Hirschau (Bericht von Monika Reindl) Mehr als 40 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren waren dem Aufruf der AOVE, des Kreisjugendrings, der Kommunalen Jugendarbeit und der Stadt Hirschau gefolgt und am 1. Juli ins Josefshaus in Hirschau gekommen um gemeinsam die Zukunft ihrer Heimat mitzugestalten.
„Alles, was an Großem in der Welt geschah, vollzog sich zuerst in der Phantasie eines Menschen“. Mit diesem Zitat von Astrid Lindgren begann Moderator Michael Schröter von OTV die Veranstaltung. Denn genau darum sollte es gehen. Die Jugendlichen sollten kreativ werden, phantasieren und ihre Wünsche für die Stadt Hirschau zu Papier bringen.
Eingeteilt in drei Gruppen und im 15-minütigen Wechsel durften sie sich dann an verschiedenen Stationen einmal wie der König oder die Königin von Hirschau fühlen und ihre Wünschen – und seien sie noch so unrealistisch – aufschreiben. In der Ecke „Was ist in und was ist out?“ und „was wünscht du dir von den Vereinen?“ wurden Wünsche und Ideen an die Vereine formuliert und bei der dritten Station ging es dann um konkrete Wünsche und Vorschläge für verschiedene Örtlichkeiten in der Stadt.
Dabei kam aber auch heraus, dass die Jugendlichen schon einiges richtig „cool“ finden in Hirschau. Genannt wurden unter anderem die bereits erneuerten Spielplätze, der Freizeitpark Monte Kaolino mit seinem Bad, der Infopoint und die vielen Kirwan im Stadtgebiet.
In den Pausen wurden die Jugendlichen vom anwesenden Stadtrat mit Pizza der Pizzeria Pino und Getränken von Getränke Lutz bestens versorgt. Die Stadträte sahen sich dann auch gemeinsam die Ergebnisse an und standen den Jugendlichen Rede und Antwort zu ihren Wünschen und Fragen.
Vieles davon könne man – so erster Bürgermeister Hermann Falk – auch ganz leicht umsetzen. Er lud alle Jugendlichen mit konkreten Plänen außerdem ein im Rathaus vorbeizukommen um gemeinsam an verschiedenen Projekten zu arbeiten. Ein Vorschlag – mehr Mülleimer in der Stadt – könnte mit einem Ortstermin mit den Jugendlichen direkt umgesetzt werden. Bei diesem sollen sie dann direkt zeigen, wo ihrer Meinung nach Mülleimer sinnvoll wären.
Die Tatsache, dass die Vereine für die Jugendlichen zu wenig präsent seien, werde direkt beim Vereinstreffen im Herbst angesprochen.
Für die Jugendlichen war es vor allem auch wichtig, dass sie Antworten auf ihre Fragen bekommen haben. So erfuhren sie zum Beispiel auf Nachfrage, dass jede Kommune für Fundtiere zuständig sind, jedoch überall Tierheime in den einzelnen Kommunen zu unterhalten, käme zu teuer. So finanzieren alle Landkreiskommunen und die Stadt Amberg gemeinsam ein Tierheim, das vom Tierschutzverein betrieben wird. Das Rewe-Gebäude sei in Privatbesitz, deshalb könne die Stadt über die neue Nutzung nicht mitentscheiden. Ein Jugendtreff sei bereits angedacht, der Standort sei jedoch noch nicht festgelegt.
Sie erfuhren, dass in Hirschau nun 94 neue Wohneinheiten gebaut werden und die Seenlandschaft in der Sandgrube im Moment noch nicht entstehen kann, weil der Kaolin- und Sandabbau noch ca. 40 Jahre lang geplant sei.
Einen weiteren Vorschlag – eine Videothek in Hirschau – könne nicht umgesetzt werden, da es keinen Betreiber gäbe, so Hermann Falk. Dennoch machte er den Jugendlichen einen Vorschlag, der leicht umgesetzt werden kann. Der Bücherschrank am Infopoint darf nun auch für DVD und Blueray genutzt werden, so dass es zumindest hier eine Möglichkeit gibt an neue Filme und Serien zu kommen.
Alle Jugendlichen bekommen im Nachgang auch noch einen Brief mit den Ergebnissen der Veranstaltung, so dass das Ganze nicht im Sande verläuft. Denn das war allen Beteiligten sehr wichtig. Die Jugendlichen werden mit ihren Wünschen und Anregungen ernst genommen. Das betonte der erste Bürgermeister noch einmal ganz besonders. Seine Tür stünde immer offen für Wünsche, Anregungen und Ideen. Und die Jugendlichen werden mit ihren Plänen unterstützt und aufgerufen aktiv mitzuwirken. Für die Zukunft ihrer Heimat.
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