Weiher (Bericht von Werner Schulz) Wird in Weiher Kirwa gefeiert, ist seit 184 Jahren beste Stimmung garantiert. So war es – nach zwei Jahren Corona-Pause - auch heuer wieder! Ob Wetter, Musikgruppen, Tänze der schmucken Kirwapaare, Bewirtung, Gästeandrang – alles passte.
Drei Tage lang war am ersten Juliwochenende der idyllisch gelegene Sportplatz am Fuße des Rotbühl Zentrum des Kirwatrubels. Zum zwölften Mal hatten die Freiwillige Feuerwehr und die „Weiherer Kirwaleit“ dorthin eingeladen. Vorneweg: Sie können das Brauchtumsfest einmal mehr als vollen Erfolg verbuchen. 30 Meter hoch ragte der Kirwabaum aus dem zwei Meter tiefen, von Hand ausgegrabenen Loch in den Himmel. Dass der Riese aus dem Kirchenholz geholt werden konnte, war für Kirchenpfleger Franz Reif wie immer Ehrensache. Die Boum hatten ihn am Samstag am frühen Morgen geholt, die Moidln ihn anschließend geschmückt. Am Samstagnachmittag wurde er auf dem Festplatz in die Senkrechte gehievt.
Dass am Abend gleich Bombenstimmung herrschte, war das Verdienst der „Birgländer Bäiazüpfl“. Das Quartett brachte die Gäste dermaßen in Stimmung, dass so mancher den Heimweg erst weit nach Mitternacht antrat, als es schon wieder hell wurde. Dass sich die Weiherer bewusst sind, dass ihre Kirwa ursprünglich ein religiöses Brauchtumsfest ist, bewies sich am Kirchweihsonntag. Er begann mit einem sehr gut besuchten Gottesdienst in der Dorfkirche Mariä Opferung, zelebriert von Stadtpfarrer Johann Hofmann. Er war davon angetan, dass die 16 Kirwaboum und Kirwamoidln trotz durchzechter Nacht vollzählig die Messe mitfeierten. Die Messgesänge wurden von Organistin Iryna Herrmann nach drei Jahren erstmals wieder auf der restaurierten Orgel begleitet. Zum Mittagessen ließ man sich den Braten samt Knödeln, Schnitzel, Curry- und Bratwürste aus der Metzgerei Geyer schmecken. Reißenden Absatz fanden die von den Kirwamoidln und Weiherer Frauen gebackenen Köichln. Kurz nach 15 Uhr marschierten die 16 Kirwapaare - angeführt von den „Allerscheynst’n“ - auf dem Sportplatz zum Baumaustanzen ein. Mit ihren Vorführungen bestätigten sie das Urteil ihres Tanzlehrers Dieter Kohl, dass die Weiherer „einfach sauguate Tänzer“ sind. Es gab viel Beifall für den Schottisch, den Jägermarsch, die Sternpolka und den zum bundesweiten „immateriellen Kulturerbe“ zählenden Zwiefachen. Der Kirwawalzer endete mit der Kür von Stefanie Marxer und Sebastian Wendl zum Ober-Kirwapaar. Anschließend hielt der Harmonika Franz die Gäste bis in die Abendstunden bei Laune.
Am Kirwamontag fanden sich viele Firmen- und Behördenvertreter aus Hirschau und Umgebung zum Mittagessen ein. Rund ging es dann im Dorf beim Kirwabärtreiben. Dieses Mal erwischte es Peter Hanauer. Zum Endspurt spielten dann am Abend „D’Boazn Briada“ auf. Die drei Musikanten rissen die restlos begeisterten Besucher förmlich mit. Kirwa-Schlussakt war die Verlosung des Kirwabaumes. Christopher Kummer hieß der strahlende Gewinner.
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