Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Am 26. November 1982 schlug die Geburtsstunde des Anglervereins. Elf naturverbundene Freunde gründeten die „Hirschauer Anglerfreunde“. Die Gründung wurde zur Erfolgsgeschichte. An seinem 40. Geburtstag zählt der Verein stolze 313 Mitglieder.
Neun Hirschauer hatten im November 1981 einen Lehrgang für die Fischereiprüfung absolviert. Nach bestandener Prüfung trafen sie sich im Sommer 1982 am Rothenstetter Weiher zum Angeln. Für den 26. November vereinbarte man ein weiteres Treffen im damaligen Café Haas. In dessen Verlauf entschloss man sich zur Vereinsgründung. Klaus Forster wurde zum kommissarischen Vorsitzenden bestellt. Am 27. Februar 1983 wurde er in dieses Amt gewählt, das er 36 Jahre, einen Monat und 10 Tage bis zum 5. Januar 2019 innehatte.
Man fuhr zunächst auswärts zum Angeln, bis man 1983 den städtischen Mühlweiher pachten konnte. Es folgten 1986 der Kreuzweiher, 1987 der Rothenstetter Weiher, 1994 der Schindelweiher, 2009 der Braunshofweiher und 2021 ein Weiher in Sitzambuch. Seit 2016 angelt man im Ehenbach. Im Winter 1993 schockte die Anglerfreunde ein massives Fischsterben. Infolge einer Gülleeinleitung verendete nahezu der gesamte Mühlweiher-Fischbesatz - für den Verein ein finanzieller Schaden von ca. 4 000 Euro. 1987 errichtete man das erste Vereinsheim am Mühlweiher-Nordufer. Als 1998 bekannt wurde, dass es genau auf dem geplanten Fußweg zur neuen Norma lag, begann man 1999 den Bau des jetzigen Heims am Südufer. Es wurde im Mai 2 000 eingeweiht und wurde als erstes Vereinsheim im Landkreis als „vorbildliches Umwelthaus“ mit der Grünen Hausnummer ausgezeichnet. 2007 wurde das Nebengebäude fertig gestellt. Es wurde wie das Heim mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der 8. November 2014 brachte eine herbe Enttäuschung. Den Schindelweiher hatte man 19 Jahre nicht mehr abgefischt. Das Fangerlebnis blieb weit hinter den Erwartungen. Mit dem Hochwasser 2013 war der größte Teil der Fische „abgewandert“. Letzte größere Baumaßnahmen waren 2017 die Erneuerung der Berme am Mühlweiher und die Verbreiterung des dortigen Uferstreifens sowie 2018 die Dammerweiterung des Schindelweihers. Auch den Anglerfreunden bereitet der Klimawandel einige Sorgen. In den Weihern, speziell im Schindelweiher, herrscht immer wieder Wassermangel, so z.B. auch in diesem trockenen Sommer.
Ein gesellschaftlicher Volltreffer ist seit Jahren das Fischerfest. Es fand erstmals 1983 am Rothenstetter Weiher statt, seit 1985 am Mühlweiher. Kamen in den ersten Jahren ca. 100 Gäste, fanden sich später bis zu 2 000 Besucher auf dem idyllisch gelegenen Festgelände ein. Zu einem ähnlichen Besuchermagnet avancierte die 2008 erstmals abgehaltene Nacht am See. 2020 fielen beide Veranstaltungen Corona zum Opfer. Das 2021 alternativ angebotene „Fischerfest to go“ wurde ein voller Erfolg. Innerhalb weniger Stunden wurden ca. 600 Portionen Räucherfisch, Grillfisch und Fischpflanzerln über die Heimfenster verkauft. Zum Fischerfest gehört traditionell die Kür des Fischerkönigs. Seit 2006 ermittelt man mit der sog. AKA-Wertung (Anangeln-Königsfischen-Abangeln) einen Vereinsmeister.
Publikumsmagnete waren in den Jahren 2009, 2010 und 2012 die auf dem Mühlweiher gemeinsam mit der Wasserwacht organisierten Winterfeste. 2012 tummelten sich über 800 Sportler und Naturfreunde auf der Eisfläche. Zusammen mit der Wasserwacht lud man von 2004 bis 2019 im Rahmen des städtischen Ferienprogramms zu Bootsfahrten und Abenteuerschwimmen im Mühlweiher und einem Grillfest ein. Bis zu 60 Kindern erkundeten das Gewässer und ließen sich die Brartwurstbrotzeit schmecken.
Ein besonderes Jahr in der Vereinsgeschichte ist das Jahr 2011, das sog. „Morawa-Waller-Jahr“. Thomas und Norbert Morawa gelang innerhalb von drei Wochen das Kunststück, vier Riesenwaller aus dem Mühlweiher zu angeln. Die beiden größten Exemplare waren 184 bzw. 187 Zentimeter lang und wogen 38 bzw. 40 Kilogramm.
Groß geschrieben wird bei den Anglerfreunden seit jeher die Nachwuchsarbeit. Viele Jahre engagierte sich Hubert Fick als Jugendleiter, von 2014 bis 2019 Mario Rauscher, der bis 2022 als Vorsitzender den Verein führte. Aktuell führt mit Stefan Dotzler und Martin Stadler ein Führungsduo den Verein, das Amt des Jugendleiters teilen sich Tobias Prösl und Philip Merz. Sie betreuen im Moment 36 Kinder und Jugendliche, 19 davon im Alter zwischen 13 und 19 Jahren.
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