuer geplanten sieben Vorstellungen sollen 2021 nachgeholt werden, zwei zusätzliche hinzukommen. Die Premiere ist für den 16. Juli geplant. Die weiteren Vorstellungstermine können im Internet eingesehen werden. Die Karten der 2020-Aufführungen behalten ihre Gültigkeit. In der Zwischenzeit habe man festgelegt, den Kartenverkauf schon jetzt anzubieten. Vorsorglich habe man jeweils deutliche weniger Sitzplätze vorgesehen.

Dank sagt Hans Drexler allen Helfern, die ihn bei den Baumaßnahmen tatkräftig unterstützt haben, ebenso Regisseur Dieter Held, Roland und Evi Fritsch, Erhard Ackermann und Ludwig Koller. Sie hätten für das leider dann ausgefallene Festspiel schon jede Menge Vorarbeit in Sachen Kulissenbau geleistet.

Die Eigenleistungen des Festspielvereins bei all seinen Bauvorhaben sind schlichtweg bewundernswert. Vorbild und absoluter Rekordhalter bei den Arbeitsstunden ist der Vorsitzende Altbürgermeister Hans Drexler. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Die Eigenleistungen des Festspielvereins bei all seinen Bauvorhaben sind schlichtweg bewundernswert. Vorbild und absoluter Rekordhalter bei den Arbeitsstunden ist der Vorsitzende Altbürgermeister Hans Drexler.

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Foto: Werner Schulz
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