Neues Löschfahrzeug LF 20 eingetroffen

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Nach ca. zwei Jahren Planung war es am Donnerstagnachmittag letzter Woche so weit. Auf dem Feuerwehrhof an der Höllriegelstraße traf das neue, 425 041 € teure Löschfahrzeug LF 20 ein.

Kommandant Sebastian Jasinsky, sein Stellvertreter Claus Meyer, Gerätewart Matthias Müller und Gruppenführer Nico Schuminetz hatten es bei der Firma Rosenbauer im 400 Kilometer entfernten Luckenwalde in Brandenburg abgeholt. Dort waren sie am Mittwoch und Donnerstagvormittag durch das Fachpersonal des Herstellers intensiv in das neue Fahrzeug eingewiesen worden. Gut sechs Stunden hatten die Feuerwehrkameraden für die Fahrt gebraucht. Zur Begrüßung hatten sich nicht nur zahlreiche Feuerwehrkameraden eingefunden. Auch Bürgermeister Hermann Falk, Kreisbrandrat Fredi Weiß und Kreisbrandmeister Marco Weiß ließen es sich nicht nehmen, diesem Ereignis beizuwohnen.



Das Fahrzeug vom Typ Rosenbauer LF 20 AT basiert auf einem MAN Fahrgestell mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 16 Tonnen und einer Motorleistung von 290 PS. Da der Schwerpunkt auf die Brandbekämpfung gelegt wurde, ist das LF 20 dafür entsprechend ausgerüstet. Dazu gehören u.a. ein 2400 Liter Wassertank, eine Hochleistungspumpe N35 mit einer Leistung von 3500 Liter/Minute bei 10 bar sowie Schaumzumischung, ein Pump & Roll-Betrieb, ein auf dem Fahrzeugdach montierbarer Wasserwerfer RM24 mit ca. 70 Meter Wurfweite, eine Fahrzeugselbstschutzsprühanlage vorne und am Heck sowie verschiedene Sonderlöschmittel. Während der Fahrt zum Einsatzort können sich vier Atemschutzträger im Mannschaftsraum einsatzbereit ausrüsten. Zur Rauchgasentlüftung von Gebäuden ist ein akkubetriebener Hochdrucklüfter vorhanden. Für Unwettereinsätze steht ebenso diverses Equipment zur Verfügung wie für Einsätze bei Wald -und Vegetationsbränden. Bei nächtlichen Einsätzen sorgen eine LED Nahfeldbeleuchtung, ein Teleskoplichtmast und ein akkubetriebener Stativscheinwerfer für Licht. Zur Kommunikation ist ein LARDIS Funkbediensystem eingebaut. Der Funkrufname für das neue Fahrzeug lautet „Florian Hirschau 41/1“. Die Besatzung besteht aus neun Personen (Gruppe 1/8). Der Fahrzeugführer muss den Führerschein der Klasse C besitzen.

Der Freistaat Bayern gewährte eine Förderung von 105 000 €. Da das neue Fahrzeug zeitgleich mit dem LF 20 der Stadt Auerbach im Rahmen der interkommunalen Beschaffung in Auftrag gegeben wurde, gab es einen Extrazuschuss des Freistaats in Höhe von 10 500 €. Der Landkreis steuerte 40 425 € bei. Bei einer Gesamtfördersumme von 155 925 € blieb für die Stadt ein Eigenanteil von 269 116 €. Dafür galt der Dank den Stadtratsmitgliedern mit Bürgermeister Hermann Falk an der Spitze. Dieser gab den Dank zurück. Er attestierte den FW-Verantwortlichen viel Freizeit und Herzblut in die Planung und Auswahl des Fahrzeugs und seiner Ausstattung investiert zu haben. Damit die Feuerwehr die vielfältigen Aufgaben bewältigen könne, sei eine bestmögliche Ausstattung nötig. Für die Bürger*innen sei es beruhigend, dass die Feuerwehr das ganze Jahr rund um die Uhr einsatzbereit und kürzester Zeit zur Stelle ist. „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ seien die Schlagworte, die das Aufgabenspektrum beschreiben. Dazu trage das LF20 bei. Der Stadtrat, die Stadt und er persönlich, als aktiver Feuerwehrmann, werde die Feuerwehr immer unterstützen. KBR Fredi Weiß zollte der Stadt alle Anerkennung für das Bemühen, die Feuerwehr optimal auszurüsten. Davon zeugen das 2015 für 580 000 € angeschaffte Drehleiterfahrzeug und das 2017 für 382 000 € erworbene HLF 20 genauso wie das neue LF 20.

Den ganzen Abend über konnte dieses von der Mannschaft unter Einhaltung der Corona-Vorschriften ausgiebig begutachtet und getestet werden. In den kommenden Wochen wird eine intensive Schulung der Aktiven, insbesondere der Maschinisten, erforderlich sein um in geraumer Zeit das mittlerweile 34 Jahre alte Löschfahrzeug LF 8 durch das neue LF 20 abzulösen.