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Nachricht vom 07.12.2020 Vereine

Hirschauer Hausmusik seit 35 Jahren ein QualitÀtsbegriff in der Musikszene

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  In Hirschaus Kultur- und Musikszene ist sie ein QualitĂ€tsbegriff - die Hirschauer Hausmusik. So nennt sich das Damen-Quartett Martha Pruy, Luzia Dietz, Inge Mangelberger und Gabi Meindl.

GĂ€be es die Corona-Pandemie nicht, dann wĂ€ren die vier Musikerinnen gerade in der Vorweihnachtszeit so gut wie ausgebucht. Seit Jahren waren sie fĂŒr die musikalische Umrahmung der Jahresabschlussfeier des Hirschauer Stadtrats ebenso gefragt wie fĂŒr die Mitwirkung beim Hirschauer Adventsingen in der Stadtpfarrkirche. Doch dieses Jahr ist alles anders – und dies nicht erst seit Beginn der Adventszeit.

Begonnen hatte alles 1985 mit der Weihnachtsfeier der TuS-Dienstagsturnerinnen. Übungsleiterin Doris Weih suchte fĂŒr deren Gestaltung in den Reihen ihrer Damenriege nach musikalisch bewanderten Sportlerinnen. Sie wurde fĂŒndig: Mit Martha Pruy, Luzia Dietz, Annegret Holzer, Inge Mangelberger und Gabi Meindl erklĂ€rten sich fĂŒnf Turnerinnen bereit, die Aufgabe zu ĂŒbernehmen. Damit schlug die Geburtsstunde der Hirschauer Hausmusik! Martha Pruy (Hackbrett), Luzia Dietz und Annegret Holzer (beide Zither), Inge Mangelberger (Gitarre) und Gabi Meindl (verschiedene Flöten) machten sich eifrig ans Üben und erfĂŒllten ihren ersten Auftrag ausgezeichnet. Mit dem Üben und der erfolgreichen Premiere wuchs bei ihnen der Wunsch, die musikalische Zusammenarbeit fortzusetzen. Dabei beschrĂ€nkte man sich bei der Wahl des Repertoires nicht auf Volksmelodien und Kompositionen aus einem abgeschlossen Kulturkreis. Von Anfang an war man offen fĂŒr Lieder und TĂ€nze aus der Musikwelt fremder LĂ€nder.

Schon sehr bald hatte sich die Gruppe in Hirschau einen exzellenten Ruf erworben. Das Quintett wurde von vielen Vereinen und Institutionen zur Umrahmung bzw. Gestaltung ihrer Feierlichkeiten eingeladen. Man war bei JubilĂ€en oder Hochzeiten genauso gefragt wie bei Klassentreffen. Bei der Schloosmusi durfte die Hausmusik genauso wenig fehlen wie bei den Serenaden im Schlosshof, beim Adventssingen in Hirschau und Schnaittenbach, im Amberger Stadttheater oder in der Mariahilfberg-Kirche. Man vertrat Hirschau bei OTV-Fernsehaufnahmen und lieferte den Hirschauer Beitrag fĂŒr die Landkreis-CD-2010. 2002 fĂŒhrte man als erste Gruppe in der Region eine Raunacht im Nagler-Anwesen in Schnaittenbach durch.

Es folgten derartige Veranstaltungen in Krickelsdorf und Rieden, zuletzt in Theuern. Ein durchschlagender Erfolg war die Veranstaltung “FĂŒr alles is a Kraut gwachsn” mit Musik und MĂ€rchen rund um Rosen und andere mystischen Pflanzen und BĂ€ume im Rosengarten des Landratsamtes, im KrĂ€utergarten oder im Innenhof der Tavernwirtschaft in Schnaittenbach. Auch das Programm „Kuraschierte Weiber und andere Frauenzimmer” wurde ein Erfolg und außer in Hirschau und Schnaittenbach im Wunderhof in Frechenfeld aufgefĂŒhrt. Gemeinsam mit dortigen Musikgruppen trat man in Franken in Henfenfeld, Vorra und Altensittenbach auf. Die Hausmusik umrahmte die Lesungen namhafter Autoren wie z.B. Margret Hölle (MĂŒnchen), Barbara Krohn (Regensburg) oder Friedrich Brandl (Amberg). Auch GĂŒnter Mosers BuchprĂ€sentation ĂŒber das OberpfĂ€lzer Freilandmuseum Neusath-Perschen wurde von der Hirschauer Hausmusik musikalisch gestaltet.

Als besonderes Erlebnis ist den Musikerinnen ihr Auftritt bei der Aktion „Amberg leuchtet” im Rosengarten des Landratsamtes im GedĂ€chtnis. Musikalische BeitrĂ€ge zu Mundartveranstaltungen in Hirschau und Hirschbach zĂ€hlen gleichfalls zu den herausragenden Veranstaltungen, die man in den zurĂŒckliegenden 35 Jahren bestritten hat. Bei den Mundarttagen in Michelfeld und Freudenberg fehlte das Quartett ebenso wenig wie beim OTV-Musikantenstammtisch in der BuchberghĂŒtte oder beim „Dousamma“ in Schnaittenbach (2012), Ursensollen (2014) und Hirschau (2017). Herausragende Ereignisse der letzten Jahre waren die Auftritte beim Oberpfalztag in MĂŒnchen im November 2017 und beim Passionssingen in Luhe 2018.



Die Gruppe verband ihre musikalischen AktivitĂ€ten von Beginn an mit großem sozialem Engagement. Sie machte es sich zur Aufgabe, wann immer möglich mit den Auftritten Geld einzuspielen, um mit diesem hilfsbedĂŒrftige Menschen, insbesondere Kinder zu unterstĂŒtzen. Noch im GrĂŒndungsjahr wurden die Gagen an die Selbsthilfegruppe Krebskranker Kinder ĂŒbergeben, die zwischenzeitlich mehrmals mit Spenden bedacht wurde. In den Folgejahren wurden die Knochenmarktypisierungen mit Geldspenden unterstĂŒtzt, ebenso die Aktion Pomoc, die Stiftung PREDA auf den Philippinen, die notleidende Kinder unterstĂŒtzt, die Aktion „Deutschland Hilft“, die „Aktion Basti“, die Caritas-Sozialstation und die vom Hirschauer Augenarzt Prof. Dr. Dieter Dausch geleitete Hilfsorganisation Africa Luz. Sie stand im Mittelpunkt des 25-jĂ€hrigen Bestehens, das im Oktober 2010 im voll besetzten Josefshaus gefeiert wurde. AnlĂ€sslich des JubilĂ€ums hatte die Hausmusik eine CD produziert. Den Verkaufserlös spendete man fĂŒr Africa Luz.

Als der Stadtrat 1996 die Hirschauer Hausmusik mit dem Kulturpreis der Stadt auszeichnete, wĂŒrdigte er damit nicht nur das ausgezeichnete musikalische, sondern gleichzeitig auch das soziale Engagement von Martha Pruy, Inge Mangelberger, Gabi Meindl und Luzia Dietz.

Herausragendes Ereignis der letzten Jahre war fĂŒr die Hirschauer Hausmusik ihr Auftritt beim Oberpfalztag in MĂŒnchen im November 2017. V. r.: Inge Mangelberger, Gabi Meindl, Martha Pruy und Luzia Dietz. Links mit im Bild: Stadt-Heimatpfleger Sepp Strobl. - Foto von WFoto: W
Herausragendes Ereignis der letzten Jahre war fĂŒr die Hirschauer Hausmusik ihr Auftritt beim Oberpfalztag in MĂŒnchen im November 2017. V. r.: Inge Mangelberger, Gabi Meindl, Martha Pruy und Luzia Dietz. Links mit im Bild: Stadt-Heimatpfleger Sepp Strobl.

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