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Nachricht vom 08.07.2022 Rathaus

Stadtrat bringt „Sozialcampus“ und Baugebiet „An der Walkstraße“ auf den Weg

Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann)  In Hirschau tut sich Einiges. Mit nur jeweils einer Gegenstimme brachte der Stadtrat die Bauleitverfahren für das neue altstadtnahe Baugebiet „An der Walkstraße“ und den „Sozialcampus“ auf dem ehemaligen TuS-Sportgelände an der Schönbrunnerstraße auf den Weg.

Prof: Dr. Kurt Brey stellte die Ideen, die hinter dem Sozialcampus stehen vor. Bis 2039 gehe die Statistik von einem Plus von 350 hochaltrigen Personen in Hirschau aus. Zudem bestehe beim Altenheim Veränderungsbedarf und auch im Kindergartenbereich bestehe Handlungsbedarf. Angedacht seien die Errichtung eines Senioren- und Pflegeheims mit 100 bis 110 Plätzen, und weiteren begleitenden Angeboten, sowie einer Kindertageseinrichtung, deren Gruppenzahl noch offen sei. Da brauche man fachlichen Rat um die benötigte Größe festlegen zu können. Auch die Beschäftigten sollten in der Planungsphase gehört werden. Überplant werden sollen das im Besitz der Stadt befindliche ehemalige Sportgelände des TuS Hirschau und der ehemalige B-Platz der Fußballer, der sich in Privatbesitz befindet. Die Gebäude sollen angrenzend an die Schönbrunner Straße entstehen. Ein Teil des Geländes bleibt frei für spätere Nutzung.

Finanzierung und Bau sollen private Investoren übernehmen mit anschließendem Verkauf oder Vermietung an einen qualifizierten Träger. Peter Leitsoni stellte zum einen die Zuständigkeit der Stadt für den Bau eines Altenheims in Frage, zudem wollte er wissen welche Pläne es für die Nachfolgenutzung des derzeitigen Seniorenheims es gebe. Am Ende hätte die Stadt wohl Einnahmeausfälle zu verkraften. Er stimmte wegen vieler offener Fragen derzeit gegen das Projekt. Alle anderen Räte befürworteten die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans, die Aufhebung des bisherigen Bebauungsplans, sowie die Änderung des Flächennutzungsplans. Fachstellen und Bevölkerung sollen parallel beteiligt werden. Tiefer wird ins Thema eingestiegen, wenn die Rückmeldungen der Fachstellen und detaillierte Planungen vorliegen.

Das zweite ins Auge gefasste größere Projekt in Hirschau ist derzeit ein altstadtnahes Baugebiet auf einer noch freien Wiese an der Walkstraße unter Einbeziehung zweier denkmalgeschützter Altstadthäuser. Hans-Jörg Tiefel von Renner Consult informierte, Auf der Wiese sei ein Wohngebiet geplant mit einzelnen Gewerbeanteilen und sozialen Einrichtungen. Die Gebäude in der Altstadt sollten unter Berücksichtigung der vorhandenen Vorgaben nutzbar gemacht werden. Auch eine mögliche Hochwassersituation bei durchfließenden Schießhüttenbach müsse berücksichtigt werden. Grundsätzlich standen die Räte der Sache offen gegenüber. Dass die Stadthäuser einbezogen würden sah man als Chance. Man sollte das Vorhaben in der frühen Planungsphase nicht zerreden, sondern die Meinungen der Fachstellen und die Bürgerbeteiligung abwarten. Alle Fraktionen hielten es für wichtig, dass genügend Parkplätze geschaffen werden und kein zusätzlicher Parkdruck in den umliegenden Straßen oder der Innenstadt entsteht. Günther Amann sah für sich zu viele offene Fragen, deshalb, so stellte er fest, stimme er derzeit nicht zu, was sich aber ändern könne.

Hürden beim Ausbau der Photovoltaik

Hirschau fg) Die SPD-Fraktion hatte einen Sachstandsbericht zur Nutzung von Photovoltaik auf städtischen Liegenschaften eingefordert. Bislang so Bauamtsleiter Beck liefen die Prüfungen, es gebe offene Fragen. So fordere das Landratsamt etwa für das Gemeinschaftshaus Steiningloh rote Photovoltaikfelder wegen der Nähe eines denkmalgeschützten Gebäudes, Blitzschutz und einen neuen Schaltschrank. Bei der Kläranlage dürfte nach derzeitigem Stand überschüssiger Strom nicht ins Netz eingespeist werden. Martin Merkl meinte Steiningloh sollte man wegen der Vorgaben nicht weiterverfolgen. Die Situation bei der Kläranlage könnte man wohl mit einem Vorhaben bezogenen Bebauungsplan wohl lösen, so Martin Beck. Am Wasserwerk seien vorab Dachausbesserungen nötig, das Projekt „Bauhof“ sei wohl gut umsetzbar. Da soll man regenerative Energie erzeugen und werde gebremst, massives Unverständnis regte sich im Germium.

Günther Amann bewertete das Ergebnis des Berichts als unbefriedigend und als Armutszeugnis, drei Jahre habe die Stadt 300000 Euro im Haushalt zur Förderung von Photovoltaik, nichts sei passiert. Die Sicht des Landratsamts zu Steiningloh sei nicht nachvollziehbar. Christian Feja sah die Notwendigkeit Tempo zu machen, die Baukosten dürften steigen, von der Sinnhaftigkeit sei man ja überzeugt.

Kämmerer Claus Hellbach stellte die Jahresrechnung der Stadt vor. Sie schließt mit Einnahmen und Ausgaben von 26.108.305,46 €. Der Schuldenstand zum 31.12.2021 beträgt somit 9.255.266,48 €, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.651,55 € entspricht. Der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrates wir sich damit befassen ebenso mit der Jahresrechnung der Forster Dorfner`schen Spital und Krankenhausstiftung, die schuldenfrei ist.

Rudolf Wild fragte wegen der Gassituation nach. 1.Bürgermeister Hermann Falk informierte, die Situation werde mit einem Fachbüro beobachtet. Die Abnehmer wie Schule, Seniorenheim, Kindergärten seien sensible Bereiche. Im absoluten Notfall könne man eventuell auf Öl zurück wechseln. Hirschau verfüge zudem über eines der wenigen beheizten Freibäder ohne Gasverbrauch.

Am 18.Juli beginne der Aufbau der Container für das Übergangsquartier des Antoniuskindergarten am ehemaligen Weiße Erde Platz neben dem Josefshaus informierte der 1.Bürgermeister. Die Vorbereitungen durch den Bauhof seien optimal verlaufen.

Bis 1999 kämpften hier die Fußballer des TuS Hirschauim Gebrüder Dorfner Stadion an der Schönbrunner Straße um Punkte, jetzt dient das Gelände vorübergehend auch als Weide. Auf dem Gelände ist als neue Nutzung die Errichtung eines Foto: Gerhard Fleischmann
Bis 1999 kämpften hier die Fußballer des TuS Hirschauim Gebrüder Dorfner Stadion an der Schönbrunner Straße um Punkte, jetzt dient das Gelände vorübergehend auch als Weide. Auf dem Gelände ist als neue Nutzung die Errichtung eines "Sozialcampus" geplant. Begonnen werden soll mit einem Seniorenheim und einer Kindertagesstätte.

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Foto: Gerhard Fleischmann
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