Hirschau (Bericht von Günther Amann) „Wie verändert Corona den Tourismus und wie können wir unser Freizeitzentrum am Monte Kaolino darauf vorbereiten?“, zu einem Fachgespräch mit diesem Thema trafen sich die Mitglieder SPD-Stadtratsfraktion auf dem Gelände des Freizeitparks. Dabei galt es Ideen und Konzepte zu entwickeln, wie Hirschau von künftigen Entwicklungen in der Urlaubs- und Reisebranche profitieren könne.
Fraktionssprecher Josef Birner betonte einleitend, dass der Tourismus unter der Pandemie mit am stärksten leide und sich nach der Krise den veränderten Bedürfnissen der Reisenden stellen müsse. Nach in Quarantäne gesperrten Kreuzfahrtschiffen und Hotelgästen werden regionale Angebote an Attraktivität gewinnen zeigte sich Birner überzeugt. „Für den Monte Kaolino ist das eine große Chance.“
Um das jährliche Defizit zu reduzieren, müssten über gut besuchte Ferienzeiten hinaus auch in der Vor- und Nachsaison Gäste und Kurzurlauber gewonnen werden, pflichtete Wolfgang Bosser bei. Mit kurzen Wegen und geeigneten Naherholungkonzepten könne der regionale Tourismus an Attraktivität gewinnen.
Claudia Stein verwies darauf, dass Reisen ein elementares menschliches Bedürfnis sei. Auch sie vertrat die Meinung, dass nach den Erfahrungen mit der Pandemie Urlaubsziele bewusster und achtsamer gewählt würden. Nachhaltigkeit und Ökologie würden dabei eine immer größere Rolle spielen.
Günther Amann plädierte dafür, unter dem Motto „Klimafreundlicher Urlaub“ den Freizeitpark gezielt auszubauen und zu bewerben.
Bereits jetzt habe der Monte dazu einiges zu bieten. Der Wärmebedarf werde ohne fossile Brennstoffe nahezu vollständig aus der Biogasanlage Weiher-Kricklhof gedeckt, Schwimmbecken, Sanitärgebäude und Gastronomie damit beheizt. Was fehle, sei selbsterzeugter Ökostrom. Photovoltaik auf dem Dach des Restaurants sei vom Planer aus ästhetischen Gründen nicht gewollt worden. Das sei allerdings überholt. Hier müsse nachgebessert werden.
Rudi Wild verwies auf die aktuell starke Nachfrage nach Freiflächen-Photovoltaik. Mit dem Parkplatz des Freizeitgeländes verfüge die Stadt über ein beachtliches Areal. Durch eine Überdachung des Parkplatzes mit Solarmodulen könnte die Erzeugung von Ökostrom gleichzeitig mit einer Beschattung der Parkplätze kombiniert werden. Die Anregung der SPD dafür Fördermittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative zu beantragen, sei von der Stadt bislang nicht verfolgt worden, erinnerte Josef Birner. Dabei könne die Idee eines nachhaltigen und klimafreundlichen Tourismus am Monte Kaolino dem dafür erforderlichen Modellcharakter durchaus entsprechen.
Ergänzt werden könnte die Idee für nachhaltigen Urlaub durch ein Konzept für Elektromobilität, beispielsweise mit einem Fuhrpark mit E-Bikes und Lastenrädern. Den könne auch ein privater Anbieter betreiben, meinte Wolfgang Bosser.
Das Übernachtungsangebot auf dem Campingplatz könne mittelfristig durch Hütten in ökologischer Bauweise und Ausstattung aufgewertet werden, regte Günther Amann an.
Stadträte und Stadträtin der Hirschauer SPD kamen überein, die Idee eines klimaneutralen und nachhaltigen Tourismus am Monte Kaolino mit Nachdruck zu verfolgen. Vorrangig sei ein erster Schritt zur Versorgung des Freizeitparks mit Photovoltaik. Dabei sollten alle Fördermöglichkeiten ermittelt und ausgeschöpft werden.
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