zurück zur Übersicht

Nachricht vom 30.05.2021 Kultur & Feste

Musikvereine wegen Corona in schwieriger Situation

Amberg-Sulzbach (Bericht von Werner Schulz)  Wegen der Corona-Pandemie ist die Arbeit unserer Musikvereine fast aus der Wahrnehmung der Bevölkerung verschwunden. Seit einem halben Jahr war es nicht mehr möglich, gemeinsam in Präsenz zu musizieren.

Mit seiner aktuellen Situationsbeschreibung spricht Werner Stein, Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes, den Verantwortlichen und Musiker*innen der 18 im NBMB-Kreisverband organisierten Kapellen aus dem Herzen. Sie zählen gleich in mehrfacher Hinsicht zu den Verlierern der Pandemie. Sie hatte zur Folge, dass eine ganze Reihe von traditionellen Konzerten der Kreiskapellen zur Vor- und Weihnachtszeit ebenso aus dem Veranstaltungskalender gestrichen werden mussten wie die Oster- und Muttertagskonzerte. Für die Musikvereine bedeutete dies erhebliche Einnahmeverluste. Die Löcher in den Vereinskassen wurden noch größer, weil 2020 viele Musikfeste, auch die Kreismusikfeste, ausfallen mussten bzw. auch 2021 nicht stattfinden können. So sollte am 13./14. Juni ein Kreismusikfest in Auerbach stattfinden, vom 3. bis 5. Juli in Gebenbach. Die fehlenden Einnahmen waren in die Vereinsetats eingeplant und sind nicht so leicht zu verkraften.

Zwar haben die Vereine versucht, die Zeit mit Online-Proben zu überbrücken. Diese konnten aber die Präsenzproben nicht ersetzen. Bei der Orchestermusik komme es ganz wesentlich darauf an, sich gemeinsam zu hören und zu interpretieren. Über die elektronischen Medien sei dies leider nicht möglich.

Für die Vereine sei es deshalb enorm wichtig, die Musiker*innen wieder zusammen zu holen. Mit den sinkenden Inzidenzzahlen im Landkreis Amberg-Sulzbach und in der Stadt Amberg sei es seit dem 21. Mai zumindest wieder möglich, Ensemble- und Gesamtproben abzuhalten. Dabei seien aber einige Auflagen zu beachten, u.a. ein Corona-Negativtest mit Dokumentation und das Einhalten eines Abstands von zwei Metern zwischen den Musiker*innen (bei Querflötisten sogar drei Meter). In geschlossenen Räumen dürfen maximal 10 Personen musizieren, im Freien 20 Personen einschließlich des Dirigenten.

Es stelle sich aber die Frage, wer sich den „Stress“ mit den Tests antun will, die vor den Präsenzproben nötig sind. Die Vereine können zwar Test-Kits über das Hilfsprogramm des Freistaates Bayern abrechnen. Die Bürokratie bedeute aber einen enormen Mehraufwand neben den einzuhaltenden Hygieneregeln. Als Riesenproblem habe sich während der Coronazeit sowohl das Gewinnen von neuem Nachwuchs als auch das der Integration der vorhandenen Nachwuchsmusiker*innen in die Orchester erwiesen. Im vergangenen Jahr war die Nachwuchsgewinnung so gut wie nicht möglich. Im Moment hoffen viele Vereine, zu Beginn des neuen Schuljahres 2021/2022 wieder Bläserklassen bilden zu können und so wieder Nachwuchs für die Orchester zu rekrutieren.

Von Bildern wie diesem beim Kreismusikfest in Hirschau 2012 konnten die 18 Kapellen des Nordbayerischen Musikbundes wegen der Corona-Pandemie letztes Jahr nur träumen. Auch heuer wird es sie wohl kaum geben. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Von Bildern wie diesem beim Kreismusikfest in Hirschau 2012 konnten die 18 Kapellen des Nordbayerischen Musikbundes wegen der Corona-Pandemie letztes Jahr nur träumen. Auch heuer wird es sie wohl kaum geben.

Veröffentlichung

Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!

Hinweis

Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Bilder / Fotos

Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz