zurück zur Übersicht

Nachricht vom 14.10.2022 Rathaus

Baugebiet an der Walkstrasse nimmt Formen an

Plan für Kindergarten Neubau Ehenfeld vorgestellt

Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann)  Die meisten Zuhörer waren nach viereinhalb Stunden, bei Ende der letzten öffentlichen Stadtratssitzung, schon daheim oder auf dem Weg. Die mit schwergewichtigen Themen etwas überladene Sitzung erforderte Sitzfleisch. Zudem ist die Lautsprecheranlage im Saal verbesserungswürdig.

Die Ideen für drei Phtovoltaikprojekte im Bereich Ehenfeld stellte Corinna Vogt von „Greenovative“ aus Nürnberg vor. Die Grundstücksbesitzer hatten den Projektanten angesprochen. Insgesamt ging es um gut 14 ha Fläche. Eine PV-Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe der bereits bestehenden Voltgrün-Anlage bei Kindlas, eine weitere gegenüber der Biogasanlage Kummer im Landschaftsschutzgebiet und eine in der Nähe der Hölzlmühle. Bei zwei geplanten Anlagen liegen die vom Bayernwerk genannten Einspeisepunkte sehr weit entfernt. Zudem stellt das Landschaftsschutzgebiet wohl eine Hürde dar. Hier sind noch rechtliche Dinge abzuklären. Die Fa. Greenovative würde die Anlagen nicht nur bauen, sondern auch betreiben. Eine Bürgerbeteiligungen, mit 3 - 4 % Verzinsung, bei bis zu 15 Jahren Laufzeit sei möglich, so Vogt. Auch die Gewerbesteuer und gesetzlich festgelegte Stromabgaben blieben in Hirschau. Nächster Schritt ist nun die Abhaltung eine Bürgerversammlung für die betroffenen Ortsteile, dann werde man weitersehen. Was allen sauer aufstieß, waren die Entfernungen zu möglichen Einspeisepunkten. Hier müsse man versuchen, Strom-Leitungen zusammen zu legen und nähere Einspeisepunkte zu finden. Dafür sah der Projektant Chancen, wenn das Bauleitplanverfahren anlaufe.

Architekt Lutz Becherer aus München stellte Planungsalternativen für das Baugebiet „An der Walkstraße“ vor. Geplant sind in Kooperation mit der Firma Markgraf und der Raiffeisenbank Hirschau in Bauabschnitten etwa 100 Wohneinheiten zwischen 60 und 80 qm Größe. Alle Wohnungen die auch noch zu größeren Einheiten kombiniert werden könnten, sind später barrierefrei mit Aufzügen. Die Dachflächen würden extensiv begrünt. Die erforderlichen Stellplätze könnten teilweise in einer Tiefgarage, einem Parkdeck oder im Gelände geschaffen werden. Der Stadtrat tendierte zu zwei Plätzen pro Wohneinheit, der Architekt zu 1,5. Man müsse Parkdruck außerhalb des Areals verhindern, so die Räte. Mehrheitlich befürwortet wurde die Variante mit mehreren mittelgroßen Baueinheiten, eine weitere Variante mit drei langen L-förmigen Häusern, viergeschossig, fand keine Fürsprecher im Rat. Josef Birner stellte in einer persönlichen Stellungnahme fest, es sei noch viel zu ändern bis es aus seiner Sicht für Hirschauer Verhältnisse passe. Die massive Bebauung sei ihm ein Dorn im Auge, der Stadtrat habe auch die Interessen des Umfelds zu achten. Laut Info der Planer erarbeiten Fachleute derzeit ein Energiekonzept, in dem auch Photovoltaik seinen Platz habe. Günther Amann forderte auch die Folgekosten berechnen zu lassen und auch Fragen der Wasser- und Stromkosten oder den Bedarf an neuen Kita-Plätzen zu bedenken.

Zum Areal gehören auch zwei Altstadthäuser in der Innenstadt. Hier sei eine Bauforschung im Gange, war seitens der Fa. Markgraf zu erfahren, auch Absprachen mit dem Denkmalschutz seien nötig. 1.Bürgermeister Hermann Falk stellte abschließend fest, man sei froh, dass ein Investor aktiv werde, die Planungen stünden erst am Beginn. Mit der ausgewählten Variante wird nun weiter gearbeitet, sowie den städtebaulichen Hausaufgaben an den Planer.

Das BRK stellte die Planungsideen für den Neubau eines Kindergartens in Ehenfeld vor. Vorgesehen seien 25 Kindergarten- ,12 Krippen- und 25 Hortplätze. Die SPD-Fraktion bemängelte, dass es keine Info dazu im Vorfeld gab und auch, dass die CSU Ehenfeld bereits vor der Sitzung zu einem Infoabend eingeladen habe. Es handle es sich um ein Projekt des BRK in Kooperation mit der Stadt, das man nicht parteipolitisch vereinnahmen solle, so Amann. Technische Probleme im Rathaus hätten das Infoproblem verursacht, informierte der Bürgermeister.

Dem Regionalen Planungsverband Oberpfalz Nord wird als mögliche Windkraftfläche ein Areal westlich von Massenricht gemeldet. Die Fläche wurde bereits in einem von der Stadt beauftragten Gutachten im Jahr 2015 vorgeschlagen und ist auch etwa deckungsgleich mit bisherigen Überlegungen des Planungsverbandes in diesem Gebiet. Dann sei der Planungsverband am Zug, werde prüfen und wieder auf die Stadt zukommen, evtl. auch weitere Standort-Möglichkeiten aufzeigen. Nach der Landesplanung solle zu den bislang 51 gebauten Windrädern in der Planungsregion ein mehrfaches an Windkraft zugebaut werden.

Wie könnte die Stadt selber Energie einsparen, lautete die nächste Fragestellung. Die Verwaltung informierte, dass die Raumtemperatur im Rathaus auf 19 Grad gesenkt, die Warmwasserboiler ausgesteckt worden seien, die letzten 73 Straßenleuten von rd. 1.100 Straßenlampen auf LED umgestellt würden und die Lichtstärke nachts meist zurückgenommen werden könne. Bei Teilen der Beleuchtung in der Innenstadt wird noch geprüft, sog. Retrofit-Leuchtmittel zu verbauen. Der Stadtbrunnen werde nicht mehr beleuchtet. Die Weihnachtbeleuchtung, meist mit LED bestückt sei wohl nicht das Hauptproblem, so Günther Amann. Man müsse auch die Stimmung, die hiermit erzeugt werde, sehen. Einig war das Gremium, dass die städtischen Liegenschaften durch den Energiebeauftragten Bernhard Meyer auf weiteres Sparpotential überprüft werden. Mit den Vereinen sollen Einsparmöglichkeiten im Turnhallenbetrieb überlegt werden. Man sehe aber auch die schwierige Situation der Vereine, nach zwei Corona-Pausen, den Betrieb erneut einzuschränken. Zudem wurde angeregt, einen Flyer aufzulegen, der den Bürgern praktische Einspartipps aufzeige. Beim Winterdienst wird man versuchen, den Räumaufwand etwas zurück zu fahren, wobei die Sicherheit bedacht werden müsse.

Josef Birner fragte an, was aus dem Vorhaben geworden sei, eine städtische Fläche an der Wolfgang-Droßbach-Straße in Bauland umzuwandeln. Bezüglich der Installation einer Webkamera mit Blick auf den Markplatz gingen die Ansichten zwischen Rudolf Wild und Markus Mrosek von der Verwaltung, der Datenschutzprobleme sieht, auseinander.

Wohnquartier - An der Walkstraße, Hirschau
Bebauungsstudie auf Basis Wohnungsstruktur gemäß Gutachten iib Variante aufgelöste Bebauung mit Hofbildung  - Foto von BHB Arch.+Inge.Foto: BHB Arch.+Inge.
Wohnquartier - An der Walkstraße, Hirschau Bebauungsstudie auf Basis Wohnungsstruktur gemäß Gutachten iib Variante aufgelöste Bebauung mit Hofbildung

Veröffentlichung

Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!

Hinweis

Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Bilder / Fotos

Foto: BHB Arch.+Inge.