Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Eigentlich war die Renovierung des Kindergartens St. Antonius so gut wie beschlossen. Weiterer Renovierungsbedarf und eine neue Kostenschätzung brachten jetzt einen Neubau ins Gespräch, der 250000 Euro günstiger sein soll. Letztlich votierte der Rat mit Mehrheit dafür.
Architekt Johann Ernst stellte die fertige Planung der Renovierung mit einem Anbau für zwei Krippengruppen vor. In den letzten Monaten stellten der Architekt und Fachleute allerdings fest, dass sowohl die Elektro- wie auch die Wasserinstallation erneuert werden müssen und esauch zur Behebung der Undichtigkeiten am Dach keine kleine Lösung gebe, das Dach müsse neu gemacht werden. Das bedeute so Ernst quasi eine Grundsanierung ab Stand des früheren Rohbaus, was auf Kosten von vier Millionen Euro geschätzt würde, ein Neubau käme 250000 günstiger, wobei die Kellerräume erhalten blieben. Ob der Turnraum bleiben könnte sei noch zu prüfen. Die Förderfähigkeit und der Maßnahme bleibe auch beim Neubau erhalten, wie auch das Raumkonzept, die Abbruchkosten seinen eingerechnet. Der Architekt tendierte Richtung Neubau, da sei man flexibler. Er sagte das trotz der Tatsache im Hintergrund, dass der Neubau neu europaweit ausgeschrieben werden müsse und er dann eventuell nicht zum Zug kommen könnte.
Josef Birner waren die vier Tage seit Erhalt der Info zur neuen Lage zu kurz um fundiert entscheiden zu können. Günther Amann sah keinen Zeitdruck, es gebe ja die Containerlösung. Zudem vermissten einige Räte ein Gesamtkonzept in der Hirschauer Kindergartenplanung. Eine Konzeption hielten alle Fraktionen für notwendig, sie sollte 2023 erstellt werden. Fragen wie die Verlegung des St.Wolfgang Kindergartens, Planung und Errichtung eines Waldkindergartens, Fragen zum Marienkindergarten, bis zur Frage, ob die Stadt weiter als Träger fungieren sollte, wurden genannt.
Einig waren alle, dass der Antonius-Kindergarten am jetzigen Standort eine feste Größe im Konzept sein müsse. Matthias Dotzler meinte man müsse jetzt mit einem Projekt anfangen. Wolfgang Bosser warf ein, in der Schule sei drei Jahre nichts passiert, nach deren Sanierung würden dort Räume frei.
Nachdem Johann Ernst feststellte auch in ein paar Wochen oder Monaten werde es keine neuen Erkenntnisse geben, vertagen führe wohl nur zu weiteren Verzögerungen Schließlich fand sich mit 14:5 Stimmen eine solide Mehrheit für einen Neubau.
Umgestaltung Georg-Schiffer Straße
Landschaftsarchitekt Josef Garnhartner stellte die überarbeitete Planung des Ausbaus der Georg-Schifferstraße vom Marktplatz bis zur Ampelanlage an der B14 vor. Der Verlauf der Straße lasse keinen gesonderten Radweg zu, Garnhartner schlug eine niveaugleiche Gestaltung vor, mit deutlich breiteren Gehwegen als jetzt. Das fördere das rücksichtsvolle Miteinander. Im Fahrbereich sei zudem Tempo 20 vorgesehen.
Das unbebaute Eckgrundstück an der Kreuzung zur B14, sieht er als möglichen Treffpunkt, eventuell mit Fitnessgeräten oder einem Schachfeld auch für Jugendliche. Josef Birner sah einige Anregungen aus dem Rat umgesetzt, ob man zur Betonung der ehemaligen Torsituation kurz vor der Einfahrt zum Edeka-Parkplatz wirklich brauche, das hielt er für fraglich. Auch die angedachten Längsparkplätze hielt er nicht für gut. Tobias Meindl sah die Verlegung einer Hofeinfahrt in diesem Bereich kritisch, weil die Kosten der Stadt zufallen. Rudolf Wild problematisierte die unklare Wegführung für Radfahrer stadtauswärts. Mehrheitlich stimmte der Rat schließlich zu. Der Ausbau soll im kommenden Jahr erfolgen.
Einstimmig auf den Weg gebracht wurde Liste der Bedarfsanmeldung für die Städtebauförderung 2023. Weitere Klärung erfolgt bei der Regierung der Oberpfalz.
Parkscheinpflicht am Monte ab 2023
Mit 11:8 Stimmen befürwortete der Rat die Einführung einer Parkscheinpflicht am Freizeitpark Monte Kaolino. Die genauen Regelungen sollen bis zu Frühjahr erarbeitet werden. Während es Josef um die Entlastung des Haushaltes ging, meinte Christian Feja unterm Strich bringe es wohl wenig, Christian Gnan liegt sehr viel an einer moderaten Ausgestaltung an.
Die vertagte Förderung privater Initiativen im Bereich erneuerbarer Energien war zu entscheiden. Die Initiative der SPD Fraktion wurde übergreifend begrüßt eine Mehrheit sprach sich für die Förderung von sogenannten Balkon-Solaranlagen aus mit 100 Euro pro 250 Kwh. Abgelehnt wurde die Förderung neuer privater Fototovoltaikanlagen und Speicher, ebenso wie eine generelle Verpflichtung zur Installation von Photovoltaikanlagen in Bebauungspläne aufzunehmen. Der Stadtrat wird bei künftigen Bauleitverfahren den Fokus jedoch verstärkt auf die Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen und individuell abwägen ob und in welchem Umfang eine Verpflichtung für PV- und Solarthermie-Anlagen vertretbar ist.
Mit 4:15 Stimmen fand die Anbringung einer Webcam im Bereich des Markplatzes keine Mehrheit. Tobias Meindl und auch Rudolf Wild sahen einen Werbeeffekt für Hirschau. Bestehende rechtliche Vorgaben, insbesondere beim Datenschutz und fehlender Kosten-Nutzeneffekt gaben den Ausschlag.
Die Verlegung von 20 KV Leitungen in der Schönbrunner Straße, dienen einem Ringschluss im Hirschauer Stromnetz. Für eine bessere Absicherung der Baustelle und einen Hinweis auf die tiefe Fräskante sei die Baufirma zuständig. Ein Anruf bei der Stadt am Morgen hätte schnelleres Tätigwerden des Bauamts zur Folge gehabt als die Nachfrage am Abend der Sitzung, informierte Bürgermeister Hermann Falk Wolfgang Bosser.
Hans-Jürgen Schönberger brachte Bürgerkritik am zu schnellen Befahren der Nürnberger Straße vor.
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