Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Es gab nur sehr wenige Hirschauer, die in den 1920er und 1930er Jahren ein Auto besaßen. Einer von ihnen war Georg Schiffer, der Gründer und Chef der Amberger Kaolinwerke. Sein Schaffen fand am 28. Januar 1931 durch einen tödlichen Unfall ein jähes Ende.
Paul Freimuth fertigte darüber im November 2005 ein Gedächtnisprotokoll, das er Stadtheimatpfleger Sepp Strobl zur Verfügung stellte. „Am Abend des 28. Januar 1931, es war schon dunkel, passierte der Knecht des Bauern Pongratz (Zimmermann) aus Steininglohe mit einem Pferdefuhrwerk das Kassenhäuschen des Pflasterzolleintreibers Thomas Luber. Das Häuschen, eine einfache Bude aus Holz, befand sich ungefähr auf Höhe des (1968 abgebrochenen) Höflerstadels (am Pfabeck, Einmündung zur Kolpingstraße). Luber forderte ihn auf, seine 10 Pfennig Zoll zu entrichten. Wie damals ohne weiteres üblich ging das Pferd alleine weiter, während der Knecht bezahlte.
In der Nürnberger Straße kam ihnen in einer leichten Linkskurve bei Hausnummer 13 (Wisgickl) gegenüber dem Carlkeller ein Auto aus Richtung Amberg entgegen. Der Chauffeur des Fahrzeuges war Michael Rösch (Hausname Kannerl), Werkmeister bei den Amberger Kaolinwerken. Neben ihm saß der Fabrikbesitzer Georg Schiffer.
Wahrscheinlich scheuten die Pferde, die Deichselkette riss dabei ab und die Deichsel durchstieß die Scheibe des Autos. Sie drang oben beim Dach des Fahrzeugs wieder aus. Die Deichsel traf Georg Schiffer so unglücklich am Kopf, dass dieser an den Folgen seiner Verletzung starb. Die Pferde hatten sich laut Zeugen an den Nüstern verletzt und bluteten.“
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