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Nachricht vom 12.08.2022 Sonstiges

Nochmal Spannung pur beim Filmabend „Spiel ohne Grenzen“

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Samstag, 8. April 1972! Ca. 1 200 Hirschauer erleben im Eisstadion von Bad Tölz live, wie ihr Team das TV-Duell „Spiel ohne Grenzen“ gegen die Gastgeber mit 14:12 gewinnt. Letzten Samstag ließ Alfred HĂ€rtl das Ereignis nochmal lebendig werden.

Gut 300 begeisterte Zuschauer - die HĂ€lfte davon als Schlachtenbummler mit in Bad Tölz - verfolgten auf Einladung des Festspielvereins im Schlosshof zusammen mit dem Siegerteam auf einer Großbild-Leinwand HĂ€rtls FilmvorfĂŒhrung der damaligen ARD-FernsehĂŒbertragung.

Die AtmosphĂ€re auf den FestspielrĂ€ngen glich der vor 50 Jahren im Tölzer Eisstadion. Das Publikum feuerte die Akteure an, jubelte und klatschte Beifall, wenn die Hirschauer ein Spiel fĂŒr sich entschieden. Einige Spieler empfanden den Film so spannend, als wĂ€ren sie nochmal auf dem Eis im Stadion.

Rudi Wild, 1972 beim „SchneemĂ€nner-Spiel“ aktiv, hatte die Idee zur FilmvorfĂŒhrung. Viele Mitspieler waren seiner Einladung gefolgt. So manche hatten sich schon 30 Jahre lang nicht mehr gesehen. Der jĂŒngste im damaligen Team, Richard Niebler, war damals gerade 16 Jahre alt, der Ă€lteste, Josef Holzer, 33 Jahre. In seiner Ansprache erinnerte Alfred HĂ€rtl an Hans Dobmeyer, den Initiator, Motor und Organisator des ganzen Unterfangens. Er hatte im Mai 1971 Hirschaus Bewerbung fĂŒr die Spiele-Show an den Moderator Camillo Felgen geschickt. Im Juli 1971 hatte das zunĂ€chst skeptische Stadtratsgremium grĂŒnes Licht gegeben, der WDR im September. Allerdings wurde nicht, wie von Hans Dobmeyer gewollt, Hirschau und der Monte Kaolino als Spielort ausgewĂ€hlt, sondern Bad Tölz. Organisatorisch UnterstĂŒtzung erhielt Dobmeyer von Bepp Dietz. Beide seien zwischenzeitlich verstorben. Als HĂ€rtl alle anwesenden damaligen Spieler auf die BĂŒhne holte, gab es fĂŒr sie donnernden Applaus, Ă€hnlich dem beim triumphalen Empfang, den die Hirschauer 1972 ihrem Team bei der RĂŒckkunft bereitet hatten. Sonderbeifall gab es fĂŒr Trainer Bobby Schertl. Er und der bereits verstorbene Hermann HĂ€ckl hatten die Spieler und Spielerinnen durch intensives Training zum Erfolg gefĂŒhrt. Da der Wettbewerb auf Eis ausgetragen wurde, hatte man das Team mit dem KĂŒmmersbrucker Richard Gaßner verstĂ€rkt, der beim ERSC Amberg Eishockey spielte.

Rudi Wild lobte die Begeisterung der Schlachtenbummler: „Die haben uns noch unentwegt angefeuert, als es schon 10:2 und 12:4 fĂŒr Tölz gestanden hat.“ Mit der „Schlittenfahrt“, dem Jokerspiel, sei die Wende eingeleitet worden. Schließlich siegte man mit 14:12.

In ihren Kurzinterviews gaben die Spieler einige Anekdoten zum Besten und erzĂ€hlten, dass sie von den ĂŒberheblichen Tölzern wie kleine Dorfjungen belĂ€chelt wurden. Rudi Wild hatte seine Original-Sporttasche mitgebracht, Alfons Flor einen der 30 Original-Knödel vom „Clown-Spiel“ mitgebracht, mit dem Werner Marschalek und Hans Graf den 12:12 Ausgleich schafften. Einige Spieler hatten Zeitungsausschnitte und Fotos dabei. Kornelia Köppl, Tochter von Trainer Hermann HĂ€ckl, ĂŒberreichte an Rudi Wild den gesamten Organisationsordner ihres Vaters mit Unterlagen wie den Trainingsergebnissen und der Mannschaftsaufstellung.

Am Ende gab es viel Lob dafĂŒr, dass Alfred HĂ€rtl mit seiner VorfĂŒhrung das einmalige Ereignis noch einmal Revue passieren ließ. Bis nach Mitternacht saßen manche zusammen, um nostalgisch in den alten Erinnerungen zu schwelgen.

Im Vorfeld hatten sich ab 18 Uhr viele Zuschauer im Schlosshof eingefunden. Sie ließen sich die Weine aus der Wachau und kulinarische Leckerbissen schmecken, die ihnen von den Helfern des Festspielvereins angeboten wurden. Musikalisch umrahmt wurde die gemĂŒtliche Runde von der Hirschauer Wirtshausmusi.

Nach dramatischem Kampf besiegte die Hirschauer Mannschaft am 8. April 1972 beim TV-StĂ€dteduell im Eisstadion von Bad Tölz das Gastgeberteam mit 14:12. Die Initiative zur Teilnahme war von Hans Dobmeyer (vorne 2.v.r.) ausgegangen. Er war Initiator, Motor und Organisator in Personalunion. UnterstĂŒtzt wurde er dabei von Bepp Dietz (vorne r.). Auf Vordermann und in Form gebracht wurden die Spieler*innen vom Trainergespann Bobby Schertl (vorne l.) und Hermann HĂ€ckl (nicht im Bild). - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Nach dramatischem Kampf besiegte die Hirschauer Mannschaft am 8. April 1972 beim TV-StĂ€dteduell im Eisstadion von Bad Tölz das Gastgeberteam mit 14:12. Die Initiative zur Teilnahme war von Hans Dobmeyer (vorne 2.v.r.) ausgegangen. Er war Initiator, Motor und Organisator in Personalunion. UnterstĂŒtzt wurde er dabei von Bepp Dietz (vorne r.). Auf Vordermann und in Form gebracht wurden die Spieler*innen vom Trainergespann Bobby Schertl (vorne l.) und Hermann HĂ€ckl (nicht im Bild).

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