Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Etwa 70 Hirschauer Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um aktiv die Zukunft der Stadt der Weißen Erde mitzugestalten. Franz Dorfner, Christian Feja und Michael Mrosek hatten die Auftaktveranstaltung zur „Zukunftswerkstatt – Hirschau“ akribisch vorbereitet. Der Kleine Saal im Josefshaus erwies sich als nicht ausreichend, „aber dass so viele Hirschauer kommen“, so Franz Dorfner, „damit haben wir nicht gerechnet.“
Die „Zukunftswerkstatt Hirschau“ will interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammenbringen und ihnen Möglichkeiten geben lösungsorientiert in Arbeitskreisen die Zukunft der Stadt und damit auch ihre Zukunft mitzugestalten. Michael Mrosek, der Leiter des Hauptamtes der Stadt Hirschau, erklärte: „Die Arbeitskreise erarbeiten zu ihren Themen Konzepte. Manches wird sich einfach umsetzen lassen. Es wird aber auch Ergebnisse geben, bei denen ein Beschluss des Stadtrats nötig ist“. Und es werde auch Konzepte geben, die vorübergehend in der Schublade verschwinden und hervorgeholt werden, wenn die Zeit reif dafür ist. „Für den Abfalleimer wollen wir nicht arbeiten.“ schloss Mrosek.
Und wenn ein Arbeitskreis nicht weiß, was rechtlich oder organisatorisch möglich ist, werden wir uns an die entsprechenden Stellen der Politik und der Verwaltung wenden und beraten lassen“, so Franz Dorfner. Das Organisationsteam sei örtlich und überörtlich gut vernetzt. Michael Mrosek arbeite bei der Stadtverwaltung, Franz Dorfner sei Kreisrat der Freien Wähler und Christian Feja Stadtrat von Bündnis90/die Grünen. Sie sehen ihr Engagement ausdrücklich als eine Initiative jenseits der Parteipolitik. Dazu Franz Dorfner: „Wir wollen Hirschau voranbringen. Da stört parteipolitischer Ehrgeiz nur“. Arbeitskreise zu organisieren und in der Anfangsphase zu moderieren“, so sehen die Initiatoren ihre Aufgabe. Unsere eigenen Interessen und Meinungen sind dabei ohne Belang ergänzt das Trio.“
Die Zukunftswerkstatt als Methode der Mitsprache ist kein neues Modell. Es gibt sie schon seit über 30 Jahren in vielen europäischen Kommunen. Angeregt hatte Franz Dorfner die Initiative in einer Bürgerversammlung vor drei Jahren, Corona verhinderte lange den öffentlichen Auftakt. Nach der Begrüßung durch den Hausherrn, 1.Bürgermeister Falk, sammelten die Besucher Anregungen die unter Oberbegriffen zusammengefasst, sich dann an der Pin-Wand als Themen für die Gruppenbildung wiederfanden.
Die größte Gruppe will sich mit erneuerbaren Energieformen beschäftigen, über die Windenergie wurde sofort intensiv diskutiert. Dass es Hirschau an einem geeigneten Saal für kulturelle Veranstaltungen fehlt, war in einer anderen Gruppe ein wichtiges Thema. Dort machte man sich auch Gedanken darüber, wie allgemein das kulturelle Angebot im Ort erweitert werden könne. Thema eines Kreises war das Radwegenetz und der öffentliche Personennahverkehr. Kleinere Gruppen beschäftigten sich mit dem Ausbau des Tourismus, der Weiterentwicklung des Marktplatzkonzeptes, dem Einkaufen vor Ort, der Sicherung von Arbeitsplätzen, der Entwicklung eines Konzeptes für Kinder und Jugendliche sowie dem Wohnen und Bauen. „Leider“, erklärte einer der Teilnehmer, „fanden sich nicht genügend Interessenten für das Thema `Unternehmer“ in Hirschau ?.“ Aber vielleicht ändert sich das ja beim nächsten Treffen.
Die meisten Teilnehmer blieben nach dem offiziellen Ende noch lange sitzen, diskutierten engagiert weiter. Die Zielsetzung des Projekts gibt die Aussage eines Teilnehmers: „Ich hätte nie gedacht, dass es so viele Hirschauer gibt, die ähnlich denken wie ich und die ich noch nicht kenne.“ treffend wieder.
Am Freitag, den 10. Februar findet im Josefshaus um 18.30 Uhr das zweite Treffen der Zukunftswerkstatt statt. Wer zum Auftakt keine Zeit hatte, kann dann gerne kommen und vielleicht auch ein paar junge Hirschauer mitbringen. „Diese Altersgruppe war eher spärlich vertreten. „Ohne die Jungen wird es sehr schwierig, die Zukunft zu gestalten,“ so Christian Feja.
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