Schnaittenbach (Bericht von Werner Schulz) Unsere Vorfahren verehrten ihn als göttliche Pflanze und Glückbringer, vor dem man den Hut zog – den Hollerbusch, der von Mitte Mai bis Juli strahlend weiß blüht. Für die AsF-Frauen ist seine Blütezeit alljährlich auch Hollerköichlzeit.
Dass sich diese auf’s Hollerköichlbacken bestens verstehen, dürfen seit sieben Jahren die Bewohner*innen des Seniorenzentrums Evergreen regelmäßig erfahren. Am Donnerstag rückten die AsF-Vorsitzende Ute Pirke und die SPD-Seniorenbeauftragte Bärbel Grützner zusammen mit Betti Bergmann, Marianne Hartmann, Roswitha Kopera und Margit Kaa-Glaser – bepackt mit drei Fritteusen, Teig und zu Hause bereits gründlich gereinigten zartweißen Hollerblüten - im Seniorenheim an. Bärbel Grützner und Marianne Hartmann hatten die wohl duftenden weißen Dolden in einem Privatgarten in Hainstetten fernab von jeder Straße in unberührter Natur gesammelt.
Bei idealem Wetter machten sich die Köichlbäckerinnen auf der Heimterrasse an die Arbeit. Die Blüten wurden in den vorbereiteten Köichltoag getaucht, dann im heißen Fett knusprig und hellbraun gebacken. Der Duft der frischen, mit Puderzucker bestäubten Hollerköichln – insgesamt wurden 180 Exemplare gebacken - machte den Heimbewohner*innen und auch dem Heimpersonal sichtlich Appetit. Entsprechend groß war die Nachfrage nach dem nicht alltäglichen Schmankerl. Schließlich stehen die Hollerköichln das ganze Jahr nicht auf der Heim-Speisenkarte. Dazu gab es natürlich Kaffee, serviert vom Sozialdienstteam mit seiner Leiterin Stephanie Lang. Die Mitarbeiterinnen nutzten das gemütliche Beisammensein zu nostalgischen Gesprächen mit den Senior*innen über das Thema Holunder.
Die AsF-Frauen ernteten für ihre Backkünste rundum großes Lob: „Mensch, word’n döi Hollerköichln wieder guat!“ Diese Meinung teilte uneingeschränkt Stephanie Lang. Sie bedankte sich mit kleinen Blumenstöckchen und Schokolade bei den Frauen und sprach die Hoffnung aus, sie nächstes Jahr wieder zum Hollerfest begrüßen zu können. Daran ließ Hauptorganisatorin Bärbel Grützner keinen Zweifel. Sie betonte abschließend, dass man mit dem Fest gerne Erinnerungspflege bei den Senioren und Seniorinnen betreiben wolle. In deren Kindheit und Jugendzeit habe der Holunder noch eine ganz wichtige Rolle in den Familien gespielt.
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