Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Die Kläranlage Hirschau wird zunehmend mit Flüssigkeiten und Stoffen belastet, die nicht in das Abwassersystem gehören. Besonders heikel sind Fette und Öle, wie eine kürzliche Spülung der Kanalleitungen bestätigt hat. Fette lagern sich an den Kanalrohren ab, verstopfen mit der Zeit die Leitungen und greifen die Betonwände an. Durch das normale Fließwasser und weniger Niederschläge werden die Fette auch nicht mehr abgespült. Die Ablagerungen verengen mit der Zeit den Querschnitt, muss eine Kanalspülung erfolgen, die erhebliche Kosten verursacht.
Im Zuge der vor Kurzem erfolgten Reinigung des Kanalsystems im Stadtgebiet wurden aus Fett bestehende Brocken in Hühnereigröße in enormer Masse ausgespült, so dass es über kurz oder lang zu einer Verstopfung von Kanalstrecken gekommen wäre.
In der Kläranlage werden für die Reinigung des Abwassers vielfältige Verfahren mechanische, biologische und chemische eingesetzt. Mikroorganismen ernähren sich von Verbindungen, die im Wasser gelöst sind. Dazu zählen insbesondere Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphor-verbindungen. Die Organismen benötigen ein homogenes Umfeld und Sauerstoff zum Arbeiten, weshalb Luft in die Becken gepumpt wird. Diese Filterstufen funktionieren in der Regel sehr gut.
Fett, dass in die Kläranlage gelangt, kann bis zu einem gewissen Grad herausgefiltert werden. Nimmt die Menge jedoch überhand, wie es in letzter Zeit der Fall ist, können die eingesetzten Mikroorganismen nicht mehr richtig arbeiten.
Um Verunreinigungen der Abwasserkanäle und eine Überlastung der Kläranlage zu vermeiden, bittet die Stadt Hirschau die Bürger zu erhöhter Sorgfalt bei der Abwasserentsorgung. Es sollte darauf geachtet werden, dass Essensreste nicht in der Toilette landen sowie Pfannen, Töpfe und Salatschüsseln vor dem Abwasch mit Tüchern, die dann im Restmüll zu entsorgen sind, ausgewischt werden.
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