Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Seit dem Frühjahr bekommen die Bewohner*innen des BRK Seniorenheims St. Barbara alle 14 Tage Besuch von einem liebenswerten Vierbeiner – der Therapiehündin Coco, begleitet von ihren „Frauchen“ Bianca und Annika Lingl.
Dass Coco den Senior*innen regelmäßig die Aufwartung macht, ist im Grunde der 15-jährigen Annika zu verdanken. Sie hatte 2021 im Fernsehen eine Sendung über Therapiehunde gesehen und war total begeistert. Ihre Coco, eine ruhige, ausgeglichene und wenig bellende Elo-Hündin, schien sowohl Mama Bianca als auch Tochter Annika geeignet, eine solche Aufgabe zu übernehmen. Beiden fanden den Gedanken schön, bei den Bewohner*innen eines Seniorenheimes für Abwechslung zu sorgen und ihnen durch den Besuch von Coco eine Freude zu machen. Man machte sich im Internet schlau über die Thematik und stieß dabei auf den Verein „Therapiehunde Deutschland“ in Nürnberg. Nachdem man sich mit diesem in Verbindung gesetzt hatte, wurde Coco im Oktober 2021 zu einem Casting eingeladen. Coco bestand den Eignungstest, verhielt sich mustergültig, wenn z.B. jemand mit Krücken bzw. Rollstuhl direkt auf sie zukam oder mehrere um sie herumsitzende Personen sie gleichzeitig streichelten. Bianca und Annika Lingl ließen sich anschließend in einem zweitägigen Basis-Seminar des Vereins für ihre künftige Aufgabe ausbilden.
Die Corona-Pandemie verhinderte, dass Coco und ihre beiden Frauchen bis zum Frühjahr 2022 warten mussten, bis sie ihre ersten Therapieeinsätze absolvieren konnten. Die Leiterin des Hirschauer St. Barbara-Seniorenheimes Astrid Geitner nahm das Angebot gerne an. Um in Sachen Corona auf Nummer sicher zu gehen, wurden die Treffen im Garten des Heimes durchgeführt. Sowohl das Pflegepersonal als auch Bianca und Annika Lingl trugen einen Mund- und Nasenschutz. Bis zu sieben Bewohner*innen, manche zum wiederholten Mal, versammeln sich jeweils bei den Zusammenkünften mit dem putzigen Vierbeiner. Ein Großteil von ihnen hatte früher selber einen Hund. Die Begegnung mit Coco weckt viele Erinnerungen. Freudig erzählen die Anwesenden von ihren Erlebnissen mit ihren Tieren und genießen es sichtlich, Coco über das Fell zu streicheln. Das trauen sich nicht alle zu. Das gilt genauso für das Reichen von Leckerlis. Allerdings macht dies den meisten sichtlich Spaß.
Auf Käse- oder Leberkäsehäppchen hat Coco immer besonders Appetit. Sie nimmt ihre Delikatessen stets sehr vorsichtig und zaghaft entgegen. Manchmal dürfen die Bewohner*innen eine Zeitung zerknüllen und das Leckerli darin verstecken und es Coco zum Auspacken geben. Dass die Therapie Erfolge zeitigt, wird besonders offenkundig, wenn anfänglich sehr zurückhaltende Senior*innen nach einiger Zeit das Streicheln und Füttern wagen und ihr Tun mit Erzählungen begleiten – für die Betroffenen ein großartiges Erfolgserlebnis. Nichts macht Bianca und Annika Lingl mehr Freude. Wenn es draußen kälter wird, werden die Therapiestunden ins Heimgebäude verlegt, wenn nicht eine neue Coronawelle dies verhindert.
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