Trotz Corona – jede Menge Gutes für krebskranke Kinder getan

Amberg-Sulzbach (Bericht von Werner Schulz)  Petra Waldhauser führt die Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder (SHG) weitere zwei Jahre als Vorsitzende. Bei der Jahreshauptversammlung wurde sie ebenso einstimmig in ihrem Amt bestätigt wie ihr Stellvertreter Marco Kind.

Trotz Behinderung durch die Corona-Pandemie konnte Waldhauser von einer Vielzahl beeindruckender Aktivitäten der SHG berichten, die – nach neun Neuaufnahmen – aktuell 65 Mitglieder zählt. Sie verhehlte nicht, dass die zurückliegenden Monate für die SHG wie die 18 betreuten Familien und Kinder „eine Zeit der Einschränkungen und Entbehrungen“ war. Schmerzlich sei für beide Seiten gewesen, dass weder zuhause noch in den Kliniken Besuche möglich waren. Trotzdem habe man den Kontakt zu den Familien nicht abreißen lassen. Betroffen habe gemacht, dass mit dem 7-jährigen Oscar sowie den 19-jährigen Maximilian und Florian drei Kinder bzw. Jugendliche den Kampf gegen den Krebs verloren haben. Mit deren Familien stehe man weiter in Verbindung.

Im Ronald-Mc-Donald-Haus in Erlangen habe man eine Zimmerpatenschaft übernommen, damit Eltern dort kostenfrei während eines Klinikaufenthalts ihres Kindes wohnen können. Auch das VKKK-Elternhaus in Regensburg habe man bei der Einrichtung eines Therapie-Spielgartens neben der Uni-Kinderklinik unterstützt. In Absprache mit den Psychosozialen Diensten der Kinderonkologien habe man betroffenen Familien Finanzhilfen gewährt. Den Kindern habe man Reit- und Klangschalentherapien ermöglicht. Einem Palliativkind habe man einen einwöchigen Urlaub mit ihren Eltern möglich gemacht, einer anderen Familie einen Besuch im Center Park in Holland. Großen Spaß habe den Kindern und ihren Geschwistern der Tortentag gemacht. Familienausflüge nach Rötz und zum Monte Kaolino seien unternommen worden. Die Weihnachtsfeier, zu der man einen Clown eingeladen hatte, habe den Kindern Riesenspaß gemacht – all dies im Jahr 2019.

Wegen Covid 19 mussten 2020 alle Veranstaltungen ausfallen, die Elterntreffs genauso wie der Familienausflug, das Gastspiel des Hofspielhauses München auf Schloss Neidstein und die Cavalluna-Show in Nürnberg. Da es keine Weihnachtsfeier gab, wurden die Kinder und deren Geschwister mit Päckchen überrascht. 2020 habe man die Kosten übernommen für Fahrten, Medikamente, pädagogische Bücher, Jugendliteratur, Tonie-Boxen und Nintendo Switch Konsolen mit Spielen für die Kinderonkologien.

Corona habe auch 2021 geprägt. Die Vorstandsarbeit habe man per Videokonferenzen weitergeführt, den Mitgliedern Videotreffen angeboten. Trotz aller Probleme habe man den Kontakt zu den Familien, Ärzten und Personal auf den Stationen gehalten. Das Familienfest auf der Station Regenbogen der Cnopfschen Kinderonokologie musste ausfallen. Dafür habe man einen Geldbetrag für einen Pizzzaabend, viele Spielsachen und Klangeier spendiert. Generell habe man viele Herzens- und Geburtstagswünsche erfüllt z.B. Kartfahrten für einen kleinen Patienten mit einem besonderen Schlitten, einen Bastel-Pappkoffer, Baumwollmützen, Hörspiele, Onlinekurse für drei Kinder auf der Palliativ-Onkologie, Zuschüsse für ein Handy, Pizzaessen mit Freunden, ein Netflix-Jahresabo für ein Mädchen auf der Palliativstation in Erlangen, Ohrringe, ein Fahrrad, eine Geburtstagsparty, Material für ein Projekt der Kunsttherapeutin auf der Station. Einem Mädchen habe man mit Unterstützung von Round Table Amberg ein neues Zimmer finanziert. Zum Glück habe man 2021 den Familienausflug ins Legoland Günzburg durchführen können.

2019 habe man Typisierungen für die DKMS am HCA Gymnasium in Sulzbach-Rosenberg und im Kastler Rathaus durchgeführt. Für den 8-jährigen Mahir, der in der Berliner Charité behandelt wird und ohne Stammzellenspende keine Überlebenschance hat, habe man eine Typisierung initiiert. Sie sei auf tolle Resonanz gestoßen. Aktuell seien 759 Typisierungen eingegangen. 2022 werde von Marina und Markus Burgenmeister zeitgleich mit dem „Cycling to Help-Radrennfahren“ eine Typisierung durchgeführt, am 8. Juni 2022 bei den Reservisten in Regenstauf. Mit großer Freude nahmen die Mitglieder Petra Waldhausers Mitteilung von Kolping Sulzbach-Rosenberg zur Kenntnis, dass die Selbsthilfegruppe 20 000 Euro aus der Aktion „Spenden für Basti“ erhalte. Dank sagte die Vorsitzende allen, die die SHG mit Aktionen wie Benefiz-Veranstaltungen und Spenden unterstützt haben. Dazu gehörten Firmen, Sportler, Vereine, Stiftungen, Kaminkehrer, Schüler, Bands und Privatpersonen. Oft bekomme man Geburtstags- oder Kondolenzspenden. Einen besonderen Dank sagte die Vorsitzenden allen Ärzt*innen, Pflegern und Schwestern. Alle kümmerten sich hoch motiviert um die kleinen Patienten und arbeiteten hervorragend mit der SHG zusammen. In ihre Dankesworte schloss sie die gesamte Vorstandschaft ein, insbesondere ihren Stellvertreter Marco Kind. Alle arbeiteten ehrenamtlich. Jede Spende komme direkt bei den betroffenen Kindern bzw. deren Familien an, da die SHG weder Personal- noch Mietkosten habe. Die Neuwahlen erbrachten folgende einstimmigen Ergebnisse: 1. Vorsitzende Petra Waldhauser, stellv. Vorsitzender Marco Kind, Schatzmeister Thomas Sperber, Schriftführerin Anja Schmidt, Beisitzer Ulrike Zitzmann und Yvonne Nicklas.