Krickelsdorf (Bericht von Werner Schulz) Zu „normalen“ Zeiten wird Krickelsdorf alle Jahre am Wochenende nach Pfingsten zum Mekka der Kiwakenner. Nach der coronabedingten Absage des Festes im Vorjahr luden die KLB und KLJB heuer zu einer „Kirwa light“ ein.
Gefeiert wurde ausschließlich an einem Tag, dem Dreifaltigkeits-Sonntag. Dies aus gutem Grund. Die Dorfkapelle ist der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Dieses Jahr hätte man allen Anlass gehabt, eine besonders zünftige Kirchweih zu feiern, da man das 160-Jährige der Dorfkapelle begehen kann. Doch Corona …! Es gab weder ein ausgelassenes Kirwatreiben in und um das Dorfwirtshaus „Zur Linde“ noch hübsche Kirwamoidln und schneidige Kirwaburschen, die einen mächtigen Kirwabaum austanzten. Ganz verzichtet wurde auf einen solchen freilich nicht. Auf dem Dorfplatz wurde ein kleineres, liebevoll geschmücktes Exemplar aufgestellt. Dazu brauchte man allerdings zur Unterstützung keinen Kran, wie es bei den letzten Kirwan der Fall war. Trotz all der Misslichkeiten gab es am Morgen des Kirwasonntag bei den Veranstaltern strahlende Gesichter. Das Wetter spielte mit. Die Sonne lachte vom weiß-blauen Himmel. Stadtpfarrer Johann Hofmann konnte den Festgottesdienst auf dem Dorfplatz zelebrieren, wo man einen Freialtar aufgebaut hatte. Rund siebzig Gläubige feierten mit ihm die hl. Messe, allesamt ausgestattet mit FFP2-Masken.
Dreh- und Angelpunkt der Predigt von Stadtpfarrer Johann Hofmann waren die Lesung und das Evangelium des Hochfestes Dreifaltigkeit. Den Brief, den der Apostel Paulus einst an die Gemeinde in Rom geschrieben hat, hätte er auch an die Gemeinde in Krickelsdorf adressieren können. In ihm heißt es, dass alle Kinder Gottes sind, die sich vom Geist Gottes leiten lassen. Die Gottesdienstbesucher seien seit ihrer Taufe Kinder Gottes. Sie seien auf den dreifaltigen Gott getauft worden und hätten seitdem den Heiligen Geist empfangen. Vollendet worden sei dies in der Firmung. Erst vor gut einer Woche hätten sich 52 junge Christen in der Stadtpfarrkirche firmen lassen. Es gebe viele Jugendliche, so der Prediger, aber sie seien nicht zu sehen. Sie ließen den Heiligen Geist und seine Gaben nicht wirken, sondern ließen sie verkommen. Es sei die Aufgabe aller, sich ständig zu erneuern. Man müsse sich permanent missionieren, also neu ausrichten. Dazu brauche es das Beten und Arbeiten. Das gelte für Kleriker wie Weltchristen in gleicher Weise auf den ihnen angestammten Platz.
Anschließend machten sich einige Gottesdienstbesucher auf zur „Linde“ in deren Wirtsgarten. Bewirtet wurde dort den ganzen Tag über nur, wer sich vorher angemeldet hatte und einen aktuellen Corona-Negativtest oder eine Zweifachimpfung vorweisen konnte. Selbstverständlich mussten die übrigen Hygienevorschriften beachtet werden. Auf der Speisenkarte standen keine diversen Braten oder Schnitzel. Der gleichermaßen beschaulichen wie guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Gäste ließen sich die Friedl-Bratwürste vom Grill samt Sauerkraut oder auch den Käse, den Obatzt’n sowie die Radieserl- und Schnittlauchbrote schmecken. Trotz des unter den gegebenen Umständen sehr guten Verlaufs waren sich die KLB-Vorsitzende Claudia Wiesmeth und Wirtin Linde Wittmann einig: „Es wird Zeit, dass wir wieder eine richtige Krickelsdorfer Kirwa feiern können – hoffentlich schon aufs Jahr!“
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