Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Eigentlich wollte das Schauspielerensemble des Festspielvereins 2020 „In 80 Tagen um die Welt“ reisen. Wegen Covid 19 verschob man das Abenteuer auf 2021, nun sogar auf 2022. Statt „um die Welt“ geht es heuer vors „Königlich Bayerische Amtsgericht.“
Die Vielzahl der durch die Corona-Pandemie verursachten Vorschriften machte bei Regisseur Dieter Held und seiner Truppe ein Umdenken nötig. Insbesondere die Begrenzung der Darsteller und Statisten verhinderte das Beibehalten der Ursprungsplanung mit der Aufführung von Jule Vernes spektakulärem Abenteuerroman. Bei den Aufführungen hätten 52 Darsteller mit Sprechrollen und 8 Statisten auf der Bühne gestanden.
Bei der Suche nach Alternativen mit deutlich geringerem Personalaufwand entschied man sich schließlich für drei Episoden aus der beliebten, 53-teiligen ZDF-Fernsehserie, die von 1969 bis 1972 über die Bildschirme flimmerte. Ausgewählt wurden die Einakter „Der Pfarrergockel“ und „Der Parasit“ aus der ersten und das Stück „Die Trompete“ aus der zweiten Staffel der Serie. „Der Pfarrergockel“ und „Der Parasit“ werden zusammenhängend gespielt, nach einer Pause dann „Die Trompete“. Insgesamt werden nur etwa 20 Schauspieler und Statisten auf der Bühne agieren. Um so gut wie nur irgend möglich corona-konform zu sein, werden die Zuschauer im Gerichtssaal und die Zeugen im Wartezimmer minimal besetzt.
Für diese Rollen werden noch bis zu 8 Statisten gesucht, die sich lautstark zu diversen Szenen während der Gerichtsverhandlungen äußern sollen. Vergeben hat Dieter Held bereits die Sprechrollen. In die Rolle des Amtsgerichtsrats August Stierhammer, in der Fernsehserie von Hans Baur gespielt, schlüpft mit Christian Gnan ein versierter und erprobter Schauspieler, der nicht nur beim Festspielverein Bühnenerfahrung gesammelt hat, sondern auch beim Theaterverein Ehenfeld und beim OVIGO-Theater Oberviechtach. Ludwig Schmid wird den Wachtmeister Blasius verkörpern, Edgar Kraus den Gerichtsschreiber Hechtl bzw. Haberkorn, Erwin Zach den Staatsanwalt und Mathias Erlbacher den Ökonomierat Josef Fäustl. Die Rolle der angeklagten Pfarrersköchin Ursula Attenberger übernimmt beim „Pfarrergockel“ Corinna Falk. Roland Fritsch steht als Angeklagter beim „Parasit“ vor dem Kadi und Maximilian Stein muss sich beim Stück „Die Trompete“ vor Gericht verantworten.
Jede Menge Arbeit wartet auf die drei Bühnenbauer Roland Fritsch, Erhard Ackermann und Ludwig Koller. Sie sollen die Kulissen und Requisiten für den Gerichtssaal, das Wartezimmer und die Stube von Ökonomierat, Guts- und Brauereibesitzer Joseph Fäustl fertigen.
Mit den Bühnenproben soll am Donnerstag, 27. Mai, begonnen werden. „Bis dahin“, so Regisseur Dieter Held, „muss der Text sitzen.“ Geplant sind acht Aufführungen. Die Premiere ist für Freitag, den 16. Juli, um 20 Uhr auf der Freilichtbühne des Mälzerei-Theaters vorgesehen. Weitere Spieltermine sind Samstag, 17. Juli, Mittwoch, 21. Juli, Freitag, 23. Juli, Samstag, 24. Juli, Mittwoch, 28. Juli, Freitag, 30. Juli und Samstag, 31. Juli, jeweils um 20 Uhr. Als Ausweichtermin ist Sonntag, der 1. August, vorgesehen. Um flexibel auf die dann aktuellen Corona-Bedingungen reagieren zu können, gibt es Eintrittskarten zum einheitlichen Preis von 15 Euro ausschließlich an der Abendkasse.
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.