Hirschau (Bericht von Werner Schulz) „Kinder an die Macht!“ So stand es auf dem „Zöichwagerl“ der Ammerthaler Mittagsbetreuungsgruppe Compass. Der Spruch passte wie aufs Auge für den Hirschauer Kinderfaschingszug – die Kaolinstadt war am Samstag fest in Kinder-Narrenhand.
Hunderte fantasievoll kostümierte kleine (und auch größere) Narren und Närrinnen bahnten sich ihren Weg durch die nördliche Hauptstraße. Sie wurde von mindestens ebenso vielen großen Narren und Närrinnen gesäumt. Dass es dieses Mal besonders viele waren, lag sicher auch daran, dass im Anschluss an den Umzug der Weltrekordversuch mit der „größten Polonaise in Faschingskostümen“ stattfinden sollte. Nach zweijähriger Corona-Zwangspause hatte die Narrhalla zum achten Mal zu dem Gaudiwurm eingeladen, dem einzigen dieser Art in der Oberpfalz. Pünktlich um 15 Uhr setzte sich das bunte Narrenvölkchen zu den Klängen des Musikzugs der Stadt Hirschau von der Kohlberger Straße aus in Richtung Marktplatz in Bewegung, vom ersten bis zu letzten Schritt mit nicht enden wollenden „Hirschau OHO-“ oder auch Helaurufen des begeisterten Publikums. Vorne weg marschierte dieses Mal nicht, wie bisher gewohnt, Stadtheimatpfleger Sepp Strobl. Zeremonienmeister Roland Fritsch marschierte an der Zugspitze, gefolgt von der in zackigem Gleichschritt marschierenden, gastgebenden Kindergarde und dem Kinder-Prinzenpaar Benedikt I. und Prinzessin Janina I.. Letzteres wurde freilich im Cabrio chauffiert, ebenso wie das Prinzenpaar Markus I. und Michaela I.. Ihnen folgten nicht weniger zackig die Jugend- und Prinzengarde. Überhaupt mangelte es im Zug nicht an Gardemädchen und königlichen Faschingshoheiten. Ob Faschingsgesellschaft Schmidmühlen, Freudenberg, Rummelsfeld, Nabburg, Nittenau, Vilseck, Schwandorf, Steinberg, Kohlberg, Stulln, Hohenburg, Seugast oder die Knappnesia aus Sulzbach-Rosenberg – sie alle hatten ihre Prinzen und Prinzessinnen mitgebracht. Nicht fehlen durften die Kleinen des Antonius-, Marien- und St. Wolfgang-Kindergartens und der Ehenfelder KiTa mit Herz. Sie machten plakativ auf ihre Situation aufmerksam: „Seit Jahren im Container, des wird ja immer schöiner.“ Die Mädchen und Jungen der vor Kurzem wieder gegründeten Eltern-Kind-Gruppe konnten es sich in ihren Kinderwägen gemütlich machen. Sie wurden von ihren Mamis und Papis brav geschoben. Natürlich reihten sich auch die Kinder der Hirschauer Grund- und Mittelschule ein. Die Schnaittenbacher Rektorin und Zirkusdirektorin Michaela Bergmann ließ es sich auch heuer nicht nehmen, mit einer tierisch starken Schüler- und Lehrerabordnung dabei zu sein. Die Kinderfeuerwehr präsentierte sich einsatzbereit und die Anglerjugend präsentierte sich in Fischgewändern. Und damit man so einen anstrengenden Faschingszug auch körperlich durchhält, warb die Gruppe um Gertrud Siegert plakativ wie musikalisch für eine bayerische Brotzeit. Auf der Marktplatzbühne moderierte Bürgermeister Hermann Falk, unterstützt von Präsidentin Regina Merkl, das närrische Geschehen und stellte humorvoll die vorbeimarschierenden Gruppen vor. Schlusspunkt des Umzugs war dieses Mal die Hirschengasse. Von dort aus machten sich die allermeisten sofort auf in die Georg-Schiffer-Straße zum Apotheker-Eck, dem Startpunkt für die Weltrekordpolonaise. Man wollte ja mithelfen, dass Hirschau Weltrekordstadt wird.
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