Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Er war Feuerwehrmann mit Leib und Seele und hat sich um die Hirschauer Feuerwehr bleibende Verdienste erworben: Arthur Gleich. Am Sonntag, 24. Juli, ist er im Alter von 91 Jahren im Klinikum St. Marien in Amberg verstorben.
Am 18. Oktober 1930 geboren wuchs Arthur Gleich in Regensburg auf und erlernte den Beruf des Kaminkehrers. 1954 heiratete seine Frau Johanna. Ihr Tod im Februar 2018 war für ihn ein schwerer Verlust. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Hannelore (1958) und Silvia (1965) hervor.
Seine aktive Zeit als Feuerwehrmann begann Arthur Gleich als 19-Jähriger bei der Freiwilligen Feuerwehr Regensburg. 1968 kam er berufsbedingt nach Hirschau, trat dort seine Stelle als Bezirkskaminkehrermeister an. Damals war es für Kaminkehrer Pflicht, der Feuerwehr anzugehören. So war es für ihn selbstverständlich, der Hirschauer Wehr beizutreten. Schon 1971 wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt übte er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1995 aus. In seine Amtszeit fiel eine Reihe wichtiger Entscheidungen und Projekte. 1972 wurde das Feuerwehrhaus an der Höllriegelstraße eingeweiht. 1978 organisierte er das 110-Jährige der Wehr, das man nur im kleinen Rahmen beging. Arbeitsintensiver war die Organisation des 125-Jährigen. Es wurde 1993 vier Tage lang gefeiert. Mit dem Mehrzweckfahrzeug (1982), dem LF 16 (1984), der Drehleiter DLK 23-12 (1985), dem LF 8 (1987) und dem LTF 16/25 (1989) wurde der Fahrzeugpark ständig modernisiert. Auch die Planungen für die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses wurden 1994 noch unter seiner Regie erstellt. Arthur Gleich hat in den Jahren 1974 bis 1987 alle Leistungsprüfungen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ mit Erfolg abgelegt. Am 18. Oktober 1990, seinem 60. Geburtstag, schied er altersbedingt als Oberbrandmeister aus dem aktiven Dienst. 2004 überreichte ihm der damalige Kreisbrandrat Franz Iberer als Anerkennung für seine Verdienste das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes. Die Hirschauer Wehr hatte sein vorbildliches Engagement 1995 mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden gewürdigt. Beim Ehrenabend anlässlich seines 70-jährigen Feuerwehrjubiläums, das er 2019 feiern konnte, bezeichnete Bürgermeister Hermann Falk ihn als „Vorbild für viele Menschen“ und sagte ihm Dank für sein großartiges Engagement zum Wohle der Feuerwehr, der Bevölkerung und der Gesellschaft.
Seiner Feuerwehr fühlte er sich bis zuletzt aufs Engste verbunden. Seit 1982 organisierte er alljährlich die Kahlhof-Kirwa, deren Erlös immer die Feuerwehr erhielt. Rund 60 000 Euro waren über die Jahre zusammengekommen. Am gestrigen Freitag sollte die 38. Kahlhof-Kirwa stattfinden. Wegen des Todes von Arthur Gleich wurde sie kurzfristig abgesagt.
Arthur Gleich engagierte sich auch politisch. Seine politische Heimat war seit 1974 die CSU. Gute drei Jahrzehnte gehörte er der Vorstandschaft des CSU-Ortsverbandes an und war Delegierter zur CSU-Kreisversammlung.
Mit seinen Familienangehörigen nehmen die Freiwillige Feuerwehr, die CSU Hirschau und viele Hirschauer*innen am Freitag, 5. August, Abschied von Arthur Gleich. Der Trauergottesdienst für ihn beginnt um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
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