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Nachricht vom 05.02.2023 Vereine

Musikzug am Rosenmontag zum 44. Mal in Düsseldorf

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Seit 1978 ist sie ein Highlight im Jahresprogramm des Musikzugs – die Teilnahme am Rosenmontagszug in Düsseldorf. Am 20. Februar sind die Musikerinnen, Musiker und Majoretten zum 44. Mal mit von der Partie.

Lediglich viermal in all den Jahren reisten die Musiker*innen und Majoretten am Faschingswochenende nicht in die Rheinmetropole. 1991 wurde die Veranstaltung wegen des Golfkriegs abgesagt. Das Sturmtief „Ruzica“ erzwang die Absage des Rosenmontagszugs am 8. Februar 2016. Damals konnten die Hirschauer die rheinische Karnevalsstimmung nur am Faschingssonntag beim Gerresheimer Veedelszoch genießen, zu dem sie seit 1996 vom Veranstalter, dem Stammtisch Saubande, eingeladen werden. Den Nachholtermin 13. März konnten sie nicht wahrnehmen. Die Corona-Pandemie verhinderte das Abhalten des Zuges am 15. Februar 2021. Letztes Jahr verschoben ihn die Veranstalter wegen Covid 19 zunächst vom 28. Februar auf den 8. Mai. Die Terminwahl stieß in Düsseldorf auf scharfe Kritik. Grund: Der 8. Mai ist der Gedenktag an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Man könne nicht in Düsseldorf laut „Helau“ rufen, während in Berlin dem Kriegsende gedacht wird. So kritisierte z.B. der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf Oded Horrowitz das Datum als „unsensibel und problematisch“. Für ihn stehe der 8. Mai in einer Reihe mit dem 9. November, dem Gedenken an die Reichspogromnacht, und dem 27. Januar, der dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gilt. Das Comite Düsseldorfer Carneval (CC) entschied daher, den Rosenmontagszug erneut zu verschieben. Neuer und endgültiger Termin: Sonntag, 29. Mai 2022. Für die Hirschauer war dieser Termin nicht machbar. Sie sagten Anfang Dezember 2021 ihre Teilnahme ab, ahnten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass der Rosenmontagszug 2022 schließlich wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ausfallen musste.

Eine Sonderstellung in der Reihe der Karnevalsreisen in die NRW-Hauptstadt nimmt das Jahr 1990 ein. Damals waren die Kaolinstädter dort präsent. Dem Motto des Rheinländers getreu „Et hätt noch immer jot jejange“ startete der Zug trotz der Warnungen der Meteorologen vor dem heranziehenden Sturmtief „Vivian“. An den Straßen standen Zigtausende, die das Spektakel sehen wollten. Werner Stein, der bei 42 Umzügen mit dabei war, erinnert sich: „Als die Traktoren mit den ersten drei Wagen loszogen, dauerte er nur Minuten bis sie zerlegt wurden. Die Konstruktion aus Draht, Holzlatten, Papier und Leim hatte dem gewaltigen Druck außer einer riesigen Fläche nichts entgegenzusetzen. Zahlreiche Trümmer flogen durch die Luft. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.“ Der Zug wurde ohne die Kaolinstädter, mit 82 Tagen Verspätung am 19. Mai, einem sonnigen, milden Frühsommer-Samstag nachgeholt.

Vorstand Maximilian Stein und Rosenmontagszug-Veteran Werner Stein (es wäre seine 43. Teilnahme) hoffen darauf, dass es heuer nach zweijähriger Zwangspause endlich wieder klappt mit der Karnevalsreise an den Rhein. „Wir feiern das Leben“ – so lautet dieses Jahr das Motto des Düsseldorfer Rosenmontagszugs. Ca. 8 000 Teilnehmer sind gemeldet, 110 Mottowagen, 85 Fußgruppen und 30 Blaskapellen. Rund 600 000 Jecken werden die Straßenränder säumen.

Los geht die Reise für die ca. 35-köpfige Reisegruppe am Samstag, 18. Februar, um 12 Uhr vom Parkplatz beim Josefshaus. Am Sonntag, 19. Februar, ist die erneute Teilnahme am um 11.11 Uhr startenden Veedelszoch in Gerresheim ein Muss. In Düsseldorf startet am Rosenmontag – ebenfalls um 11.11. Uhr - der ca. fünf Kilometer lange Zug auf der Corneliusstraße. Für die Hirschauer ist der Startplatz ideal gewählt, da die Zugaufstellung direkt vor ihrem Quartier im A&O-Hostel erfolgt. Die Hirschauer dürfen sich wieder bei der Prinzengarde Blau-Weiß einreihen und haben einmal mehr die Ehre, zur Leibgarde von Prinz Dirk II. und ihrer Lieblichkeit Venetia Uasa I. zu gehören und somit in der Mitte des Zuges zu marschieren. Die Unterkunft ist noch aus einem zweiten Grund ein Glücksfall. Sie liegt in unmittelbarer Nähe der Düsseldorfer Ausgehmeile „KÖ“ - ein Umstand, den die Truppe alle Jahre gleich nach ihrer Ankunft und am Sonntagnachmittag zu einem kleinen oder auch längeren Abstecher nutzt. In Hirschau will man am Faschingsdienstag gegen 1 Uhr nachts zurück sein.

Zum 44. Mal hat der Hirschauer Musikzug am 20. Februar die Ehre, beim Düsseldorfer Rosenmontagszug als Mitglied der Leibgarde von Prinz Dirk II. und Venetia Uasa live an zigtausenden Jecken musizierend und tanzend vorbeizuziehen – angeführt von Dirigent Wolfgang Vögele.  - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Zum 44. Mal hat der Hirschauer Musikzug am 20. Februar die Ehre, beim Düsseldorfer Rosenmontagszug als Mitglied der Leibgarde von Prinz Dirk II. und Venetia Uasa live an zigtausenden Jecken musizierend und tanzend vorbeizuziehen – angeführt von Dirigent Wolfgang Vögele.

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Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz